Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Filmnächte und andere Veranstaltungen, bei denen die Herzen der Monster-SciFi-Horror-Fans höher schlagen! Echtes 35mm-Kino, Spaß und mehr!
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caro31
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Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Eigentlich bin ich ja der Ansicht, dass die Macher auch selbst mal hier aktiv werden können, aber was soll's, mach' ich's halt wieder :-P

Das Bizarre Cinema, Bammels legendäre Trash-Kult-Kino-Veranstaltung aus dem 3001-Kino hat - nach einem kurzen Gastspiel im B-Movie-Kino - nun seine Heimat im Metropolis-Kino gefunden +++

Volker Hummel schreibt dazu:
Liebe Freunde west-östlicher Promenadenmischungen,

im November ist es endlich so weit: Das Metropolis-Kino am Stephansplatz öffnet wieder seine Pforten, und Bizarre Cinema ist sehr glücklich, ab dieser Saison dort zu Gast sein zu dürfen. Jeden Sonntag um 14.30 Uhr werden wir für euch dort wieder tief in die Schatzkiste des verdrängten Filmerbes greifen und euch mit allumfassender Liebe das Meisterwerk und den Schund präsentieren, das Grobe und das Feine, das Rohe und das Gekochte, das Analoge, niemals aber das Digitale.

Im November widmen wir uns west-östlichen Genre-Kreuzungen wie dem Eurowestern und US-japanischen Monsterhybriden:

Hier mal ein aktueller Programm-Überblick:

Sonntag, 6.11., 14.30 Uhr:
SATAN DER RACHE
I /BRD 1970, R: Antonio Margheriti, 93 Min., DF
Mit Klaus Kinski, Peter Carsten, Marcella Michelangeli
Gary Hamilton (Klaus Kinski), unschuldig verurteilt, wird nach zehn Jahren Haft aus dem Steinbruch entlassen. Er plant einen Rachefeldzug gegen den wahren Schuldigen. Ausgeführt in einer stürmischen Nacht, hält diese Orgie der Gewalt einiges an Überraschungen bereit. – Einzigartiger Gothic-Horror-Rachewestern mit Klaus Kinski in einer überragenden Hauptrolle.
Einführung: Torsten Cornils

Sonntag, 13.11., 14.30 Uhr:
DER SCHATZ IM SILBERSEE in Kooperation mit dem Cinefest
BRD/FR/YU 1962, R: Harald Reinl, 111 Min.
Mit Lex Barker, Pierre Brice, Götz George, Herbert Lom, Eddi Arent, Karin Dor, Marianne Hoppe
Im Rahmen des Cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes zeigen wir den ersten und immer noch legendärsten aller Teutonen-Western, dessen großer Erfolg viele weitere Karl-May-Verfilmungen nach sich zog. Winnetou! Old Shatterhand! Eine Schatzkarte! Papilio polymnestor parinda! Eine Höhle voller Skelette! Die Plitvicer Seen!
Einführung: Lillian Robinson

Sonntag, 27.11., 14.30 Uhr:
MONSTER AUS DEM ALL
USA/Japan 1969, R: Kinji Fukasaku, 90 Min., DF
Mit Robert Horton, Richard Jaeckel, Luciana Paluzzi
Ein Asteroid, der auf die Erde zu rast, ist ja schon schlimm genug. Aber dieser ist mit Urschleim bedeckt, der sich an der Luft rasend schnell vermehrt und die Menschen, die damit in Berührung kommen, in furchtbare Ungeheuer verwandelt. Zum Glück gibt es auf der Raumstation Gamma 3 Helden, die wissen, was zu tun ist. Diese erste offizielle Monster-Koproduktion zwischen USA und Japan wartet mit wunderbar primitiven Trickszenen, haarsträubenden physikalischen Unmöglichkeiten (brennende Raumstation) und hölzernen Charakteren auf, die selbst den trübsten Novembernachmittag gleich ein wenig heller erscheinen lassen.
Einführung: Hans-Arthur Marsiske
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Liebe Pfeffersäcke und Sektschlürfer,

jetzt habt ihr es nicht mehr weit: Das neue Metropolis liegt in der Kleinen Theaterstraße Tür an Tür mit der Staatsoper, ihr könnt euch also in Zukunft vor der "Zauberflöte" noch einen flotten Fulci oder einen debilen Lenzi reinziehen. Der Kinosaal des Metropolis hat sich dank Denkmalschutz kein Stück verändert, neu ist nur das Ambiente drumrum: Fahrstuhl in den Keller, Hochkultur-Foyers mit roter Auslegeware und nacktem Beton, Tiptop-Toiletten. Da müssen wir nun alle mit anpacken, um da an den nächsten Sonntagnachmittagen ein bisschen Schmutz reinzutragen. Los geht’s übermorgen mit Kinski als "Satan der Rache", dann folgen "Der Schatz im Silbersee" (13.11.) und "Monster aus dem All" (27.11.). Weiter geht’s im Dezember mit folgenden Qualitätsprodukten:

Auf bald,
euer BC-Team

Sonntag, 4.12., 14.30 Uhr:
THE OUTFIT
USA 1973, 103 Min., 16mm, OF, Regie: John Flynn, mit: Robert Duvall, Karen Black
Robert Duvall spielt den Killer Macklin, der nach seiner Entlassung aus dem Knast erfährt, dass das Syndikat seinen Bruder umgebracht hat. Macklin beginnt einen Rachefeldzug gegen seine ehemaligen Arbeitgeber, bei dem Film-noir-Veteranen wie Jane Greer, Marie Windsor, Elisha Cook, Timothy Carey als Killer und Robert Ryan als Syndikatsboss seinen Weg kreuzen. Vom Kampf des Einzelnen gegen das Imperium erzählt Flynn nicht modern-kaleidoskopisch wie John Boorman in "Point Blank", sondern "knapp, effizient und brutal wie ein wendiges B-Picture, dem alle unnötigen Schnörkel mit ein paar groben, heftigen Hieben abgetrennt worden sind" (Christoph Huber). Noir-Fatalismus trifft auf New Hollywood, Tankstellen, Highways und Motels träumen in den tristen Metrocolor-Farben der Seventies vor sich hin, es gibt keine Guten, nur Böse mit Haltung: "You people go your way, I go mine."
Text & Einführung: Volker Hummel

Sonntag, 11.12., 14.30 Uhr:
WHEN THE SCREAMING STOPS
Spanien 1976, 85 Min., 35mm, engl. Fassung, Regie: Amando de Ossorio, mit Cristino Almodóvar, Luis Barboo
Bier, Bratwurst, Blondinen – doch eine Mischung aus Dinosaurier, Gummimonster und Piranha stört diese märchenhafte Idylle am Rhein: Die sagenumwobene Lorelei ist tagsüber eine bildhübsche Frau, macht sich nachts jedoch in bester Werwolf-Manier mit ausgefahrenen Krallen über die Schülerinnen des nahegelegenen Mädcheninternats her. Der spanische Horror-Altmeister Amando de Ossorio ("Die Nacht der reitenden Leichen") lässt es in diesem zu Unrecht vergessenen Geheimtipp richtig krachen – und öffnet dabei buchstäblich die Herzen. 1-2-Schrei!
Text & Einführung: Jochen Oppermann

Sonntag 18.12., 14.30 Uhr:
TUNNEL DER LEBENDEN LEICHEN
GB 1972, 35mm, DF, Regie: Gary Sherman, Darsteller: Hugh Armstrong, Donald Pleasence, Christopher Lee
Das wenig bekannte, von Kennern gerühmte Debüt des "Tot & begraben"-Regisseurs Gary Sherman: Beim Bau einer U-Bahnstation in London werden 1892 mehrere Menschen verschüttet, leben aber weiter, pflanzen sich fort, degenerieren zu Kannibalen und holen sich ab und zu frische Nahrung von oben. 80 Jahre nach der Katastrophe steigt Inspector Calhoun ("Halloween"-Arzt Donald Pleasence) ins Tunnel-Labyrinth hinab, um das blanke Grauen zu erfahren… Hauptfigur des Films ist allerdings ein Kannibale, gespielt von Hugh Armstrong. Regisseur Sherman schafft es mit einem einzigen, genialen Kameraschwenk, die erzählerische Perspektive von Terror und Ekel zu Tragik und gar Sympathie zu verlagern: Der grässlich entstellte "Mann" ist kein Monster, sondern ein mitleiderregendes, um seine schwangere "Frau" besorgtes Wesen – und knüpft so an die Tradition großer Horrorfilme an. Inmitten von Bergen halb angenagter Leichen erzählt "Tunnel" eine morbide bis schwarzhumorige Geschichte von Anteilnahme und Zärtlichkeit in einer feindlichen, dunklen Welt. – PS: Christopher Lee hat nur einen Kurzauftritt.
Text und Einführung: Peter Clasen

Am 25.12. und 1.1. gibt es keine BC-Vorführungen, dafür präsentieren wir euch am Samstag, den 17.12., im B-MOVIE das 1. Bizarre-Cinema-X-Mas-Special "Wenn Santa zweimal klingelt …":

Was gab es am Heiligen Abend Gruseligeres als das Geräusch schwerer Schritte im verschlossenen Nebenzimmer? Wir erinnern an verdrängte Kindheitstraumata und feiern vorzeitige akustische Bescherung mit zwei absoluten Klassikern des Telefonhorrors.

