Zuletzt gesehene Action-Filme

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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

San Andreas (US 2015) Bewertung: :rofl:

Hochglanz polierter Katastrophen-Trash, der an Dämlich- und Klischeehaftigkeit kaum noch zu toppen ist. In der richtigen Stimmung definitiv ein guter Schenkelklopfer.
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DJANGOdzilla
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von DJANGOdzilla »

FUGITIVE GIRLS
[USA][1974]

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Regie: Stephen C. Apostolof
Darsteller: Margie Lanier, Jabie Abercrombe, Rene Bond, Tallie Cochrane, Donna Young, Forman Shane, Nicolle Riddell, Douglas Frey, Eve Orlon, Gary Schneider, Maria Arnold, Ed Wood


„No Prison Bars could hold them.“

Inhalt:

FUGITIVE GIRLS beginnt, wie eigentlich nichts auf der Welt jemals beginnen sollte: mit einem nackten, haarigen Männerarsch, emsig pumpend im flauschigen Beat sanfter Porno-Musik. Zu jedem Arsch gehört ein Gesicht, und das ist in diesem Falle das von Joe Pepe, der gerade eifrigst dabei ist, sein holdes Fräullein zu beackern. Nach vorschriftsgemäß vollzogener Beackerungsmaßnahme fällt ihm plötzlich auf, dass gar kein Schnaps mehr im Hause ist. Das ziemt sich nicht, und daher schlägt er dem Weibchen vor, zwecks Alkoholbeschaffung zu seinem Lieblingsdealer zu fahren – dort sei der Suff schön billig und anschreiben lassen könne man auch noch. Mit solch vielversprechenden Aussichten im Gepäck geht es in die Nacht hinaus bis zu besagtem Laden. Frauchen bleibt im Wagen, Joe betritt das Geschäft. Nun erfährt man auch, warum es dort für ihn so preiswert ist: Der werte Herr mit dem haarigen Arsch bevorzugt die Zahlung per gezogener Bleispritze. Das gefällt dem Inhaber aber nicht, weswegen er versucht, Alarm zu schlagen. Es kracht ein Schuss, der Ladenbesitzer geht zu Boden. Joe flüchtet ins Auto, wo immer noch seine bessere Hälfte auf ihn wartet, der es allmählich dämmert, dass ihr Herzblatt womöglich doch gar nicht der liebe Onkel ist, für den sie ihn immer gehalten hat. Als sie schreckensstarr nicht mehr im Stande ist, aufs Gaspedal zu treten, fliegt sie kurzerhand aus der Karre und Joe gibt Bleifuß.

Pech für die Gute: In Ermangelung des richtigen Täters wird der Einfachheit halber kurzerhand sie verhaftet und auch direkt zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt. Zwei Uniformierte geleiten Dee (so heißt die Frau, wie man jetzt erfährt) [Margie Lanier] in ihr neues Heim. Was einem hier als Frauenknast verkauft werden soll, erweckt allerdings eher den Anschein einer abgelegenen Jugendherberge: weder Mauern, noch Zäune, noch Wachen, dafür aber viel Auslauf, unberührte Natur und frische Waldluft – so manch einer würde dafür bezahlen, hier wohnen zu dürfen. Dee hingegen darf nun auf Staatskosten hier residieren und lernt erstmal ihre neuen Mitbewohner kennen: Kat [Tallie Chochrane], Sheila [Donna Young], Toni [Rene Bond] und Paula [Jabie Abercrombe]. Kaum hat man sich vorgestellt, ertönt auch schon die Hupe. Toni macht klar, was das bedeutet: Duschen ist angesagt (war ja klar, feucht-fröhliche Wasserspritzereien gehören schließlich in jeden anständigen Frauenknast-Streifen)! Seltsamerweise wird das nasse Vergnügen hier zwar angekündigt, danach dann aber gar nicht gezeigt. Das verwundert vor allem, da FUGITIVE GIRLS ansonsten eigentlich kein Kind von Traurigkeit ist.

„Männer, Männer, Männer“, sinniert Toni später am Abend, „was für ein Höllenloch ist doch dieser Ort ohne Männer?“ Dann erklärt sie der Neuen erstmal, welche Dinge wirklich wichtig sind im Leben einer Frau (nämlich Männer und Moneten) und berichtet von einer erquicklichen Summe Bargeld, die draußen auf sie wartet, versteckt an einem geheimen Ort. Natürlich glauben ihr die anderen kein Wort, und Paula beleidigt die Männerfreundin sogar als „White Trash“, was dieser natürlich gar nicht passt: „Halt dein Maul, du schwarze Schlampe!“ Dummerweise verplappert sich die so Titulierte daraufhin und verkündet etwas von einem geplanten Ausbruch. Kat ist stinksauer, denn eigentlich sollte die Neue davon ja gar nichts wissen. Dees Beteuerung, sie habe überhaupt nichts gehört, wird seltsamerweise keinen Glauben geschenkt. Daher setzt man nun ganz auf Einschüchterung: „Wenn du auch nur ein Sterbenswörtchen ausplauderst, dann schneid ich dir die Titten ab.“ Warum die Ladys überhaupt flüchten wollen, bleibt indes nach wie vor die große Frage, denn irgendetwas auszustehen haben sie hier tatsächlich nicht. Während sie dieses Gespräch führen, sitzen sie locker und entspannt im sonnendurchfluteten Gemeinschaftsraum, auf dem Tisch liegen bunte Comichefte, und Dee spielt nebenbei Karten mit sich selbst. Draußen ist feinstes Wetter, die Tür steht sperrangelweit offen und lädt zum Toben auf dem Rasen ein. Eine Wache oder ähnlich geartetes Personal ist weit und breit nicht zu sehen. Nun wird das Ganze zwar eingangs als „Minimum Security Prison“ gezeichnet, aber die Hütte ist definitiv keine Tiefst-Sicherheit mehr, die ist schon Null-Sicherheit.

