Zuletzt gesehene Action-Filme

Eine Film-Welt jenseits der Monstren, Mumien und Mutationen.
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

DJANGOdzilla hat geschrieben:Wird auch höchste Zeit für ne gute DVD von dem Teil. CMVs Trash Collection z. B. könnte ja mal wieder gute schlechte Filme bringen. :wink:

Innerhalb der TC wäre Sadomona natürlich ein Highlight – und mit Werken wie Das Kommando der Frauen in bester Gesellschaft!
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Tödliche Beute (US 1987) +++ +++ 1/2

Menschenjagd als Training für eine Söldner-Elite-Einheit. Doch leider suchen sie sich irgendwann mal den Falschen aus und werden selbst zu den Gejagten…

Temporeich, brutal, coole Frisur und Dialoge. Auch wenn das Vorbild klar ist: Ich würde diesen Film jederzeit allen Stallones vorziehen.
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Jack Reacher – Kein Weg zurück (US 2016) +++

Naja, wenn man sich ein bisschen Mühe gibt… den kann man sich schön trinken.
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

The Trust (GB 2016) +++

Nicolas Cage und Elijah Wood als zwei sehr unterschiedliche Polizisten, welche sich zusammenraufen, um den Tresor einer Drogenbande zu knacken.

Nichts Neues, nicht wirklich wichtig, aber ganz angenehm britisch.
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Mr. Z
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Mr. Z »

Paul Naschy hat geschrieben:The Trust (GB 2016) +++

Nicolas Cage und Elijah Wood als zwei sehr unterschiedliche Polizisten, welche sich zusammenraufen, um den Tresor einer Drogenbande zu knacken.

Nichts Neues, nicht wirklich wichtig, aber ganz angenehm britisch.
Komisch...den hatte ich noch garnicht auf dem Schirm?...wo ist der denn raus gekommen? ???
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

der lag in unserer videothek (ja, sowas gibts hier noch :) ) rum.
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Mr. Z
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Mr. Z »

Paul Naschy hat geschrieben:der lag in unserer videothek (ja, sowas gibts hier noch :) ) rum.
Ach Paule...bitte keine Fremdworte...was zur Hölle ist eine VIdeothek?..klingt fast so, als könnte man da Filme leihen...haha...wie soll das denn gehen...nach Hause tragen und so..einen Stream?...du bist echt witzig!...mir hat sogar mal einer erzählt, Filme waren mal auf Kassette...haha..wie geht den ein kompletter Film auf MC?....
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Gorath »

Mr. Z hat geschrieben:
Paul Naschy hat geschrieben:der lag in unserer videothek (ja, sowas gibts hier noch :) ) rum.
Ach Paule...bitte keine Fremdworte...was zur Hölle ist eine VIdeothek?..klingt fast so, als könnte man da Filme leihen...haha...wie soll das denn gehen...nach Hause tragen und so..einen Stream?...du bist echt witzig!...mir hat sogar mal einer erzählt, Filme waren mal auf Kassette...haha..wie geht den ein kompletter Film auf MC?....
Die gab es mal in grauer Vorzeit, in jenen ruhmreichen Tagen des grade aufkommenden Heimkinos, als das Leben für Filmfreaks noch abenteuerlich, ereignisreich und im großen und ganzen analog war. :wink:
Damals im Jahr 2004 mit diesem unglaublich trägem Rechner und dem alten 56K-Modem...
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Mr. Z »

Gorath hat geschrieben:
Mr. Z hat geschrieben:
Paul Naschy hat geschrieben:der lag in unserer videothek (ja, sowas gibts hier noch :) ) rum.
Ach Paule...bitte keine Fremdworte...was zur Hölle ist eine VIdeothek?..klingt fast so, als könnte man da Filme leihen...haha...wie soll das denn gehen...nach Hause tragen und so..einen Stream?...du bist echt witzig!...mir hat sogar mal einer erzählt, Filme waren mal auf Kassette...haha..wie geht den ein kompletter Film auf MC?....
Die gab es mal in grauer Vorzeit, in jenen ruhmreichen Tagen des grade aufkommenden Heimkinos, als das Leben für Filmfreaks noch abenteuerlich, ereignisreich und im großen und ganzen analog war. :wink:
Yoah...und irgendwie viel cooler als heute...wir waren Jäger...nicht Konsumenten! :-P unerschwingliche VHS Tapes von Zombie Filmen bei Kaufhof in einem abgerenztem Bereich....oder dt. Filmkunst auf VHS bei Tankstellen....Verleihclubs mit Katalogen...ich glaube, ich mache hier mal einen Post auf...Videokassetten...eine Kunstform!...eine Ära...
Zuletzt geändert von Mr. Z am Do 29.12.2016, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Gorath »