20 Uhr: BLACK CHRISTMAS
Kanada 1974, 95 Min., DF, 35mm, Regie: Bob Clark, mit: Olivia Hussey, Keir Dullea
Der schönste aller Feiertags-Schocker! Plot: Studentinnen im Visier eines Serienmörders. Atmosphäre und Style: genredefinierend und bis heute unerreicht, inklusive der unheimlichsten obszönen Telefonanrufe aller Zeiten.

22.30 Uhr: WHEN A STRANGER CALLS
USA 1979, 97 Min., 35mm, OF, Regie: Fred Walton, mit: Carol Kane, Charles Durning
Vergesst "Scream", dies ist der ultimative "Babysitter allein zu Haus"-Film! Die ersten 20 Minuten, in denen die tolle Carol Kane von einem Anrufer terrorisiert wird, zählen zu den Meilensteinen des akustischen Leinwand-Terrors. Das Ende kann sich auch hören lassen.
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Gestern habe ich mit dem grandiosen "Satan der Rache" zum ersten mal das neue(alte) Metropolis am Dammtor erlebt und bin ziemlich begeistert! Der Saal ist nach wie vor ein 50er-Jahre-Deko-Traum und das neue Foyer mit Bar zum Feiern wie geschaffen! :respekt:

Die Vorstellung war auch ziemlich gut besucht - auch wenn manche Besucher erst in aller Eile vom Savoy anrücken mußten :wink:

Spannend wurde es, als mitten in der Vorstellung ein Feueralarm losging und eine sonore Stimme uns zum geordneten Verlassen des Saals aufforderte. Da Suse den Film aber weiterlaufen ließ, erhob sich sich ledifglich ein Zuschauer aus den bequemen Sesseln - Bizarre Fans sind halt coole Säue, die dem Flammentod gelassen ins Auge blicken :mrgreen:
Irgendwann stoppte der Film dann doch und es hieß, der Alarm wäre echt... man schlurfte also gen Ausgang und jemand meinte auch, Rauchgeruch wahrzunehmen (waren aber nur Farbdünste). Des Rätsels Lösung waren dann Schweißarbeiten, die einen Fehlalarm ausgelöst hatten. Danach konnte der Filmgenuß dann ungestört weitergehen :)
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Monster aus dem All war heute wieder genau das richtige für den verregneten Sonntag! :king: :klatsch: :drink:

Die Vorstellung war wieder recht gut besucht, was natürlich freut. Auch gefreut hat, dass der zu kalte Cappuchino uns von Rosis Bar nicht in Recxhnung gestellt wurde - so blieb dann asuch mehr für Bierchen und Naschereien übrig :-P

Schöne Grüße auch an Jochen und Volker hat mich sehr gefreut, mal wieder nett mit Euch plaudern zu können! :D +++


Schade nur, dass es beim Bizarre Cinema keine bizarren Trailer mehr gibt, das wäre das Tüpfelchen auf dem i. Und natürlich auch, daß kaum mal ein Forums-Mitglied dort auftaucht... YIYA
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Leider keine fliegenden Bunsenbrenner und Riesenmonster, aber trotzdem ein feines Winterprogramm:

Liebe Jungspunde & Lustgreise,

auch im neuen Jahr bleibt Bizarre Cinema seinem Bildungsauftrag treu, pädagogisch wertvolle Bildmedien für die gesamte Familie zu präsentieren. Eine Kommission aus Lehrern, Staatsanwälten, Kirchenvertretern und Psychotherapeuten hat nach langwierigen Sichtungen und Diskussionen wieder ein Programm zusammengestellt, an dem garantiert niemand Anstoß nehmen wird. Ob Jung oder Alt, Männlein oder Weiblein, Marxist oder Junger Liberaler, Imam oder Rabbi, hier findet jeder ein bisschen Erbauung und Erleuchtung für die dunkle Jahreszeit:

Sonntag, 8.1.2012, 14.30 Uhr:
GELOBT SEI WAS HART MACHT
BRD 1972, 82 Min., 35mm DF, Regie: Rolf Thiele, mit Sybil Danning, Thomas Danneberg, Margot Wahl
Nun siegt mal schön! Zwischen Erotikkomödie, politischer Satire und, um gängigen Kritiken Glauben zu schenken, auch Propaganda ist eine antike Geschichte um die olympische Vorherrschaft zwischen dem dekadenten Athen und dem disziplinierten Sparta inszeniert. Die beiden griechischen Stadtstaaten dienen als Analogie auf die beiden deutschen Staaten zur Zeit der Olympiade 1972 und deren politischem Selbstverständnis im Streben nach sportlichem Erfolg. Wer mit dem Regisseur und dessen späterem Werk vertraut ist, weiß: Es wird schrill, überdreht, bekloppt, läuft konsequent aus dem Ruder und ist mit nichts anderem zu vergleichen.
Text und Einführung: Thorsten Wagner

Sonntag, 15.1.2012, 14.30 Uhr:
DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER
Italien 1974, Regie: Massimo Dallamano, 91 min., 35mm, DF, mit Mario Adorf, Giovanna Ralli, Claudio Cassinelli
Ein 15-jähriges Mädchen wird erhängt aufgefunden. Bei ihren Recherchen stoßen ein Kommissar und eine Staatsanwältin auf die Spuren eines Callgirl-Ringes, der Teenagerinnen an perverse Lustgreise vermittelt. Einem Motorradfahrer, der ein riesiges Metzgerbeil mit sich führt, gelingt es jedoch immer wieder, die Ermittlungen empfindlich zu stören. Eine Perle des Italo-Kinos, in der Regisseur Dallamano gekonnt die Elemente des Giallo mit denen des Poliziesco vermengt. Äußerst spannend und dazu hervorragend besetzt!
Text & Einführung: Mike Schimana

Sonntag, 22.1.2012, 14.30 Uhr: DUST DEVIL
Südafrika/Großbritannien 1992, R: Richard Stanley, 87 Min., DF, mit Robert Burke, Chelsea Field, Zakes Mokae
Wendy ist eine Verlorene, ohne Ziel irrt sie durch Landschaften aus Sand in einem sterbenden Landstrich. Zugleich hinterlässt ein Killer eine Blutspur. Ihre Begegnung ist unausweichlich, denn beide werden aus einem bestimmten Grund voneinander angezogen. In unglaublichen Bildern erobert sich die Wüste ihren Raum zurück und ihre Dämonen greifen nach den Überlebenden in den Ruinen. Serienmörder-Thriller, übersinnlicher Horrorfilm, Western und Naturmeditation zugleich, ist und bleibt "Dust Devil" buchstäblich einzigartig.
Text & Einführung: Jan Minck

Sonntag, 29.1.2012, 14.30 Uhr:
MACABRE
USA 1958, Regie: William Castle, 72 min., DF, mit William Prince, Jim Backus
"Wenn Sie bei diesem Film vor Angst sterben, werden Sie gratis beerdigt". So lautete seinerzeit die Überschrift auf dem Filmposter. Dabei ist William Castles erster Horrorfilm eher ein Mystery-Thriller. Einem Kleinstadt-Arzt kommen die Patienten abhanden, nachdem seine Frau und seine Schwägerin innerhalb weniger Jahre das Zeitliche segneten – was seiner Nachlässigkeit zugeschrieben wird. Dann wird auch noch seine
dreijährige Tochter entführt und mit einem qualvollen Tod bedroht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Text & Einführung: Lillian Robinson

Alle Filme im Metropolis, Kleine Theaterstr. 10

Auf bald,
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godzilla2664
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von godzilla2664 »

"dust devil" ist eine echte empfehlung +++
Keep watching the Skies!
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caro31
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Leider schaffe ich's zur Zeit einfach nicht ins Metropolis...