Bevor im großen Stil geflüchtet wird, wird aber erst mal gevögelt: Dee liegt im Bett und weint sich in den Schlaf. Kat lässt sich nicht lang bitten und kommt trösten. Erst will Dee nicht, aber wie das halt immer so ist: Nach ein bisschen Gekuschel und Geschlabber findet sie das doch alles gar nicht so schlecht und kuschelt und schlabbert eifrig zurück. Nachdem nun auch das erledigt ist, wird es endlich Zeit für den großen Ausbruch - und da Dee sich inzwischen bei Kat unentbehrlich gemacht hat, darf sie nun auch netterweise mitkommen. Die spektakuläre Aktion läuft übrigens folgendermaßen ab: Die Tür öffnen, hinausspazieren, geduckt an der Hauswand entlangschleichen, unter einem einen Meter über dem Boden schwebenden Maschendrahtzaun hindurchkriechen, fertig! Zwar schwingt der Set-Praktikant am Bildrand auch noch die Taschenlampe, um einen Suchscheinwerfer vorzugaukeln, aber merklich spannender wird die Sache dadurch trotzdem nicht. Selbst die Mädels sind ganz entspannt, krabbeln gemütlich unter dem Zaun durch und machen dabei noch ein paar kleine Scherze. Kaum wieder in Freiheit, gibt die Bande allerdings Fersengeld – der Alarm ist losgegangen. Ein paar Dorfsheriffs (die aussehen wie die letzten Hinterwäldler) schwärmen aus mit Suchhund und Gewehr, finden aber nichts, denn die Flüchtigen haben sich listigerweise hinter einem Strauch versteckt (dazu ertönt ein Soundtrack, der fatal an die Titelmusik der alten BATMAN-Serie erinnert).

Nach so viel Aufregung wird es erstmal Zeit für einen Augenblick der Ruhe: Kat beichtet Dee, weswegen überhaupt alle eingesessen haben. Es ist das Übliche: Mord, Diebstahl, Schmuggel, Eierabschneiden (ersteres ist übrigens merkwürdig, hieß es doch am Anfang, dass Mord ein zu krasses Vergehen wäre für ein Gefängnis mit solch geringer Sicherheitsstufe - aber egal). Nachdem das nun geklärt ist, streift man weiter durch die Gegend und trifft plötzlich aus heiterem Himmel auf einen Haufen völlig durchgeknallter Hippies, die sich mitten im Wald ein Lager aus alten Bettlaken gebastelt haben und nun nach Herzenlust feiern, schwofen und sich die Seele aus dem Leibe grölen als gäbe es kein Morgen mehr. Die Damen tanzen oben ohne, und die Herren hauen dazu energisch in die Klampfe. Über den Überraschungsbesuch ist man anscheinend hocherfreut, und so hockt man bald schon am Lagerfeuer und reicht die Pulle rum, während hinterm Busch fleißigst kopuliert wird. Der nächste Morgen bringt dann das böse Erwachen: „Diesen Mist nennt ihr Kaffee?“ fragt Kat. „Natürlich nicht“, antwortet die Zeckenbraut, „das ist Bio-Tee.“ Jetzt ahnen die fünf Knastjulen erst, mit was für nem Pack sie es hier eigentlich zu tun haben und zerreißen sich so lang die Mäuler, bis den sonst so friedlebenden Hippie-Chefs Bat [Gary Schneider] und Presser [Douglas Frey] der Bio-Kragen platzt: „Nennt uns noch einmal 'Freaks', und ihr endet mit gebrochenen Knochen und offenem Schädel!“ Plötzlich gar nicht mehr so freundlich, zwingt Bat die Gäste nun, sich zu entkleiden, um an einer kleinen Massenbelustigung teilzunehmen. Doch Kat weiß das im letzten Augenblick durch einen gezielten Tritt in Bats Juwelen zu verhindern. Sein Kumpel Presser ist entsetzt: „Um Himmels Willen... Ne Lesbe!“

Auf diese Weise der unerwünschtes Misshandlung entkommen, setzen die Flüchtigen ihren Weg fort. Weil es mittlerweile so heiß geworden ist, ziehen sie erstmal ihre T-Shirts aus, begleitet von einem Gespräch, was sie mit ihrer zurückeroberten Freiheit denn überhaupt anzufangen gedenken. Die Ziele sind vielfältig: Auswandern, sich flachlegen lassen, solche Dinge halt. Danach legt man sich erstmal wieder schlafen. Nach 50 Minuten Spieldauer ist es natürlich auch allerhöchste Zeit, mal wieder ein paar neue Figuren einzuführen. So wird man nun erst einmal Zeuge, wie der alte Automechaniker 'Pops' einen Anruf vom Sheriff erhält. Dieser erzählt ihm nun, was das Publikum schon weiß, nämlich, dass fünf Ausbrecherinnen durch die Gegend streifen und Pops umgehend bescheidstoßen solle, falls sie ihm über den Weg laufen. Dieser reagiert souverän: „Ich kann Ihnen versichern, Sheriff, wenn ich fünf heiße Bräute sehe, die mir einen Besuch abstatten wollen, dann werde ich Sie ganz bestimmt zu Hilfe rufen.“ Schäbig lachend legt er auf, doch die Freude vergeht ihm wieder, als plötzlich ein paar Biker auftauchen, um ihn zu bedrängen (indem sie laut johlend immer wieder über seinen Hof fahren). Währenddessen besorgen sich die 'Fugitive Girls' erst einmal einen fahrbaren Untersatz – auf die klassische Methode: Sheila stellt sich auf die Straße, Daumen raus, Auto stoppt, Fahrer freut sich auf ne gute Partie, wird dann aber von Sheila und dem Rest der Bagage zusammengetreten. Nun könnte man natürlich einfach einsteigen und losfahren, aber Paula fällt plötzlich etwas viel Besseres ein: „Ich hatte schon lange keinen Mann mehr – vor allem keinen weißen.“ Das erweicht sogar Kats raues Herz: „Gut, nimm ihn dir! Aber beeil dich!“ Der arme Mann, dem inzwischen die Lust gründlich vergangen ist, wird nun von Paula von der Straße beordert und nach allen Regeln der Kunst durchgeritten und macht dazu Geräusche, als säße er auf dem Donnerbalken.

Kaum motorisiert, verreckt den Mädels die Karre nach ein paar Kilometern auch schon wieder. Wohin? Natürlich zu Pops Werkstatt. Dieser erkennt natürlich sofort, mit wem er es zu tun hat, und will sein Versprechen wahr machen: Kaum ist der Wagen wieder in Schuss, greift er zum Telefon, um den Sheriff zu verständigen. Jeder vernünftige Mensch hätte damit natürlich gewartet, bis die Ausbrecher wieder verschwunden sind, aber Pops hält es für klug, das sofort zu erledigen. Keine gute Idee: Kat merkt sofort, wie der Hase läuft, und verpasst dem alten Mann ne anständige Abreibung. Die Mädels sprinten zum Wagen und geben hurtig Kette (dazu läuft wieder die BATMAN-Musik), werden dabei aber beobachtet von der bösen Motorrad-Gang, die schon bereits Pops belästigt hatte. Spontan entscheiden die Rabauken, dass es mal Zeit wird, ein paar Hühner zu vernaschen, und versuchen einen ganz ähnlichen Trick wie ihre vermeintlichen Opfer zuvor: Einer legt sich auf die Straße, der Rest wartet, bis die Ladys aussteigen, und dann wird zum Angriff übergegangen. Klappt auch zum Teil ganz gut, aber die Herren haben nicht mit der Robustheit der Ausbrecherinnen gerechnet und werden stattdessen von den Mädels vertrimmt. Diese springen lachend wieder in den Wagen, reißen ein paar Sprüche („Männer werden es niemals lernen“), und die Fahrt geht weiter.

