SATOMI HAKKENDEN 2006

Shaw Brothers-Produktionen u.ä. aus Hong Kong, China und Umgebung.
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kami
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SATOMI HAKKENDEN 2006

Beitrag von kami »

SATOMI HAKKENDEN 2006
(Legend of the 8 Samurai)


Die Legende um die acht sogenannten Hundekrieger wurde in Japan schon mehrfach in Romanform, als Anime und fürs Kino adaptiert, die bekannteste Fassung dürfte dabei Kinji Fukasakus aufwändige Kinoversion von 1984 sein, welche DDR-Bürger sogar das Glück hatten, im Kino sehen zu dürfen, und der ich selber auch große Wertschätzung entgegenbringe.
2006 wurde die Geschichte nun neu verfilmt, diesmal als Big-Budget-TV-Produktion von knapp vier Stunden Länge.
Der prinzipielle Plot blieb dabei erhalten, auch diesmal müssen die acht sich anhand eines in die Haut eingebrannten Zeichens und einer leuchtenden Kugel ausweisenden Krieger finden und das königliche Geschlecht der Satomi vor dem drohenden Untergang retten. Dieser droht durch eine übellaunige Kuh, welche Jahre zuvor hingerichtet werden sollte, zum Dank dafür die Satomi-Familie verfluchte, seit einiger Zeit nun reanimiert wieder unter den Lebenden weilt und diverse unsympathische Feudalherren zum Kampfe gegen das vom Satomi-Patriarchen regierte Land Awa animiert. Auf ihrem Weg zum großem Glück müssen sich unsere Helden allerlei besessenen Bütteln, aber auch von Natur her unleidlichen Zeitgenossen stellen, als Highlights gibt es dann auch noch den Kampf gegen eine menschenfressende Monsterkatze und natürlich die Endscheidungsschlacht gegen mehrere feindliche Heere.
Im Detail gibt es also zur Kino-Fassung des Stoffes schon gewaltige Unterschiede, deren gravierendster aber die völlig andere Stimmung ist. Fukasaku legte seinen Film als von modischer Synthiemusik untermalte und kunterbunt ausgestattete Mixtur aus Conan, Star Wars, Indiana Jones und Seven Samurai an, deren Handlungsort eher wenig Ähnlichkeiten mit Japan hatte und eher an eine LSD-verzerrte Version von Mittelerde erinnerte. Die 2006er Version dagegen ist sehr deutlich in Japan angesiedelt, gerade die Ausstattung spricht in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache. Dank hohen Budgets ist diese auch sehr gediegen, wie überhaupt alle formalen Aspekte des Filmes. Die Kamera fängt wunderschöne Bilder ein und bewegt sich während der guten bis spektakulären Kämpfe, welche man als im Ching Siu Tung-Stil aufgebockte Chambara-Fights umschreiben könnte, angenehm dynamisch, ordentliche CGI verleihen dem Ganzen noch ein wenig Extrazauber, und der kompetente Soundtrack tut das seine, um die Atmosphäre zu verdichten, auch wenn er bisweilen an Hans Zimmers LAST SAMURAI-Score gemahnt.
Dank vier Stunden Laufzeit kann sich das Drehbuch sowohl für die Vorstellung der Charaktere als auch für diverse Subplots mehr Zeit nehmen als das des Fukasaku-Werkes, trotzdem bleibt es angenehm stringent und übersichtlich, langweilig werden die 235 Minuten jedenfalls nicht.
Die Schauspieler, unter ihnen natürlich wieder jede Menge Popsternchen und Posteridole, haben nicht das Charisma eines Sonny Chiba oder Hiroyuki Sanadas, machen ihren Job aber nicht schlecht und fallen zumindest nicht unangenehm aus dem Rahmen.
Generell lässt sich kaum Schlechtes über diese TV-Produktion sagen, dank Widescreen-Präsentation kommt auch ein wenig gediegenes Kinoflair auf. Überhaupt schneidet SATOMI HAKKENDEN gegenüber vergleichbaren Kinoproduktionen wie den beiden ONMYOJIs oder auch ASHURA JO NO HITOMI nicht schlechter ab, die Action ist sogar besser.
Wer genannte Filme mag, dem sei ein Besuch bei den acht Samurai also ausdrücklich ans Herz gelegt, auch wem die Kinofassung zu trashig war dürfte in dieser Hinsicht nichts zu meckern haben.
+++
Martin
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caro31
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Beitrag von caro31 »

Klingt gut! +++ Wie wäre es mit ein paar leckeren Screenshots...? :wink:
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kami
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Beitrag von kami »

ralo31 hat geschrieben:Klingt gut! +++ Wie wäre es mit ein paar leckeren Screenshots...? :wink:
Hm, noch nie gemacht...mal schauen.
Martin
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