Aber weiter geht's:
Liebe Blutsbrüder und -schwestern des roten Kinopolsters,

damit euch der Winter nicht so lang wird, sind wir in dunkle Archivgrüfte hinabgestiegen, haben die Nebelschwaden verrottenden Zelluloids geatmet und die feuchten Mauern der Heiligtümer des guten Geschmacks überwunden. Angst, Lust und Wahnsinn werden sich in euren Augen mischen, wenn hallizunatorische Partyszenen, unberechenbare Killermaschinen und barhäuptige Nunchaku-Boys sich ein Stelldichein geben. Und dann ist da noch diese Maske – o mein Gott, diese Maske!

5.2., 14.30 Uhr: ANGRY BREED
USA 1968, David Commons, 89 Min., OF
Ein kurioser Bikerfilm und sehr selten gezeigt obendrein. Nicht einmal die einschlägige Literatur will Auskunft geben, und auch sonst so verlässliche Chronisten wie Steven H. Scheuer strecken fassungslos die Waffen: „Unglaublicher Plot um einen zurückgekehrten Vietnam-Veteran, der Schauspieler werden will.“ Mehr fällt ihm nicht ein. Natürlich passiert dann doch noch etwas. Der Ex-GI rettet die schöne Tochter eines Produzenten aus den Fängen böser Biker. Und nun kommt’s: Deren Anführer wäre auch gern Schauspieler. Der Beginn eines spleenigen Durcheinanders, bei dem LSD, lauter Rock und bizarre Kostüme (Halloween!) für eine „extended hallucinatory party scene“ (Motion Picture Guide) sorgen. Wenn das kein Versprechen ist …
Einführung: Michael Ranze

12.2., 14.30 Uhr: DIE STUNDE WENN DRACULA KOMMT
Italien 1960, Mario Bava, 87 Minuten, DF
Mit Barbara Steele, John Richardson, Arturo Dominici
Eins vorweg: Dracula kommt während des gesamten Films nicht. Dennoch ist dem einstigen Kameramann Mario Bava mit seiner ersten Regiearbeit ein Klassiker des Genres gelungen. Es ist alles drin, was das Herz des Vampirliebhabers begehrt: Kutschen gleiten lautlos durch Nebelschwaden, Tote steigen aus ihren Gruften, Burgmauern glänzen kalt im Mondschein. Vor allem aber ist da Barbara Steele, in deren Augen sich Angst, Lust und Wahnsinn mischen. Allein ihr Blick lässt die Zuschauer im Kinosessel erstarren. Und dann noch die Maske – o mein Gott, diese Maske!
Einführung: Hans-Arthur Marsiske

19.2. 14.30 Uhr: DER MAFIABOSS – SIE TÖTEN WIE SCHAKALE
I / D 1972, Fernando Di Leo, 95 min., DF
Mit Mario Adorf, Henry Silva, Woody Strode, Adolfo Celi
Der Zuhälter und Gelegenheitsganove Luca Canali (Mario Adorf) ist ein kleines Licht in der Mailänder Unterwelt. Als die Mafia zwei Auftragskiller aus New York auf ihn ansetzt, weil er die Organisation um Heroin im Werte von 3 Milliarden Lire erleichtert haben soll, wird Luca zur unberechenbaren Killermaschine. Ein sich selbst übertreffender Mario Adorf in einem Hochgeschwindigkeitsfilm mit einer der spannendsten Verfolgungsjagden, die jemals auf Zelluloid gebannt wurden.
Einführung: Torsten Cornils

26.2., 14.30 Uhr: DIE BLUTSBRÜDER DES GELBEN DRACHEN
Hongkong 1973, Chang Cheh, 86 Min.
Mit David Chiang, Ti Lung, Chen Kuan-tai
Regisseur Chang Cheh, neben King Hu der unbestrittene König der Kung-Fu-Filme der 60er- und 70er-Jahre, zeigt sich hier auf der Höhe seiner Kunst. Mit seinen drei charismatischen Stars David Chiang, Ti Lung und Chen Kuan-tai schuf er eines der prächtigsten Meisterwerke des Martial-Arts-Genres, in der die Produktionsfirma Shaw Brothers noch einmal alles auffährt, was sie großgemacht hat. Die epische Geschichte spielt zur Zeit der Qing-Dynastie, als Banditen und Rebellen die Einheit des chinesischen Reiches gefährdeten. Vor diesem historischem Rahmen erzählt der Film von Freundschaft, Verrat, Eifersucht und Rache zwischen drei Blutsbrüdern, in der sich imposante Massenszenen mit Hunderten von Statisten abwechseln mit perfekt choreografierten Kämpfen.
Einführung: Volker Hummel

Ein bizarres neues Jahr wünscht euch das
Team von Bizarre Cinema
Bava und Shaw Brothers möchte ich mir nicht entgehen lassen! :drink:
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Und auch im März geht's lustig weiter! :-P +++
Spezialpreis der metallverarbeitenden Industrie:
Sonntag, 4. März, 14.30 Uhr:
ROBOT JOX
USA 1990, R: Stuart Gordon, 85 min., DF, mit Gary Graham, Anne-Marie Johnson, Paul Koslo
Nach der Apokalypse konkurrieren Ost und West um die Bodenschätze in Alaska. Doch die Supermächte lassen ihre Konflikte mittlerweile von bemannten riesigen Kampfrobotern austragen. Lange vor „Transformers“ schickt Gordon in diesem fast vergessenen Kinder-Erwachsenenfilm-Hybrid hier Mechas und deren Jockeys („Jox“) in Stop-Motion-Kämpfe, die SF-Freunde jeden Alters erfreuen dürften. „Die Schlacht der Stahlgiganten“ ist laut, grell und trash as trash can. Politische Subtexte und Bezüge zu antiker Mythologie auf Wunsch inklusive.
Text & Einführung: Jan Minck

1. Preis "Bestes Genre-, Ideen- und Szenen-Recycling":
Sonntag 11. März, 14.30 Uhr:
ATLANTIS DER VERLORENE KONTINENT
USA 1961 R: George Pal, mit: Anthony Hall, Joyce Taylor, John Dall
„Die letzten Tage von Pompeji“ gekreuzt mit „Die Insel des Dr. Moreau“, so in etwa sieht der Film aus, den der legendäre Regisseur und Produzent George Pal („Krieg der Welten“, 1954) gleich nach seinem Oscar-Gewinner „Die Zeitmaschine“ (1960) drehte und der von Kritikern gehasst wird. Der Plot: Ein Fischerjunge der griechischen Antike rettet die Prinzessin von Atlantis, wird dort zum Dank aber nur versklavt und muss in der Arena gegen Feuer, Wasser und einen Oger kämpfen, ehe er selbst zum Tiermenschen transformiert werden soll. Ein schräger Schurke (John Dall, 1949 mit „Gun Crazy“ zur Noir-Ikone geworden) und sein böser Magier setzen dem Eiland so zu, dass schließlich der Vulkan eruptiert und die ganze verderbte Hochkultur ins Meer rauscht – wobei einige Katastrophenszenen aus „Quo Vadis“ (1951) recycelt wurden … U-Boote, die wie Walfische aussehen, perverse Experimente im Folterkeller, Sklavenaufstände, Todesstrahlen aus dem Riesenkristall und ein wunderschönes, handgemachtes Zertrümmerungsfinale: Ein wahrer Funkelstein des monumentalen Trashkinos!
Text & Einführung: Peter Clasen

Terres-des-Hommes-Spezialpreis für Toleranz und Völkerverständigung:
Sonntag, 18. März, 14.30 Uhr:
THE HILLS HAVE EYES
USA 1977, R: Wes Craven, 89 Min., Englische OV, mit John Steadman, Janus Blythe, Peter Locke, Dee Wallace
Eine typisch amerikanische Familie ist auf dem Weg in den Sommerurlaub nach Kalifornien. Ein kleiner Abstecher in die Mojave-Wüste hat jedoch fatale Folgen: Wegen einer Autopanne sitzt man plötzlich in einer menschenleeren Gegend fest, die von der Air Force als Testgelände für nukleare Waffen genutzt wird. Über Funk ist niemand zu erreichen, und so machen sich Vater Bob und Schweigersohn Doug auf die Suche nach Hilfe, während Mutter und Kinder im Wohnwagen warten. Die sind – im wahrsten Sinne des Wortes – ein gefundenes Fressen für eine degenerierte Familie, die in den nahe gelegenen Bergen haust. – Rape'n'Revenge-Klassiker von Horror-Altmeister Wes Craven. „We're gonna be french fries! Human french fries.“
Text & Einführung: Jochen Oppermann