Langes Autofahren macht müde, und weil man inzwischen keine Lust mehr hat, ständig unter freiem Himmel zu nächtigen, dringt man kurzerhand ins nächstbeste Haus ein. Drinnen sitzen ein Mann im Rollstuhl und eine Frau im Sessel und schlummern. Mit der Ruhe ist es vorbei, als letztere ob der ungebetenen Gäste aus dem Schlafe schreckt und ihren Ehemann ebenfalls wachrüttelt. Dieser erkennt sofort, dass die Besucher aus dem Gefängnis ausgebrochen sind, nennt sie „Schlampen“ und kassiert dafür einen Schlag mit dem Gewehrkolben. Im Anschluss wird erst einmal seine Gemahlin genötigt, erst zum Kaffeekochen, dann sexuell, denn die kessen Ausbrecherinnen packt mal wieder die Lust (dass das Opfer bei der Vergewaltigung aussieht, als würde es sich totlachen, ist vermutlich nicht beabsichtigt). Ihr Angetrauter will helfen und eilt mit dem Rolli herbei, wird jedoch von Kat kurzerhand umgeworfen und zünftig zusammengestiefelt. Doch dann kommt es zu einer überraschenden Wende...

Kritik:

FUGITIVE GIRLS ist ein Paradebeispiel für das, was man seit 2007 - Tarantino und Rodriguez sei's gedankt – auch in Deutschland 'Grindhouse' nennt: ein räudiger Beitrag fürs Bahnhofskino-Programm der 70er Jahre, spottbillig in der Produktion, reich an Sex & Crime und ohne jede Scheu davor, an niedere Instinkte zu appellieren. Die damaligen Sensationen sind natürlich längst überholt, die Unmoral jedoch kriecht immer noch freudenspendend aus jeder Szene: Die Titelhelden vergewaltigen Frauen und Männer zu lustiger Fahrstuhlmusik, malträtieren wehrlose Krüppel, schlagen Rentner, Rocker und Müslifresser zusammen und beleidigen so ziemlich alles und jeden. Dazu gibt es Autojagden in gemütlichem Schritttempo, Gewehrschüsse ohne Rückschlag und Mündungsfeuer und eine illustre Parade der heftigsten Stilsünden der 70er.

Auftritt Bat und Presser:

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(Gary Schneider, Douglas Frey)

Mal abgesehen von solchen Modeentgleisungen kann das Gebotene freilich keinen mehr erschrecken, dafür ist die Inszenierung dann doch ein wenig zu läppisch und das Geschehen nicht ernsthaft genug präsentiert. Die Geschichte ist gewiss arg episodenhaft, wird aber immerhin durch die Flucht als erzählerische Klammer brauchbar zusammengehalten. Zudem gerieten die Ereignisse durch die verschiedenen Stationen ziemlich abwechslungsreich. Die anfangs als Hauptperson eingeführte Dee wird im weiteren Verlauf zwar etwas außer Acht gelassen, hat dann am Ende jedoch wieder entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Handlung. Die Chance auf eine zumindest etwas tiefsinnigere Charakterentwicklung hat man hingegen, trotz durchaus vorhandener Möglichkeiten, ungenutzt verstreichen lassen. Die Darsteller geben ihr Bestes. Das ist nicht viel, aber oftmals reicht es. Die Mehrzahl der FUGITIVE GIRLS kommt aus der Pornoecke, da darf man nicht zu viele Facetten erwarten. Speziell Tallie Chochrane als spröde Anführerin Kat macht ihre Sache gut. Wer genau hinsieht, entdeckt in einer Nebenrolle eine waschechte Filmlegende: Der kauzige Automechaniker 'Pops' wird von niemand Geringerem gespielt als vom damals 50jährigen Ed Wood, der für seine schrägen Science-Fiction-Grusler [PLAN 9 AUS DEM WELTALL] und Transvestiten-Dramen [GLEN ODER GLENDA] als einer der schlechtesten Regisseure der Welt gilt (was freilich nicht der Wahrheit entspricht).

FUGITIVE GIRLS kommt etwas schwer in Gang, aber spätestens nach der Begegnung mit den Bio-Tee-Schlürfern wird die Veranstaltung doch schwer unterhaltsam und bereitet auf behaglich-unmoralische Art und Weise ziemlich viel Freude. Der rüde Sprachduktus wirkt stellenweise etwas erzwungen, die Dialoge gefallen in ihrer Mischung aus bösem Zynismus und sanfter Ironie trotzdem. In Kombination mit schäbigem Charme, schmissigem Sound und einer großartig-bissigen Schlussszene ergibt das einen ziemlich großartigen Shit für alle Fans von Siff und Schmutz. Kein Grund zur Flucht!

+++ ---

s. auch: FUGITIVE GIRLS
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

FUGITIVE GIRLS
:D der ist genau meine kragenweite, danke für die review!
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MonsterZero
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterZero »

Versuche mal "Zum Killen Dressiert".
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Zu spät für Helden – Antreten zum Verrecken (US 1970) +++ +++ +++

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1940, auf einer Insel im Pazifik. Ein Amerikaner mit japanischen Sprachkenntnissen und ein Dutzend Engländer sollen eine japanische Funkstation besetzen, um dem Feind falsche Nachrichten zu schicken. Aber die Aktion läuft alles andere als rund …

Ich hätte nie gedacht, dass ich einen gut 2stündigen Kriegsfilm durchstehe. Wusste nicht, ob ich ihn hier unter dem zuletzt gesehenen Action oder Drama einordnen soll, die Wahrheit liegt ziemlich dazwischen. Sehr reduziert, was die Schauplätze angeht, aber das kommt der Story zugute. Es gibt auch keinen klaren Helden, (fast) jeder ist irgendwo sympathisch und irgendwo auch ein ziemlich fieser Hund. Neben Michael Caine und Henry Fonda sticht für mich v.a. auch Ken Takakura positivst heraus, welchen ich seit Panik im Tokio-Express oder der großartigen Originalverfilmung von Antarctica (nicht verwechseln mit dem Disney-Weichspüler!) sehr schätze.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterZero »

Himmelfahrtskommando Okinawa, der Robert Aldrich Klassiker, war ursprünglich mal als legitimes Sequel zu Das Dreckige Dutzend gedacht, von Seiten Aldrichs.
Leider gab es den "dritten Teil" nie.
Wenn dir Cain im Krieg gefiel, gib André De Toths "Ein Dreckiger Haufen" eine Chance! +++

Die Kriegsfilme der späten 60er frühen 70er haben so einen interessanten Charme.
Aber gab es nicht auch irgendwo ein zuletzt gesehener Kriegsfilm Bereich ???
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Barakidon »

LUCY (USA/F 2014)

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Menschen nutzen nur zehn Prozent ihres Gehirns, erklärt der Hirnforscher Professor Norman (Morgan Freeman). Bei US-Studentin Lucy (Scarlett Johansson) ist das nicht anders - bis sie in Taipeh von der Mafia geschnappt und als Drogenkurier mißbraucht wird. In ihrem Unterleib platzieren die Gangster um Mr. Jang (Min-sik Choi) ein Bodypack mit einer Substanz, die den menschlichen Verstand weit über die zehn Prozent Leistung bringen soll. Dann platzt das Päckchen. Lucy merkt, daß sie sich verändert. Als sie von Normans Theorie erfährt, will sie ihn treffen. Vorher muß sie sich noch mit Gangstern herumschlagen. Bei ständig wachsender Hirnpower ist das aber das kleinste Problem...

Scarlett Johansson als Racheengel mit Superkräften - von Luc Besson stylisch in Szene gesetzt. Packt einen die erste Filmhälfte noch, so verliert sich die anfangs vielversprechende Story in eine verschwurbelten Sinnfrage.

Dennoch zieht LUCY den Zuschauer mit jeder Menge optischen CGI-Reizen in seinen Bann - auch wenn Besson regelmäßig die Grenzen zur Esoterik überschreitet und eine hanebüchene Prämisse zelebriert.

LUCY ist garantiert kein Hirnkitzler, aber immerhin ein rasantes Actionfeuerwerk mit einer heißen Hauptdarstellerin. +++
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Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.

Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Todesriff (It 1975) +++

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Wilde Haie und todesmutige Taucher suggeriert das VHS-Cover. Und was steckt tatsächlich drin? Eine Mischung aus Lassie (!) und Polizeifilm :lol:

Sobald man aus der Schockstarre erwacht ist, kann man einen ordentlich unterhaltsamen, aber definitiv nicht überwältigenden, 70er Euro-Krimi genießen.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Plasmo »

Den habe ich mir wegen des Covers auch letztens reingezogen - Und die VHS auch direkt wieder verkauft.

Der Lassie-Faktor war mir zu niedrig. :lol:
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Stimmt. Und Lassie war definitiv nicht böse genug.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterAsyl »

Ahem! Das hab ich doch bestimmt falsch verstanden, daß ihr beide was gegen Lassie habt, oder? :-P
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Plasmo »

Mir war es zu wenig Lassie in dem Film! :-P
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterAsyl »

Dann bin ich beruhigt! :loveyouall:
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

den film "zoltan vs. lassie" würde ich definitiv im todesriff spielen lassen.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Wild Card (US 2015) +++ 1/2

Jason Statham als in Las Vegas gestrandeter Spieler, Bodyguard und Gelegenheitsracheengel in einer eher als atmosphärisch denn spannend einzustufenden Dramaactionsozialstudie.

Ich bin ein bisschen verwirrt, da der Film weit weniger straight einstufbar ist als ich ihn einschätzte. Generell bin ich ja Überraschungen gegenüber aufgeschlossen. In Wild Card (angeblich eine Neuverfilmung von "Heat" mit Burt Reynolds, den kenn´ ich aber nicht) stößt Statham zeitweise an seine schauspielerischen Grenzen. Die Verzweiflung eines alternden von der Spielsucht getriebenen Alkoholiker nimmt man ihm nicht wirklich ab.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Antropophagus »

Paul Naschy hat geschrieben:Wild Card (US 2015) +++ 1/2

Jason Statham als in Las Vegas gestrandeter Spieler, Bodyguard und Gelegenheitsracheengel in einer eher als atmosphärisch denn spannend einzustufenden Dramaactionsozialstudie.

Ich bin ein bisschen verwirrt, da der Film weit weniger straight einstufbar ist als ich ihn einschätzte. Generell bin ich ja Überraschungen gegenüber aufgeschlossen. In Wild Card (angeblich eine Neuverfilmung von "Heat" mit Burt Reynolds, den kenn´ ich aber nicht) stößt Statham zeitweise an seine schauspielerischen Grenzen. Die Verzweiflung eines alternden von der Spielsucht getriebenen Alkoholiker nimmt man ihm nicht wirklich ab.
Paule...nicht angeblich...es ist ein Remake...und zwar in manchen Szenen fast 1:1 abgekupfert...nur ist die Version von Reynolds ist für mich um ein vielfaches besser... +++
Spoiler:
Und auch dramatischer da in der Reynolds Version sein Klient (Peter McNichol) getötet wird...da gibts kein Happy End...
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

danke für die info!!! dann werde ich mal sehen, wie ich an die originalfassung ran komme. wild card bekommt dann vermutlich ´nen punkt- bzw daumen-abzug :wink:
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterZero »

Das stimmt schon, einige Szenen sind 1:1 übernommen, aber ich fand Heat immer eines der schwächeren Reynolds Vehikel.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Antropophagus »

MonsterZero hat geschrieben:Das stimmt schon, einige Szenen sind 1:1 übernommen, aber ich fand Heat immer eines der schwächeren Reynolds Vehikel.
Kann ich nicht sagen..mir gefiel er recht gut...jedenfalls besser als Der rasende Gockel...Rent-a-Cop oder Ein Cop und ein Halber...
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterZero »

Antropophagus hat geschrieben:
MonsterZero hat geschrieben:Das stimmt schon, einige Szenen sind 1:1 übernommen, aber ich fand Heat immer eines der schwächeren Reynolds Vehikel.
Kann ich nicht sagen..mir gefiel er recht gut...jedenfalls besser als Der rasende Gockel...Rent-a-Cop oder Ein Cop und ein Halber...
Ja logisch ist er besser als die.
Ich mag ja Reynolds und für mich gehört er noch zu der Zeit wo er noch größer im Geschäft war, daher vergleiche ich ihn eher mit Der Spürhund, Sharky und seine Profis, den Gator Filmen usw...
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Mission: Impossible - Rogue Nation (US 2015) +++ 1/2

Kurzweiliger, wenn auch vielleicht eine Spur zu lang geratener Actionthriller mit unterhaltsamen und gut geklauten Einfällen.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterZero »

Mein Salut an den Hot Rod - Teil 1: Last to Surrender (1999)

Inhalt: Polizist Nick Ford (Roddy Piper) überwacht mit seinem Team ein Triadentreffen in einem Restaurant in Chinatown, an dem wie es scheint, alle Bosse der Westküste teilnehmen.
Als ein Unbekannter des Wort ergreift und alle Bosse förmlich an dessen Lippen hängen, beschließt Nick in das Restaurant zu gehen um einen Blick auf den Unbekannten zu werfen.
Es kommt wie es kommen muss, Nick fällt auf und die Überwachung gerät aus dem Ruder.
Bei der Flucht des Unbekannten wird Nicks Partner erschossen.
Nick und ein Kellner verfolgen den Unbekannten weiter, doch dieser kann an den Docs entkommen.
Bei der Nachbesprechung stellt sich heraus, dass der Kellner ebenfalls Polizist aus der Volksrepublik China ist und ebenfalls hinter dem Unbekannten, den alle nur „The Tiger“ nennen, her ist.
Nick und Wu Yin (Ong Soo Han) werden nun unfreiwillig Partner, da nur sie beide wissen wie „The Tiger“ aussieht...

MZ's kleines B-Action Lexikon
Für Leute, die im B- bis Z-Action Genre nicht zuhause sind.

Der Partner, die Partnerin oder der Kamerad; Status: tot
Alle drei oben genannten werden gerne als Rahmenhandlungsvorsatz benutzt.
Sie sterben meistens zu beginn oder im ersten drittel des B-Actionfilms.
Ihr tot dient einzig und alleine, dem Schwur der Rache.
Nach ihrem Tod und einer sehr kurzen Trauerphase, oft am Grab oder in einer Bar oder aber auch manchmal gar nicht, spielen sie eigentlich keine Rolle mehr, schon gar nicht, wenn ein neuer Partner auftritt.
Meist wird an sie noch einmal in der Mitte des Films erinnert, in Form eines Flashbacks, dies geschieht aber hauptsächlich um den Zuschauer daran zu erinnern, worum es der Hauptfigur, während allen Schießereien und Schlägereien eigentlich ging.
Anders verhält es sich bei Filmen, des Subgenres des zerbrochenen Heldens, hier macht es den Helden förmlich fertig und zieht ihn in einen düsteren Abgrund aus Rache.
Diese Art der Filme enden meistens mit dem Tod des Hauptprotagonisten, hauptsächlich um zu demonstrieren, das Rache schlecht ist und Konsequenzen fordert.
Es gibt aber auch Ausnahmen, etwa „The Exterminator“ mit Robert Ginty.
In gut 70-80% der Fälle dient der tote Partner aber nur dazu einen neuen Partner einzufügen oder ein Motiv zu liefern um dann einen lockeren leichten Actionfilm abzufeiern.
In Falle des toten Kameraden dient er auch des Öfteren um die Gruppe wieder zu vereinen, siehe „McBain“.


Kulturcrash
„Red Heat“ löste 1988 eine Welle ähnlich gelagerter Filme aus in denen Partner aus den verschiedensten verfeindeten oder nicht gerade nahestehenden Nationen zusammenarbeiten mussten.
Oft hat in diesen Filmen, da sie meist nur in einem der beiden Länder spielen, einer der Protagonisten eine Kulturschock der untereinander zu Reibereien führt.
Gerne wird auch gezeigt wie der Jenige mit der jeweiligen Kultur nicht so ganz klar kommt.
In A-Klasse Produktionen wie „Red Heat“ wird so etwas gerne und ausführlicher thematisiert.
In B-Actionfilmen müssen dafür in der Regel 2-3 Einstellungen reichen, da man mit meist anvisierten 80-90 Minuten Laufzeit und dem geringeren Budget weder Filmzeit noch Geld verschwenden kann um den Protagonisten groß durch fremde Städte irren lassen kann.


Kommen wir jetzt aber zu „Last to Surrender“, einem „Red Heat“ Double, was man getrotzt als Nachzügler bezeichnen kann, da er 11 Jahre nach „Red Heat“ erschien und somit schon nicht mehr in dessen Fahrwasser schwamm.
Regisseur David Mitchell, dürfte, wenn überhaupt, dem einen oder anderen als Produzent und Regisseur von albernen und billigen Teenkomödien bekannt sein.
Ich muss gestehen ich kenne keine davon.
Mir ist er bekannt als B-Actionregisseur und das hauptsächlich wegen seinen beiden Arbeiten mit Lorenzo Lamas und Jeff Wincott, die ich beide als Schauspieler durchaus schätze, gerade Letzterer.
Seine erste B-Actionarbeit war der 1987 erschienene „City of Shadows“ eine ziemliche Gurke über zwei Brüder, die auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen.
Es folgte 1989 „Thunderground“ welcher eigentlich nichts anderes ist als ein billiger Klon von Charles Bronsons „Ein stahlharter Mann“, nur das hier bis zum Tod gekämpft wird.
Sollte irgendjemand so etwas besser sehen wollen, dem sei „Fist Fighter“, ebenfalls 1989 empfohlen, mit unserem Mann im B-Actionbereich Matthias Hues.
Sympathischer Kerl, oft auf Actionconventions zu finden, viel zu unbeachtet, hat aber im B-Bereich eine treue Fanbase.
Zurück zu David Mitchell, 1994 kam „The Killing Machine“ mit Jeff Wincott, ein Film mit einer der schlechtesten Synchronisationen die ich kenne und 1996 kam „Mask of Death“ mit Lorenzo Lamas, beide sehr zu empfehlen.
Wer Interesse an den Filmen hat, kann bedenkenlos zu den Importscheiben greifen, denn das schöne an B-Actionfilmen ist, dass sie anscheinend eh nie in Deutschland auf DVD erscheinen.
Auf Video gab es sie noch alle, auf DVD sieht es traurig aus und wenn es mal ein Label wagt, hört es schnell wieder damit auf, wie Voulez Vous, mit ihrer wunderbaren goldenen, silbernen und bronzenen Serie.