Mario Adorf!
Sonntag, 25. März, 14.30 Uhr:
MILANO KALIBER 9
Italien 1971, R: Fernando di Leo, 88 Min., 35mm, DF, mit: Gastone Moschin, Mario Adorf, Barbara Bouchet, Phillippe Leroy, Lionel Stander, Frank Wolff
Endlich gibt es vom unangefochtenen Meisterwerk des italienischen Rasanzkinos der 70er eine verfügbare Filmkopie, gesegnet seien die Archivare. Ugo Piazza (Gastone Moschin), einst Handlanger des „Amerikaners“, eines Mailänder Mafiabosses, kommt aus dem Gefängnis frei und wird prompt von ehemaligen Kollegen aus der Gewaltbranche abgepasst, die mit ihm den Verbleib von 300.000 Dollar klären sollen. Da ihm nicht geglaubt wird, mit dem Verschwinden des Geldes nichts zu tun zu haben, hat er fortan die Mobster regelmäßig zu Besuch. Vorneweg Rocco (Mario Adorf), eine unberechenbare Mischung aus ölig gegelter Eitelkeit und ungebremster, körperlicher Gewalt. Zudem muss Ugo noch die Erniedrigungen eines reaktionären Polizeikommissars ertragen, bei dem er sich in seiner Bewährungsphase zu melden hat. Ein rasanter und schöner Film mit einer grandiosen Besetzung, der zwischen Lakonie und Gewaltausbrüchen in bester Tradition des Film Noir eine pessimistische Geschichte erzählt. Oder, wie ihn der damalige Verleih bewarb: ein moderner Gangster-Thriller, knochenhart und höllisch heiß.
Text & Einführung: Thorsten Wagner

Auf bald im Metropolis.
euer BC-Team
Robot Jox und Atlantis werden wohl ein Muß sein :-P
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Den Brian haben wir uns gestern gegeben, war schön :king:
Liebe Purschen, Chelme und Widerporste,

die Meteorologen haben für den gesamten April Regen, Schnee und faustdicke Hagelkörner vorhergesagt, also zieht eure Wintermäntel über, klebt euch falsche Bärte an und kommt ins Metropolis zum Showdown der Bizarre-Cinema-Saison. Wir werfen wieder einen Blick auf die Schattenseiten des Lebens und präsentieren für alle nach visueller Erlösung Suchenden einen bunten Strauß Steinigungen, Kreuzigungen, Prügeleien und Seuchen.

Besucht Bizarre Cinema! Zur Steinigung könnt ihr schließlich jeden Tag gehen.

Sonntag, 1.4.: Keine Bizarre-Cinema-Vorführung, denn vom 30.3. bis zum 1.4. hängt das gesamte Team von Bizarre Cinema beim "Monster machen mobil"-Festival ab. Ray Harryhausen, Roger Corman, Caroline Munro, der Infra-Superman und viele mehr, wie immer in 35 Millimetern!
http://www.vintagemonsters.de/festival2012.htm

Sonntag, 8.4., 14.30 Uhr: DAS LEBEN DES BRIAN
GB 1979, Terry Jones, 90 Min., mit Graham Chapman, Michael Palin, John Cleese
Bei der Monty-Python-Truppe bringt sogar lateinische Grammatik Spaß: Ein Lehrer wie John Cleese, der einen Satz wie "Römer, geht nach Hause!" messerscharf analysiert und seinem Schüler vor Aufregung das Herz klopfen lässt, sorgt jedenfalls für unvergessliche Lektionen. Danach verwechselt niemand mehr Ablativ und Akkusativ, sondern schaut stets fröhlich und entspannt auf die helle Seite des Lebens. Zur Kreuzigung? Letzte Tür rechts, jeder nur ein Kreuz...
Text & Einführung: Hans-Arthur Marsiske

Sonntag, 15.4.. Kein BC wegen http://www.dokfilmwoche.com

Sonntag, 22.4., 14.30 Uhr: REBELLEN IN LEDERJACKEN
USA 1967, Daniel Haller, 84 Min.
Im Original heißt dieser Film "Devil’s Angels", und schon hat man eine Ahnung davon, was der Produzent im Schilde führte: Der Erfolg von Roger Cormans "Wild Angels" (mit Peter Fonda und Nancy Sinatra) aus dem Jahr zuvor ließ ihm einfach keine Ruhe. Die Handlung dreht sich um eine Motorradbande, die sich mit einem Provinzsheriff anlegt und rachehalber eine Kleinstadt in ihre Einzelteile zerlegt. "Their god ist violence… Lust is the law they live by!" posaunte damals die Werbung. Der Anführer der Biker-Gang wird übrigens von niemand Geringerem als John Cassavetes (1929-1989) gespielt, einem der wichtigsten Independent-Filmer des US-Kinos. Unvergessen sein "Mord an einem chinesischen Buchmacher" oder "Eine Frau unter Einfluss". Mit Filmen wie diesem "cheap and sleazy fare", wie der Videohound abfällig konstatiert, verdiente er sich das nötige Kleingeld, um sein eigenes Ding zu machen. Ein Schicksal, das er mit dem großen Orson Welles teilte.
Text & Einführung: Michael Ranze

Sonntag, 29.4., 14.30 Uhr: THE CRAZIES
USA 1973, R: George A. Romero, 103 Min., OV, mit Lane Carroll, Will MacMillan, Lynn Lowry, Harold Wayne Jones
Nach einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Evans City, Pennsylvania, verhängt das US-Militär sofort den Ausnahmezustand. Der Grund: An Bord befand sich der biologische Kampfstoff "Trixie", der Menschen bei Kontakt den Verstand verlieren und zu aggressiven Bestien mutieren lässt. Schwer bewaffnet und mit weißen Schutzanzügen und Gasmasken ausgestattet, treiben Soldaten die Bewohner zusammen – und schießen im Kampf gegen die Seuche auf alles, was sich bewegt. Eine kleine Gruppe von Nichtinfizierten versucht dem Wahnsinn zu entkommen. Romeros gnadenlose Abrechnung mit Vietnamkrieg und Militarismus kann als Bindeglied zwischen "Night of the Living Dead" und "Dawn of the Dead" verstanden werden. – "Ein kleines Meisterwerk des Polit- und Paranoia-Thrillers." (Marcus Stiglegger)
Text & Einführung: Jochen Oppermann

Romanes eunt domus!

Weiter mit dem Kleinen Latinum des Trashkinos geht es dann am selben Ort zur selben Zeit ab nächsten Oktober,
euer Team von Bizarre Cinema
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Harryzilla
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von Harryzilla »

Der ideale Film zu Ostern. Wir wollten uns den Film auch fast schon auf DVD ansehen, aber dann sind mir einige Filme von The Asylum dazwischen gekommen.
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von MonsterZero »

Asylum... nun ja Ostern ist ja das Fest des Leidens. :mrgreen:
"What Chato's land doesn't kill, Chato will." - Chato's Land (1972)
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von Harryzilla »

:rofl:
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Übrigens fand ich Crazies entsetzlich dilletanttisch inszeniert und gähnend langweilig... :kotz: Irgendwann zogs Andreas und meinereiner dann an den Metropolis-Tresen, wo endlich Spaß aufkam :mrgreen:

Weiter geht's mit dem Bizarre Cinema:

Der hochgeschätzte Volker Hummel vermeldet:


Liebe Tempelritter und Hohepriesterinnen des Heiligen Malteserkreuzes,

das dunkle Reich der Einsen und Nullen breitet sich weiter aus. Das Abaton verkauft seine mechanischen Projektoren zu Kilopreisen auf dem Schrottplatz. In den Kinematheken laufen Blu-rays. 35mm- und 16mm-Kopien werden in Zelluloid-Mühlen zerschreddert. Bis 2015 sollen alle Kinos in ganz Deutschland digitalisiert sein.

Ganz Deutschland? Nein, ein letztes Grüppchen Aufrechter im hohen Norden leistet dem digitalen Perfektionswahn noch Widerstand. Auch im achten Jahr seines Bestehens widmet sich Bizarre Cinema den schlecht ausgeleuchteten Schattenseiten des Daseins und dem übersteuerten Sound brechender Knochen und feuerspeiender Riesenechsen. Bei uns leuchtet sie noch, die gedeckte Farbpalette der 70er- und 80er-Jahre, das Schwarz hat noch all seine Schattierungen, und die Vorführer müssen noch richtig knechten.