Zurück zum Film.
Was hier wie ein Großstadt ungleiches Buddy Cop Movie beginnt, verwandelt David Mitchell, er schrieb auch die Geschichte, zu einem Dschungelactionfilm der zum Großteil in Indonesien gedreht wurde.
Die Dreharbeiten dort stellten sich aber schnell als Art verflucht heraus, anders kann man die ganzen Probleme und Tragödien wohl nicht bezeichnen.
So gab es einen Flugzeugabsturz bei Luftaufnahmen des Dschungels bei dem der Pilot starb, es gab einen Verkehrsunfall bei dem drei LKWs mit Filmequipment beteiligt waren und welche beinahe von einer Klippe fielen, eine Flutwelle zerstörte das ursprüngliche Set der Militärbasis im Dschungel und ein Aufstand gegen die Regierung verzögerte die Szenen im Hafen von Indonesien.
Es ist eigentlich erstaunlich, dass es Mitchell dennoch gelang einen soliden und guten Film abzuliefern bei dem er, zumindest offensichtlich, in der Schlussschießerei nur dreimal zu Stock footage greifen musste.
Für Ong Soo Han war es leider der letzte Versuch in Amerika durchzustarten.
Seine Karriere fing vielversprechend an, als man auf ihn in Jean Claude van Dammes „Kickboxer“ bei uns „Karate Tiger 3 – Der Kickboxer“ aufmerksam wurde, konnte er schnell in einigen der bekannteren Kampfsport B-Filmen unter kommen, so zum Beispiel in „No Retreat, NoSurrender 4 - The King of the Kickboxers“ bei uns „Karate Tiger 5 – König der Kickboxer“, „Bloodsports 2“ bis hin zu großen Produktionen wie „Dragon – Die Bruce Lee Story“, doch leider gab ihm niemand so recht eine Chance auf eine Hauptrolle.
Lediglich hier in „Last to Surrender“ durfte er neben Piper die zweite Hauptrolle spielen.
Ong Soo Han, der übrigens den schwarzen Gürtel in Tae Kwon Do hat, arbeitet heute als Manager des Health Club im Four Seasons in Bangkok.
Roddy Piper konnte 1999 schon auf eine bewegte Karriere in Hollywood und der WWE zurückblicken.
Neben dem Wrestling hatte er sich in seiner frühen Karriere immer mal wieder kleinere Rollen an Land gezogen, wie etwa in der Komödie „Body Slam“ ehe er 1988 mit „Hell Comes to Frogtown“ einen Überraschungshit landete, der seine Fanbase über das Wrestling hinaus vergrößerte und welche er mit dem John Carpenter Blockbuster „Sie leben!“ weiter festigte.
Seine Fans blieben ihm bis zum Schluss treu und werden es auch weiterhin.
Doch mehr zu Roddy in den nächsten Teilen.
Roddy spielt hier wunderbar over the Top, er provoziert jeden, fährt ständig wegen irgendwas aus der Haut, kann sich nie so recht entscheiden ob er seinen neuen Partner mag oder nicht, den nachdem sie sich in der einen Szene friedlich unterhalten, will er ihn in der nächsten wieder verprügeln.
Besonders gut ist sein Gedächtnis aber nicht, denn nach dem Tod seines alten Partner ist er eigentlich gleich wieder drüber weg, nachdem er Rache schwor und auch ein späterer Verlust tangiert ihn so gar nicht.

Jetzt noch mal zurück zum eigentlichen Film, der sich ja vom erwarteten Großstadt- zum Dschungelactionfilm entwickelte und das auch recht gut macht.
Was man dem Film vorwerfen kann, ist das Andy Yim (hat ihn irgendjemand hier nach noch einmal gesehen?) nicht unbedingt ein überzeugender Oberbösewicht ist und ziemlich blass wirkt, die paar male in denen er im Bild ist.
Was diesen Film aber für alle Martial Arts Film Verrückten unbedingt sehenswert macht, ist die Tatsache, dass hier Großmeister Qingfu Pan als Bong Bong eine herrlich schräge und einmalige Performens abliefert.
Ich weiß nicht wie sie ihn in diesen Film bekommen haben, aber die Tatsache, ihn so zu sehen, macht den Film eigentlich zu einem unbedingten Muss.
Dieser Mann ist unglaublich und einer der ganz großen noch lebenden Meister.
Schaut euch den Film „Im Reich des Drachen“ an.
Bleibt noch zu erwähnen, dass für die phantastischen Stunts, niemand geringeres als Scott. J. Ateah zuständig war, der unter anderem Werke wie „Freddy vs. Jason“ oder „Crying Freeman“ zu seiner Vita zählt und der bei den Stunts auch auf Piper setzen konnte, denn dieser hat einen Großteil selber gemacht.
Zum Schluss noch kurz zur Synchronisation, sie ist typisch für Filme dieser Art.
Die Sprecher scheinen alle nicht wirklich zu passen, aber sie ist gleichzeitig auch nicht so schlecht, dass man ausmachen möchte, wie etwa bei „The Killing Machine“ oder einiger 80er Jahre Hongkong Actionstreifen.

Fazit: Der herrlich überdrehte Piper mit einigen schönen Onelinern und der sehr zurückhalten spielende Ong Soo Han sind ein tolles Dou.
Die Action ist solide und das bei den Produktionsumständen und gut gefilmt.
Ein klasse Buddycopmovie, außerhalb der Großstadt, welches öfters mal bei mir im Player landet.
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Codename U.N.C.L.E. (US 2015) +++ 1/2

Eines vorweg: ich kenne die Original-Serie und -Filme nicht, deshalb kann ich den Film hier nur losgelöst vom Remake-Gedanken reviewen, ich bitte die ältere Generation hier ( :mrgreen: ) um Verzeihung.

Amerikanischer und russischer Agent müssen in den 60ern, mitten im Kalten Krieg, gemeinsam einen Auftrag erledigen. Schon nach der flotten Eingangssequenz, in der sich beide sehr um eine Zonengabi bemühen müssen (gespielt von Ex_Machina), wird klar, dass sie sich nicht wirklich gut verstehen. Und genau diese Dame macht ihnen dann später noch so richtig Stress.