Sonntag 7.10., 14.30 Uhr: EIN MANN GEHT ÜBER LEICHEN
Italien/USA 1973, DF, R: Michael Winner, mit Charles Bronson, Martin Balsam, David Sheiner
Zum Auftakt der neuen Saison gibt es ein seltenes Knallbonbon mit Knitterface Charles Bronson. Ein Jahr vor seinem ebenfalls von Michael Winner gedrehten Rachefeldzugklassiker "Ein Mann sieht rot" (1974) und teils von "Dirty Harry" (1971) inspiriert, sieht man ihn als strafversetzten New Yorker Cop, der in Los Angeles mitten in einen Mafiakrieg hineingerät. Drahtzieher ist ein sizilianischer Pate, den der wunderbare Martin Balsam spielt, unvergessen als Treppensturz-Opfer Detective Arbogast in Hitchcocks "Psycho" (1960). Weitere Stichworte zum Film: Autojagden! Schießereien! Vietnam-Veteranen! Wüstenfort! Das sagen die Kritiker: "Tolerable as far as this genre goes." (The Motion Picture Guide) "Well made but pretty violent." (Leonard Maltin) "Perfekt inszenierter, aber effekthascherischer Thriller mit modischen Klischees und zynischer Tonart." (Katholischer film-dienst)
Text und Einführung: Peter Clasen

Sonntag, 14.10., 14.30 Uhr: DIE FAMILIE MIT DEM UMGEKEHRTEN DÜSENANTRIEB
Japan 1984, 105 Min., OmU, R: Sogo Ishii, mit Katsuya Kobayashi, Mitsuko Baisho
Nach Porträts von Punkbands wie The Roosterz und The Stalin drehte Sogo Ishii das altehrwürdige Genre des Familiendramas durch den Fleischwolf seiner Krawall-Ästhetik. Papi, Mutti, Opa, Sohnemann und Töchterlein einer japanischen Durchschnittsfamilie schloss er dissonanten Instrumenten gleich an seinen Bildverstärker an und schob alle Regler nach rechts bis zur Implosion in einem apokalyptischen Kampf aller gegen alle. Einer der besten Termiten- und Eskalationsfilme überhaupt. Ozu auf Crystal Meth.
Text & Einführung: Volker Hummel

21.10. Keine Vorführung (Lesbisch-schwule Filmtage)

Sonntag, 28.10., 14.30 Uhr: AMERICAN MONSTER
USA 1982, R: Larry Cohen, 90 Min., DF, mit David Carradine, Michael Moriarty, Richard Roundtree
Ein geflügeltes Schlangenmonster verbreitet Schrecken und Terror in New York! Ausgerechnet im Chrysler-Building hat sich das Biest eingenistet und nutzt die Bewohner des Big Apple als Futtermittel. Während Fensterputzer buchstäblich ihre Köpfe verlieren und die Straßen mit blutigen Leichenteilen übersät werden, zücken zwei Cops („Kill Bill“-Star David Carradine und „Shaft“ Richard Roundtree) die Maschinenpistolen und machen Jagd auf das charmante Stop-Motion-Ungeheuer. – B-Movie-Veteran Larry Cohen, gerade vom Regieposten eines anderen Films gefeuert, entwickelte Drehbuch und Produktion der „reichlich widerwärtigen Geschichte“ in nur 6 Tagen und „denunziert nebenbei indianische Mythen und neurotische Drogenabhängige.“(Lexikon des Internationalen Films)
Text & Einführung: Jochen Oppermann

Alle Vorführungen im Metropolis.

Auf bald,
euer Team von der Celluloid Liberation Front

PS: "Just a final word. You have to support cinema, man. ’Cause film is twenty-four frames a second, and when you sit in a room, between every fucking frame is a little bit of black. So, at the end of the fucking hour-and-a-half movie, everybody here sat in the dark for maybe thirty minutes. When you watch tapes, it’s a constant obliteration of your mind. In these thirty minutes of darkness, there is a symbiosis between the audience and the film. That’s when you make your own film. And you also watch a film with everybody all around you, everybody here at the same time and that's not like watching video, man, even if videos saved our lives." (Abel Ferrara)
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von GIGAN »

ralo31 hat geschrieben:Eigentlich bin ich ja der Ansicht, dass die Macher auch selbst mal hier aktiv werden können, aber was soll's, mach' ich's halt wieder :-P
Als wir beim ersten "Monster Gewalt und gute Laune" waren, gab es Sonntags bei Bizarre Cinema ja den Gorgo. Vorsichtshalber hatte ich per Internet die Karten für uns reseviert, und was soll ich sagen, vor Ort bei Nachfrage nach den reservierten Karten stellte sich heraus, dass sie nichts von der Reservierung mitbekommen hatten, obwohl die schon Monate im Voraus getätigt wurden - hat halt keiner mal nachgeschaut, vielleicht Computerscheu ? :)
("So voll wirds nicht, wir finden schon ein Plätzchen für euch" :) )

Vielleicht bringen die den Sonntag den 11. was passendes zu "Monster Gewalt und gute Laune 3", du kennst den doch gut !?
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Ich kaönnte mir vorstellen, dass die Bizarros schon selbst auf solche Ideen kommen und keinen Schubs von mir brauchen (andererseits: Ostern und Riesenkaninchen mußte ich auch erstmal anstoßen :mrgreen: ). Wäre natürlich in jedem Falle tol, wenn auch Sonntag noch was feines laufen würde.
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Nachdem ich "American Monster" wegen des Saugeilen Wetters geschwänzt habe (anne Elbe war's einfach zu schön), geht's nun zum Glück trotzdem weiter :mrgreen:

Volker Hummel vermeldet:
Liebe VHS-, Laserdisc- und DVD-Nerds,

im November gibt euch Bizarre Cinema wieder mal drei gute Gründe, eure hochgerüsteten Home-Entertainment-Höhlen zu verlassen und durchs schöne Hamburger Herbstlicht den Weg ins Metropolis-Kino anzutreten (wir empfehlen den Gang durch Planten und Blomen). Auch wenn die Grabbeltische von Saturn euch das Gegenteil suggerieren wollen: Ein Großteil der Bodensatzes des internationalen Filmschaffens wird nie auf irgendeine Form von Datenträger gepresst werden. Deshalb haben wir wieder unsere Gummihandschuhe übergestreift und drei angemoderte Preziosen dem gemeinschaftlichen Vergessen entrissen.

4.11., 14.30 Uhr: EXZESS – MORD IM SCHWARZEN CADILLAC (OT: Femmine Insaziabili)
I/D 1969, R: Alberto De Martino, Mit Robert Hoffman, Dorothy Malone, Luciana Paluzzi, Frank Wolff, Romina Power, Nicoletta Machiavelli
Erst kurze Zeit in den Vereinigten Staaten tätig, klärt ein deutscher Journalist eine mysteriöse Mord- und Erpressungsgeschichte auf und stößt dabei auf einen Dschungel von Korruption und Fäulnis. Italo-Thriller-Sleaze vom Feinsten: Action, Hippie-Orgien und lauter nackte Tatsachen, sowie ein Super-Score von Bruno Nicolai – der Zuschauer kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.
Text und Einführung: Torsten Cornils

11.11., 14.30 Uhr: DIE TEUFLISCHEN ENGEL
USA 1967, R: Anthony M. Lanza, 84 Min., mit Dennis Hopper
Dennis Hopper übte hier schon einmal fleißig für seine Rolle in „Easy Rider“, der zwei Jahre später in die Kinos kommen sollte. Als Anführer einer Motorradbande prügelt er sich mit einem Rivalen um die Liebesgunst einer schönen Frau. Nicht gerade originell, weil ein Lieblingsthema des Biker Movies und schon oftmals gesehen. Noch schlimmer ist aber das Wehklagen der einschlägigen Lexika. So bemängelte der Filmdienst „böse Klischees und kaum bemängelte Vorurteile und Hassinstinkte“, während Leonard Maltin sich über die lausigen Dialoge lustig machte: „Hey, like, ya know, I wanna dance with you, baby.“ So kriegte man damals noch die Mädels rum. Maltins Fazit: „Hilariously bad“, und darin erkennen alle Freunde des Bizarre Cinema eine unzweideutige Handlungsempfehlung: unbedingt anschauen.
Text und Einführung: Michael Ranze

18.11. Kein BC wegen Cinefest (http://www.cinefest.de)

25.11., 14.30 Uhr: DIE NACKTE UND DER SATAN
Dtl. 1959, R: Victor Trivas, 96 Min., mit Michel Simon, Horst Frank
Wer sagt denn, dass in Deutschland keine Horrorfilme gemacht wurden. Mit ein bisschen gutem Willen lässt sich dieser teutonische Nachkriegsgrusel als Variation von Curt Siodmaks „Donovans Hirn“ lesen, geht es hier doch um ein Serum, das erst einen toten Hund, dann einen herzkranken Professor – immerhin dargestellt von Michel Simon – am Leben hält. Dessen abgetrennter Kopf bittet darum, sterben zu dürfen. Doch sein verrückter Helfershelfer – Horst Frank spielt ihn – ist noch nicht zufrieden: Er verpflanzt den Kopf einer verkrüppelten Krankenschwester auf den rattenscharfen Body einer Stripperin – das ideale Liebesobjekt. Victor Trivas, ein russischer Emigrant, arbeitete schon in den zwanziger Jahre mit Georg Wilhelm Pabst zusammen und ist am besten bekannt für seinen pazifistischen Film „Niemandsland“ (1931). Leider ist er als Autor auch für Buster Keatons wohl schlechtesten Film verantwortlich: „El Moderno Barba Azul“, 1946 in Mexiko entstanden.
Mit Einführung (wird noch bekannt gegeben)