Sehr 60er, was Optik, Charaktere und überwiegend auch das Tempo angeht (in einigen Passagen konnte Guy Ritchie dann leider doch nicht die Hand vom Modernisierungsknopf lassen). Wer ein Zwischendurchhäppchen zur Überbrückung zum nächsten Bond sucht ist hier gut aufgehoben.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Deckname Scorpion (It 1979) +++ +++

Wenn ihr einen Film sehen wollt, dessen Dialoge meilenweit von einer nicht vorhandenen Handlung (dem Schnittmeister sind die Schnippsel heruntergefallen, er hat sie auf gut Glück wieder zusammengeklebt… hatte es wohl verdammt eilig) entfernt sind, dann empfehle ich: Deckname Scorpion! :o
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Barakidon »

ZULU (SÜDAFR./F 2013)

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Als kleines Kind hat er die Schrecken der Apartheid erlebt. Seelisch und physisch ist er bis heute gezeichnet. Doch Ali Sokhela hat seinen Peinigern verziehen und es zum Polizeichef von Kapstadt gebracht. Zu seinem Team gehören der brave Familienvater Dan Fletcher und der geschiedene Alkoholiker Brian Epkeen. Als am Fuß des Tafelbergs die bestialisch zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Routinefall hin. Doch bei den Ermittlungen stechen die Polizisten in ein Wespennest. Spuren weisen auf Verstrickungen in eine Verschwörung aus der Endphase des Apartheidsystems hin...

Viele Szenen treffen den Zuschauer wie Keulenschläge, denn in der Darstellung von Gewalt geht Regisseur Salle nicht gerade zimperlich um. ZULU ist hochspannend, bildgewaltig, kompromisslos, knallhart und fesselnd. +++ +++ +++
Bild

Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.

Barakidons Inhaltsverzeichnis zum Marathon 31 Nächte des Grauens 5
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Run All Night (US 2015) +++ +++

Die Frage, ob man Altherrenactioner braucht oder nicht, lege ich mal zur Seite. Was dann zum Vorschein kommt ist ein relativ (...für "Blockbuster"-Verhältnisse...) finsterer Action-Thriller im amerikanischen Mafia-Milieu. Würde ich jederzeit einem 96 Hours vorziehen.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Hardcore Henry (RUS/US 2015) +++

Ego-Shooter-mäßig aufgezogener Action-Splatter mit durchaus unterhaltsamen Elementen, jedoch aufgrund der Spielzeit (es waren so etwa 2 Std) verdammt anstrengend; hätte man imo besser auf den Punkt bringen sollen.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von DJANGOdzilla »

SADOMONA - INSEL DER TEUFLISCHEN FRAUEN
[POLICE WOMEN][USA][1974]

Bild

Regie: Lee Frost
Darsteller: Sondra Currie, Tony Young, Phil Hoover, Jeannie Bell, Jennifer Brooks, William Smith


In den An(n)alen der Filmgeschichte gibt es Auswüchse, die muss man sich als Sympathisant tiefergelegter Abendunterhaltung schon allein aufgrund ihres Titels zu Gemüte führen. Wem bei einem lyrischen Auswurf wie SADOMONA – INSEL DER TEUFLISCHEN FRAUEN nicht das berühmte Wasser im Munde zusammenläuft, der muss schon eine ausgemachte Spaßbremse sein. Gut, einmal mehr hat man es hier mit einer vermutlich unter Alkoholeinfluss entstandenen Kreation des deutschen Anbieters zu tun und zugegebenermaßen klingt das originale POLICE WOMEN schon nicht mehr halb so herzerwärmend. Aber irgendwie steckte in der damaligen Taktik hiesiger Verleihfirmen ja auch eine charmant-offene Portion Ehrlichkeit: Warum sollte man, wenn man sich schon auf Kundenfang begibt, überhaupt verschleiern, dass man es mit auf Zelluloid gebannter Ramschware zu tun hat? Auf diese Weise greift man immerhin auf Anhieb das richtige Publikum ab: nimmermüde Trash-Junkies auf der Suche nach dem nächsten befreienden Schuss. Im Falle von SADOMONA (was immer das Wort überhaupt bedeuten soll) wird schon nach wenigen Minuten klar, dass eben dieser auch voll ins Schwarze trifft, denn das unverhohlene Billigprodukt, dessen Entstehung vermutlich mit einer feucht-fröhlichen Urlaubsreise verknüpft war, bedient zuverlässig alle Erwartungen an maximal sinnlosen Zeitvertreib und präsentiert ohne jede Scham ein launiges Sammelsurium kuriosester Momentaufnahmen.

Inhalt:

Lacy Bond (vermutlich weder verwandt, noch verschwägert mit einem ungleich berühmteren Namensvetter) gehört zur Spezialeinheit der Polizei und ist dort – logisch! - eine der besten – nicht zuletzt aufgrund ihrer perfekten Karatekünste. Da sie so fleißig im Leutevermöbeln ist, bekommt sie einen halsbrecherischen Auftrag zugeschanzt, an dem schon viele ihrer Kollegen zuvor gescheitert sind: Auf dem idyllischen Eiland Catalina hat sich eine radikale Verbrecherorganisation formiert, gegen die James Bonds ewiger Kontrahent S.P.E.C.T.R.E. wie ein Haufen müder Waisenknaben wirkt. Diese besteht nämlich ausschließlich aus handverlesenen Bikinischönheiten, welche zudem noch angeführt werden von einer (geschätzt) 100 Jahre alten Dame, die aussieht wie die fleischgewordene Reinkarnation von Oma Knack. Besagte Madame führt dort ein strenges Regiment und hält sich zudem noch einen grenzdebilen, aber dafür umso treueren Liebessklaven, der seine Hanteln wohl nicht mal auf dem Donnerbalken aus der Hand nimmt.

Obwohl die einzigen Verbrechen dieser 'teuflischen Frauen' aus Planschen im Pool und exzessivem Tennisspielen zu bestehen scheinen, muss sich Bond zwecks Zerschlagung des gefürchteten Kartells zunächst ein Mal einem Spezialtraining unterziehen. Nachdem sie der Schießbudenfigur gleich den ganzen Schädel weggeballert hat, tritt sie im Anschluss gegen einen (angeblich versierten) Karateprofi [William Smith] an. Zwar lässt sie sich zur Tarnung ein paar Mal auf die Bretter schicken, wendet dann aber den gefürchteten 'Blütenstil-mit-den-zwei-Knospen'-Trick an: Ein beherzter Tritt in die Familienjuwelen verwandelt ihr Gegenüber innerhalb weniger Sekunden in ein greinendes Schulmädchen. Auf diese Weise bestens vorbereitet für schwerere Aufgaben geht es dann auch umgehend an die Beschattung einer Verdächtigen. Doch Miss Bond ist zu ungestüm: Als die Beobachtete in ihrem Wagen zu fliehen versucht, fackelt die Top-Polizistin nicht lange und entert das nächstbeste Polizeiauto. Die daraus resultierende Verfolgungsjagd endet dann allerdings mit dem Flammentod der Beschatteten, welche dann wiederum sogar ziemlich lange fackelt.