Liebe Schmalhänse und Magermilchschlürfer,

im Dezember wird endlich wieder gekotzt statt gekleckert. Bizarre Cinema hat den Gürtel weitergeschnallt und einen bunten Teller angerichtet, von dem ihr noch im Januar aufstoßen werdet. Neben den Sonntagnachmittagen, an die wir euch diesmal vier fette Pralinen des Underground-Kinos präsentieren, haben wir als Sahnehäubchen zwei Specials zu zwei Regisseuren auf die Beine gestellt, deren Schaffen ganz im Zeichen des totalen Exzesses steht: Zbynek Brynch (12. -18.12. im Metropolis) und Michael Reeves (22.12 im B-Movie, zu beiden später mehr). "Auch Maßhalten muss im Rahmen bleiben" (R.J. Schlagseite)

2.12., 14.30 Uhr: FIGHT FOR YOUR LIFE
USA 1977; R: Robert Endelson, 82 Min., OF
Mit William Sanderson, Robert Judd, Catherine Peppers
Dieser Film beendete die kurze Karriere von Regisseur Endelson! Eine Bande von rassistischen Verbrechern nimmt die Familie eines afroamerikanischen Priesters als Geiseln. Zwar ein Blaxploitation-Ripoff zeitgenössischer Rape/Revenge-Thriller, liefert dieser berüchtigte Schocker jedoch bis heute Material für hitzige Diskussionen. Politisch unkorrekter hat sich kein anderer Genrebeitrag je an die Öffentlichkeit gewagt. William Sandersons unglaubliche Performance ist intensiv bis an die Schmerzgrenze. Klassisches Grindhouse Kino at its best: anstößig, wüst und brachial.
Text & Einführung: Jan Minck

9.12., 14.30 Uhr: HORROR-SEX IM NACHTEXPRESS (La Ragazza del Vagone Letto)
I 1979, R: Ferdinando Baldi, 82 min., DF
Mit Silvia Dionisio, Werner Pochath, Zora Kerova, Fausto Lombardi, Carlo De Mejo
Eine illustre Reisegesellschaft wird im Nachtexpress von drei Rich Kids, allen voran Werner Pochath, terrorisiert. Im Laufe der Reise verlieren alle Beteiligten ihre Hemmungen und so mancher seine Kleidung. So steuert der Nachtzug unaufhaltsam auf einen Abgrund menschlicher Existenz zu. Dieser Film gehört neben Aldo Lados "Night Train Murders" zu den absoluten Sleaze-Meisterwerken aus Italien – dieser Zug ist echt abgefahren!!!
Text & Einführung: Torsten Cornils

16.12., 14.30 Uhr: DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE
I/D 1970. R: Dario Argento. 94 min, 35mm, DF.
Mit Tony Musante, Suzy Kendall, Mario Adorf
Der amerikanische Schriftsteller Sam Dalmas wird in Rom Zeuge eines Mordanschlags an einer Galeristin. Die Polizei ordnet den Mordversuch einem Serientäter zu, dem bereits schon mehrere Frauen zum Opfer gefallen sind. Nachdem Sam zunächst selbst in Verdacht gerät, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und bringt damit sich und seine Freundin in höchste Gefahr. Dario Argentos beeindruckendes Regiedebüt überzeugt durch eine visuell raffinierte Inszenierung, bietet pure Spannung und wartet mit einem enervierenden Soundtrack von Ennio Morricone auf. It's Giallo Time!
Text und Einführung: Mike Schimana

23.12., 14.30 Uhr: LIQUID SKY
USA 1982, R: Slava Tsukerman, 112 min.
Mit Anne Carlisle, Paula Sheppard, Otto von Wernherr
Die fliegende Untertasse, die auf dem Dach eines Hauses in New York landet, ist tatsächlich nur ungefähr so groß wie eine Untertasse. Eine Drogendealerin und ihre nymphomanische Freundin versorgen die Aliens mit ihrer Leibspeise: den beim Orgasmus im menschlichen Hirn freigesetzten Endorphinen. Ein Liebhaber nach dem anderen löst sich auf dem Höhepunkt der Lust plötzlich in nichts auf. Johann Hoffman, Wissenschaftler aus Deutschland, ist den Außerirdischen auf der Spur, doch die seltsamsten Wesen in dem bislang einzigen Spielfilm des 1940 in der Sowjetunion geborenen Tsukerman sind letztlich die New Yorker selbst.
Text & Einführung: Kim Susan Rhasārtreh
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von GIGAN »

Irgendwie hast du den September geschlabbert :wink:

Am 11., den Sonntag nach "Monster Gewalt und gute Laune" :klatsch: :banana: :drink: läuft um 14.30 Uhr ein Bikerfilm von 67 im Bizarre Cinema, ein sehr guter Abschluss des Wochenendes Klick
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von Harryzilla »

Fight For Your Life ist ein grandioser, harter und sehr schundiger Rip Off von The Last House On The Left. Das wäre wohl etwas für Monster Asyl und Paul Naschy.
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

GIGAN hat geschrieben:Irgendwie hast du den September geschlabbert :wink:

Am 11., den Sonntag nach "Monster Gewalt und gute Laune" :klatsch: :banana: :drink: läuft um 14.30 Uhr ein Bikerfilm von 67 im Bizarre Cinema, ein sehr guter Abschluss des Wochenendes Klick
Recht hast Du, nur beim Monat hast Du Dich verhauen, ich habe den November versemmelt (nun aber nachgetragen) :mrgreen:
Die Nackte und der Satan ist natürlich Pflicht-Programm!
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von GIGAN »

Meinte ich ja, November :hammer: , sorry
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Eigentlich nicht zu entschuldigen... aber... man ist ja Mensch :rofl:
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Gerade bei Deliria Italiano erfahren:
Autor: Santini » 17. Nov 2012, 00:21
HORROR-SEX IM NACHTEXPRESS - vorgesehen für den 09.12. - wird leider nicht aufgeführt werden können. Ist also gestrichen. Derzeit kümmert man sich um einen adäquaten Ersatz.

Sobald ich Näheres weiß, werde ich es hier bekannt geben.
http://deliria-italiano.phpbb8.de/film- ... 6-360.html
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Sooo... nun erreichte mich auch die offizielle Nachricht. Das mit der gestohlenen Kopie ist natürlich ein Unding, unglaublich, was für Arschlöcher es gibt! :wand:
Immerhin klingt der Ersatzfilm auch ganz schön (bin mir garnicht sicher, ob ich den schon kenne) +++
Liebe Bizarre-Gemeinde,

zwei Hinweise in eigener Sache:

1. Nächsten Sonntag zeigt Bizarre Cinema in Kooperation mit dem derzeit laufenden Cinefest des deutschen Filmerbes eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Rarität: einen waschechten deutschen Horrorfilm, in dem ein Very Mad Scientist sich ein ideales Weib zusammenschustert. Eine Inspirationsquelle für Stuart Gordons "Bride of the Re-Animator"? Michael Ranze wird in seiner Einführung Aufschluss geben.