Nachdem sich Bond erfolgreich aus diesem Malheur herausgeredet hat, darf sie mit ihrem Kollegen und gleichzeitig neuer Flamme (denn schließlich darf auch die gute, alte Liebe nicht zu kurz kommen) bezahlten Urlaub auf Catalina machen. So zumindest sieht es aus, denn obwohl sie ja eigentlich dort sind, um die verbrecherische Organisation hochzunehmen, lümmeln sie sich eigentlich die ganze Zeit auf Staatskosten am Strand, reiten zu kitschiger Musik in den Sonnenuntergang und schnackseln, bis der Arzt kommt. Gerade noch rechtzeitig fällt ihnen ein, dass sie ja außerdem auch noch einen Auftrag zu erledigen haben. Als sie eines der Boote der Bikini-Brigade kapern möchten, kommt Bonds Herzblatt auf die dumme Idee, voran zu gehen, und bekommt - kaum einen Fuß aufs gegnerische Deck gesetzt – erst Mal schön einen Paddel in die Schnauze. Und dann noch einen. Und noch einen. Das geht so weiter, bis Bondchen sich ihrer Kampfkünste besinnt, um ihren Liebsten aus seiner misslichen Lage zu befreien. Diesem allerdings hat die Paddelattacke dermaßen zugesetzt, dass er postwendend ins Krankenhaus muss. Nun auf sich allein gestellt kennt die knallharte Karatelady kein Halten mehr und beginnt eine gnadenlose Aufräumaktion, bei der kein Stein auf dem anderen und kein Auge trocken bleibt.

Kritik:

Es hätte ohnehin keinen Sinn, es zu leugnen: SADOMONA ist ein von vorn bis hinten gnadenlos bescheuerter Nonsens, der jedem in solch untiefen Gefilden weniger bewanderten Kritiker eine recht langanhaltende Schnappatmung bescheren würde. Gottlob besitzt das Team um Regisseur Lee Frost [→ BLACK GESTAPO] auch nicht mal im Ansatz die Intention, diesen Umstand irgendwie zu leugnen und liefert stattdessen viel lieber einen Orkan der guten Laune ab, der seine auffallend kosteneffiziente Entstehung zur Tugend macht und zur Kompensierung ein wahres Feuerwerk unbekümmerter Verrücktheiten abbrennt. Keine Idee schien zu infantil, kein Dialog zu deppert, keine Situation zu schwachsinnig, um nicht doch irgendwie vorkommen zu dürfen. Das alles ist trotz eklatantem Mangel an Mitteln und Talent mit derart eifrigem Elan in Szene gesetzt, dass die Begeisterung an der Sache höchstgradig ansteckend ist. So verzeiht man die subterranen Leistungen der Darsteller nicht nur, man erwartet sie geradezu, fügt sich die dargebotene Schmierenkomödie doch fast schon perfekt in das groteske Gesamtbild ein. In Erinnerung bleibt dabei vor allem die pythonesk anmutende Szene, in welcher sich Hauptfigur Lacy Bond noch am Ort des Geschehens für den Flammentod der von ihr ins Visier genommenen Verdächtigen rechtfertigen muss. Ein beknackter Dialog jagt den nächsten, während die Helfer im Hintergrund noch die Leichenteile davontragen. Ganz, ganz großes Kino!

Garniert wird das Ganze mit einer Handvoll Actionsequenzen, die freilich ebenfalls allesamt denkbar unbeholfen daherkommen. So funktionieren Lacy Bonds Karatekünste natürlich nur dann, wenn sich ihre Gegner auch alle brav so hinstellen, dass Lacy sie in Ruhe treten kann. Und da der Mann am Schnittpult vom Schneiden ungefähr genauso viel Ahnung hat wie Bond-Darstellerin Sondra Currie [→ HANGOVER] von korrektem Karate, fällt das auch umgehend ins Auge. Überaus erheiternd ist in diesem Zusammenhang auch der Auftritt von William Smith, der später Conans Vater in dem Schwarzenegger-Vehikel CONAN, DER BARBAR geben durfte, hier jedoch als Bonds Gegner einen abgeschmackten Karatekämpfer verkörpert, der aussieht wie Kommissar Schimanski auf LSD und sich nach wenigen Minuten verzweifelter Choreographieversuche theatralisch zu Boden werfen darf. Lediglich das Finale, das wie eine frühe Version der Lastwagen-Kaper-Szene aus JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES wirkt, lässt zumindest ein wenig mehr Aufwand und Professionalität erkennen. Dass sich Spielberg und Lucas hier inspirieren ließen, darf dennoch gut und gern bezweifelt werden.

SADOMONA ist ein B-Film wie aus dem Bilderbuch. An jeder Ecke lauert eine eine neue Unglaublichkeit, ein weiterer unerwarteter Nackenschlag gegen die Regeln des normierten Erzählens. Komik gibt es reichlich, nicht nur unfreiwillige. Exemplarisch genannt sei hier die Szene mit dem armen Mann, dessen einzige Aufgabe es offenbar ist, tagein, tagaus auf den Überwachungsmonitor zu starren, welcher nie mehr als das geschlossene Eingangstor zeigt. Als sich selbiges eines Tages dann doch tatsächlich mal auftut, hyperventiliert der gute Knabe fast, kommt er mit dem Zählen der herein rollenden Autos doch gar nicht mehr nach. Der Humor stimmt, die Frauen sind attraktiv (zumindest die unter 80jährigen), alles andere ist auf wunderbar charmante Art und Weise grottig. Für Anspruchsflüchtlinge ist die Insel der teuflischen Frauen definitiv einen Urlaub wert.

+++

s. auch: SADOMONA - DIE INSEL DER TEUFLISCHEN FRAUEN
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

SADOMONA war für mich das Highlight beim KultKino 2015. Der war auf großer Leinwand und von 35mm ein Fest :D
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von DJANGOdzilla »

Wird auch höchste Zeit für ne gute DVD von dem Teil. CMVs Trash Collection z. B. könnte ja mal wieder gute schlechte Filme bringen. :wink:
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