25.11., 14.30 Uhr: DIE NACKTE UND DER SATAN
Dtl. 1959, R: Victor Trivas, 96 Min., mit Michel Simon, Horst Frank
Wer sagt denn, dass in Deutschland keine Horrorfilme gemacht wurden. Mit ein bisschen gutem Willen lässt sich dieser teutonische Nachkriegsgrusel als Variation von Curt Siodmaks Donovans Hirn lesen, geht es hier doch um ein Serum, das erst einen toten Hund, dann einen herzkranken Professor – immerhin dargestellt von Michel Simon – am Leben hält. Dessen abgetrennter Kopf bittet darum, sterben zu dürfen. Doch sein verrückter Helfershelfer – Horst Frank spielt ihn – ist noch nicht zufrieden: Er verpflanzt den Kopf einer verkrüppelten Krankenschwester auf den rattenscharfen Body einer Stripperin – das ideale Liebesobjekt. Victor Trivas, ein russischer Emigrant, arbeitete schon in den zwanziger Jahre mit Georg Wilhelm Pabst zusammen und ist am besten bekannt für seinen pazifistischen Film "Niemandsland" (1931). Leider ist er als Autor auch für Buster Keatons wohl schlechtesten Film verantwortlich: "El Moderno Barba Azul", 1946 in Mexiko entstanden.
Text und Einführung: Michael Ranze

2. Der für den 9.12. angekündigte "Horrorsex im Nachtexpress" muss leider ausfallen – die Kopie ist in Berlin geklaut worden. Stattdessen zeigen wir eine andere Perle des italienischen Sleaze-Kinos, die Torsten Cornils vorstellen wird:

9.12., 14.30 Uhr: SIEBEN JUNGFRAUEN FÜR DEN TEUFEL (OT: Nude... si muore)
I 1968, Antonio Margheriti, 94 min., mit Mark Damon, Eleonora Brown, Michael Rennie, Sally Smith, Patrizia Valturri
Ein abgelegenes Mädcheninternat: Mit Ankunft der neuen Lehrkräfte beginnt eine unheimliche Mordserie unter den Schülerinnen, Motiv und Täter bleiben völlig unklar. Die Mädchen um die vorlaute Jill beginnen selbst zu ermitteln, und auch die Polizei ist dem Killer mit den schwarzen Handschuhen auf den Versen. Doch ihnen rennt die Zeit davon, denn der Mörder verfolgt einen teuflischen Plan... Ein frühes Giallo-Meisterwerk – wunderbar fotografiert und mit einem Drehbuch, an dem Mario Bava mitgewirkt hat.
Text und Einführung: Torsten Cornils

Auf bald,
euer BC-Team
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von Paul Naschy »

oha, der ersatzfilm ist toll, zwar weit weniger sleaze, aber ein ganz großer unter den giallo-wegbereitern mit sehr hübschen darstellerinnen :)
Kult Kino | 2015 – 2019 | Das war das 35 mm FilmFest in Dillingen | https://kultkino.de
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Hab's ja nicht so mit Giallos... :roll: Aber hübsche Miezen, vor allem wenn der Mario sie ausleuchtet, werden immer gern genommen :-P +++
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

SIEBEN JUNGFRAUEN FÜR DEN TEUFEL hat mir wider Erwarten verdammt viel Spaß gemacht! :-P Schon als der Titelsong erscholl, der eine Mischung aus 60ies Batman und 60ies Bond-Score war (was für eine unfaßbar geniale Mixtur!) war klar, daß uns hier augenzwinkernder Spaß erwartet - und als dann die Transen-Matrone auftauchte (Andreas meint, die Synchronstimme war die von Jerry Lewis und ich kann dem nicht widersprechen) ging im Kino die Party ab! :mrgreen: :drink: :rofl:
Daß die Kopie außer rot wirklich keine andere Farbe mehr zu bieten hatte (woran auch der etwas bekleckerte Cyan-Filter, der nach dem 1. Akt eingeschoben wurde, nichts änderte) spielte da keine Rolle mehr +++ +++ +++ Highlight war für mich die völlig durchgeknallte Junior-Detektivin mit ihren Walkie Talkies - und Michael Rennie ganb eine verdammt guten Prä-Derrick ab, inklusive Assi :mrgreen:
War ein verdammt unterhaltsamer Kino-Nachmittag - und auch am Tresen von Rosis Bar ging es heute ganz besonders symphatisch zu :)
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Und schon wieder das Aktualisieren verpennt...

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Bizarre Cinema Special: Michael Reeves
Liebe Freunde des bizarren Films,

nächste Woche zeigen wir im B-Movie ein Special mit zwei legendären Werken des britischen Regisseurs Michael Reeves. Anders als angekündigt läuft "The Sorceres" nicht im Original, sondern in der deutschen Fassung unter dem Titel "Im Banne des Dr. Monserrat", "Witchfinder General" zeigen wir nicht auf 35, sondern auf 16mm.

Hier noch mal das korrigierte Programm für Samstag, den 22.12., im B-Movie:

20 Uhr: IM BANNE DES DR. MONSERRAT (OT: The Sorcerers)
GB 1967, 82 Min., 35mm, DF, mit Boris Karloff, Catherine Lacey, Ian Ogilvy
London 1967: Beatschuppen, Miniröcke, Drogen. Dr. Monserrat und seine Frau Estelle bringen mit Hypnose den Dandy Roscoe unter ihre telepathische Kontrolle und lassen ihn stehlen, prügeln, morden. Wie in Antonionis „Blow Up“ erscheinen die Swinging Sixties im zweiten Film von Michael Reeves als ein Totentanz ferngelenkter Fleischpuppen. Das lebendige Herz dieser ach so wilden Zeit schlägt in der Bruchbude, in der Boris Karloff und Catherine Lacey sich einen blutigen Kampf um die Vorherrschaft in Roscoes Hirn liefern.

22.30 Uhr: DER HEXENJÄGER (OT: Witchfinder General)
GB 1968, 82 Min., 16mm, DF, mit Vincent Price, Ian Ogilvy, Hilary Dwyer
Vincent Price schuf in seiner Darstellung des sadistischen Hexenjägers Matthew Hopkins eine der eindringlichsten Figuren uneingeschränkter Machtbefugnis, die je auf der Leinwand zu sehen waren, Michael Reeves dreht die von den Hammer Productions begonnene Spirale naturalistischer Gewaltdarstellung konsequent um ein paar Umdrehungen weiter. Die lyrischen Bilder von Kameramann John Coquillon weisen schon auf seine spätere Arbeiten für Sam Peckinpah („Straw Dogs“, „Pat Garrett jagt Billy the Kid“) voraus.
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Und weiter geht's im Januar :D

Besonderes Augenmwerk möchte ich auf den 27.1. legen, wo der großartige Bammel sich die Ehre gibt und sein Baby endlich wieder höchstpersönlich präsentieren wird! :klatsch: :drink: :banana:

Tot und begraben
Dead and buried - USA 1981, Gary Sherman 92 min. • DF
Der Titel lässt es schon ahnen: Wer als Tourist in das beschauliche neuenglische Kaff Potter’s Bluff kommt, weilt nicht lange unter den Lebenden – und sucht die nebelverhangenen Straßen und maroden Häuser des Städtchens alsbald als Untoter wieder heim. Der Sheriff und der exzentrische Bestattungsunternehmer des Ortes haben bald alle Hände voll zu tun. Gary Shermans zweiter Spielfilm nach Tunnel der lebenden Leichen bietet alles, was die frühen 80er für Horrorfans unwiderstehlich macht: erzählerische Ökonomie, eine morbide Grusel-Atmosphäre, irre Drehbucheinfälle (Koautor Dan O’Bannon, Dark Star, Alien und Return of the Living Dead) und knallharte Splatter-Effekte von Stan Winston (The Thing, Terminator, Predator, Jurassic Park).
6.1. 14.30 Uhr Einführung: Volker Hummel

Das Tier
The Howling - USA 1981, Joe Dante 91 min. • DF
»Nach einem Blind Date mit einem Serienkiller im Pornokino ist TV-Reporterin Karen White (Dee Wallace, E.T., Cujo, Critters) reif für eine Therapie im Sanatorium von Dr. George Waggner. Es liegt in einem idyllischen Wald und beherbergt reizende andere Patienten, nur das Heulen nächtlicher Kreaturen lässt Karen die Haare zu Berge stehen … Kein böser Fluch wie in anderen Werwolf-Filmen, sondern der Weckruf sexueller Potenz! Im selben Jahr entstanden wie John Landis’ An American Werewolf in London, halten viele Kenner Joe (Piranhas) Dantes Film für den besseren. Das vom zweifach Oscar-nominierten John Sayles (Lone Star) polierte Drehbuch amüsiert mit Ironie und Witz, viele Rollennamen zitieren Regisseure des Horrorgenres, legendäre Altstars wie Kevin McCarthy (Invasion der Körperfresser) oder John Carradine (House of Dracula) spielen kleine Rollen, Fans und Promis wie Sci-Fi-Sammler Forrest Ackerman oder Trashpapst Roger Corman haben Cameo-Auftritte. Vor allem aber faszinieren die Verwandlungstricks von Make-up-Experte Rob Bottin (Das Ding aus einer anderen Welt, RoboCop) – die wohl besten, gruseligsten und haarigsten, die je in der analogen Ära für einen Werwolf-Film entstanden. » (Peter Clasen)
13.1. 14.30 Uhr Einführung: Peter Clasen

Erinnerungen an die Zukunft
BRD 1970, Harald Reinl 94 min.
Nach dem Bestseller des Prä-Astronautik- Experten Erich von Däniken kam dieser Film in die Kinos. Ein fragwürdiger Archäologie-Mondo, der die Thesen um den einstigen Besuch von Außerirdischen anhand rätselhafter Relikte früher Kulturen untermauert. Mit Popmusik, dem Pathos des Off-Sprechers und Bildern aus aller Welt werden manipulativ faszinierende Erscheinungen als wissenschaftliche Beweise angeführt. Als noch keine TV-Magazine die kargen Bedürfnisse des kunstlosen Publikums bedienten, bot das Kino den feierlichen Ort dafür, und schillernde Sensationsreporte wie dieser waren für den Oscar nominiert.
20.1. 14.30 Uhr Einführung: Thorsten Wagner

Pieces
Mil gritos tiene la noche • Engl. OF
Spanien 1981, Juan Piquer Simon 89 min.
Der Drehbuchautor Joe D Amato und das Produzententeam Dick Randall und Steve Minasian (Last House On The Left, Freitag der 13.) geben die Marschrichtung vor für dieses spanische 80-Jahre-Splatter-Vehikel, dessen Trash-Faktor selbst eingefleischte Bizarre-Cinema-Fans in Fassungslosigkeit versetzen sollte. Man warb damals in den USA mit dem schönen Spruch: »You don’t have to go to Texas for a Chainsaw Massacre« – in Spanien verlieh man den Film unter dem Titel Mil gritos tiene la noche / Tausend Schreie hat die Nacht. Ein Killer mit Kettensäge zerlegt weibliche Jugendliche an der Universität von Boston zu handlichen Tapas. Begründung: schwierige Kindheit. Mama hatte ihm als Kind das Puzzlespiel mit dem Motiv einer halbnackten Señorita weggenommen. Der Film genießt bis heute unter spanischen Splatter-Nerds unerreichten Kultstatus und kam in der BRD nie zur Erstaufführung. De puta madre!
Einführung: Jan Fangmeier und der spanische Regisseur und Musiker Dani Moreno, dessen Filme am Freitag, 25.1. im Komet und am Samstag, 26.1. im B-Movie zu sehen sind.
27.1. 14.30 Uhr Einführung: Jan Fangmeier (Bammel)
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Man geht ja mit der Zeit, deshalb gibt es für Das Bizarre Cinema auch eine Facebook-Gruppe:
http://www.facebook.com/groups/154816341295608/
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Weiter geht's - auch wenn für meinen persönlichen Filmgeschmack diesmal wieder nicht so richtig was viel dabei ist... :wink:

Liebe Komplettisten und Universalgelehrten des abseitigen Films,

auch im Jahr 2013 geht Bizarre Cinema mit voller Kraft der selbst gestellten Mammutaufgabe nach, eine umfassende Enzyklopädie des Trashkinos zu erstellen. In 10, 50, vielleicht auch erst 100 Jahren, so unser von Generation zu Generation weitergereichter Traum, werden alle Filme gezeigt, alle wichtigen Personen vorgestellt und alle Verbindungslinien verfolgt sein – und wir können wieder von vorn beginnen. Diesen Monat verleiben wir mit Georges Lautner, Michel Deville, Kathryn Bigelow und Karel Zeman vier weitere Regisseure dem BC-Kosmos ein, verneigen uns vor dem Komponisten Martin Böttcher und der Giallo-Diva Mimsy Farmer und erweitern die schon umfangreiche Historie des Animations- und Trickfilms um ein weiteres faszinierendes Kapitel.

3.2., 14.30 Uhr: ZÄRTLICHE HAIE
BRD/FR 1966, R: Michel Deville, 89 Min., DF, mit Anna Karina, Mario Adorf, Klaus Dahlen
Agentenkomödien waren besonders in den 60er Jahren beliebt. Dieser Film vereint den französischen Starregisseur Deville ("Das wilde Schaf") und den deutschen Starkomponisten Martin Böttcher. Was hat Letzterer zwischen May- und Wallace-Filmen noch für Töne zu bieten? Kann Mario Adorf auf hoher See zu großer Form auflaufen? Das und mehr kann in diesem eher unbekannten Film entdeckt werden.
Text und Einführung: Lillian Robinson

10.2., 14.30 Uhr: DIE STRASSE NACH SALINA
FR/I 1970, R: Georges Lautner, 96 min., DF, mit Mimsy Farmer, Robert Walker Jr., Rita Hayworth, Ed Begley
In sengender Hitze wandert der junge Tramp Jonas auf der endlos scheinenden Straße nach Salina in Mexiko. In einer kleinen Raststätte dann die Überraschung: Die Wirtin Maria und deren Tochter Billie halten ihn für den verschollenen Sohn und Bruder Rocky. Jonas lässt sich auf das Spiel ein, bis er begreift, dass Billie und ihr Bruder ein inzestuöses Verhältnis hatten ... Ein beeindruckendes Drama um vertauschte Identität, Inzest und Brudermord mit Mimsy Farmer ("Vier Fliegen auf grauem Samt" von Dario Argento) und einem fantastischen Psychedelic-Folk-Soundtrack.
Text und Einführung: Torsten Cornils

17.2., 14.30 Uhr: DIE ERFINDUNG DES VERDERBENS
CS 1958; R: Karel Zeman, 76 Min., SW, 16mm, DF, mit Lubor Tokos, Arnost Navratil, Jana Zatloukalova
Ein Wissenschaftler und ein Ingenieur werden von einem größenwahnsinnigen Verbrecher entführt und gezwungen, eine Bombe zu konstruieren, mit der er die Welt beherrschen kann. Zu Wasser, zu Lande und in der Luft müssen viele haarsträubende Abenteuer bestanden werden, um dem Schurken das Handwerk zu legen. Zemans Klassiker überwältigt mit visuellen Einfällen und verbindet Animation, Lithografie und Live-Action zu einem bis heute einmaligen Erlebnis. Jugendfrei, aber bizarrer geht es kaum!
Text und Einführung: Jan Minck

24.2, 14.30 Uhr: NEAR DARK – DIE NACHT HAT IHREN PREIS
USA 1987, R: Kathryn Bigelow, 95 Min., DF, mit Adrian Pasdar, Jenny Wright, Lance Henriksen
Eigentlich wollten Kathryn Bigelow und ihr Co-Autor Eric Red einen Western drehen, blitzten damit aber bei potenziellen Geldgebern ab, die lieber in populärere Genres investieren wollten. Also kombinierten Bigelow und Red das Wildwest-Motiv mit dem Vampirgenre, das aus ihrer Sicht ebenfalls eine Erneuerung nötig hatte. Das Ergebnis verstörte Kritiker und Publikum gleichermaßen, die den Film an der Kinokasse zunächst durchfallen ließen. Erst mit der Zeit wurde klarer, dass Verstörung gerade bei einem Vampirfilm durchaus ein Qualitätsmerkmal sein kann. Inzwischen ist Bigelow als erste Frau mit dem Regie-Oscar ausgezeichnet worden (für "Tödliches Kommando") und ihr Frühwerk ist gereift wie ein guter Rotwein, mit sattem Aroma von Hämoglobin, das noch lange nachschmeckt.
Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske
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Re: Bizarre Cinema im Metropolis-Kino

Beitrag von caro31 »

Eben im Bizarre Cinema "Zärtliche Haie" - wow, was für ein Wahnsinn! Offenbar völllig ohne Script gedreht, allein aufgrund der Tatsache, daß man auf Kriegsschiffchen der Portugiesischen Marine drehen konnte - dagegen ist jeder DUDU-Film wahrhaftig eine intellektuelle Herausforderung :mrgreen: :lol: Mario Ardorf ist sich in dem Streifen für keinen Quatsch zu schade (heute würde die Rolle definitiv mit Moritz Bleibtreu besetzt werden), wofür ihm definitiv Respekt gebührt. Das ganze ist irgendwie im Geiste von Pippy Langstrumpf und den ollen Peter Alexander Komödien angesiedelt (allerdings ohne Bill Ramsey und ohne Gesang - irgendwie schade :lol: ) und belustigt durchaus, obwohl man nie so genau weiß, was da eigentlich gerade warum passiert (die Reihenfolge der Filmrollen hätte auch ruhig vertauscht werden können, hätte nicht viel ausgemacht). Außerdem spielen noch ein Hamster, eine weiße Maus, Klaus Dahlen, ein Ballon und die sexy Sexy mit. Die Hauptdarstellerin ist süß, Sexy ist sexy und der Soundtrack vom großen Martin Böttcher. Nach der Ende der Vorstellung blieb das Publikum länger als sonst auf den Stühlen sitzen - das spricht Bände.
Kurz: Eine Entdeckung des Bizarre Cinemas, wie man sie nicht alle Tage zu Gesicht bekommt :o
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