Naja ihr wart ja alle schon etwas älter in den 80ern und 90ern, meine Lust am Film ist ja erst in den frühen 2000ern so richtig erwacht. :D Mit 9 oder 10 Jahren durfte ich ja vieles was so erschien noch nicht sehen. :wink: War aber trotzdem eine gute Zeit.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Mr. Z »

Gorath hat geschrieben:Naja ihr wart ja alle schon etwas älter in den 80ern und 90ern, meine Lust am Film ist ja erst in den frühen 2000ern so richtig erwacht. :D Mit 9 oder 10 Jahren durfte ich ja vieles was so erschien noch nicht sehen. :wink: War aber trotzdem eine gute Zeit.
Yup....ich habe Krieg der Sterne mit 10 Jahren gesehen...der hatte ne 12 Jahre Freigabe.....war dem Kinobetreiber echt egal...hey...danke Kinobetreiber!...und für Zärtliche Cousinen..FSK 16... habe ich meinen Schülerausweis gefälscht...hat niemand interessiert!....hey...ich mag nochmal minderjährig sein...das hat Spaß gemacht!
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Gorath »

Meine früheste Erinnerung an Krieg der Sterne verdanke ich Pro7.^^ Ich wünsche mir irgendwie schon seit Jahren das ich Episode 4-6 mal auf der großen Leinwand sehen kann.
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Free Fire (F/GB 2017) +++ +++ 1/2

Sehr 70er Euro-Teil, ein Poliziotto ohne Polizei und mit dem Drehbuch eines schießwütigen Italwesterns. Kommt in einigen Wochen in die Kinos und nach dem Genuss der Sneak Preview hat er meine wärmste Empfehlung.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Fast & Furious 8 (US 2017) +++ 1/2

Teil 7 war so unglaublich überzogen, dass ich ihn richtig gut fand. Ein Vorzeigebeispiel für gut gemachten Hochglanz-"Trash". Teil 8 liefert zwar – wie sein Vorgänger – zeitgeistige gute Action, flacht aber aufgrund der Durchschaubarkeit und der abrupten Schauplatz-Wechsel wieder etwas ab. Wer die Serie bisher als unterhaltsam einstufte, wird meiner Einschätzung nach auch hiermit seine Freude haben.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Triple 9 (US 2016) +++ +++

Ein zu Beginn unnötig kompliziert aufgebautes Action-Thriller-Drama, welches dann aber in der 2. Hälfte gewaltig an Spannung zunimmt. Das Meisterwerk von John Hillcoat bleibt für mich "The Road", dennoch haben wir es hier mit einem sehr guten Genrebeitrag zu tun.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von MonsterZero »

Für mich stehen Proposition, Road und Lawless auf der gleichen Ebene.
Ich war ein bisschen von Triple 9 enttäuscht, als ich ihn damals sah.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von DJANGOdzilla »

DREI ENGEL AUF DER TODESINSEL
[THE LOST EMPIRE][USA][1984]

Bild

Regie: Jim Wynorski
Darsteller: Melanie Vincz, Raven De La Croix, Angela Aames, Paul Coufos, Robert Tessier, Angus Scrimm, Blackie Dammett, Linda Shayne, Kenneth Tobey, Tom Rettig, Angelique Pettyjohn


„In einer Zeit vor der Geschichtsschreibung existierte eine vergessene Kultur, ein seltsames Volk. Sie wurden die Lemuren genannt. Um ihre große Macht zu schützen, pflanzten sie ihre Geheimnisse der Wissenschaft in ein paar unglaubliche Juwelen ein – schimmernde Steine, die ein völlig eigenes Leben besaßen: die Augen des Avatara. Dann wurden die Lemuren bei einer Schlacht im Weltall, bei der die Erde beinahe vernichtet wurde, besiegt und die Augen voneinander getrennt. Es steht geschrieben, dass, wer immer die Juwelen wieder zusammenbringt, mit absoluter Macht regieren wird. Danach trachtete ein skrupelloser, teuflischer Geist. Er wollte sich durch nichts und niemandem in seinem Plan stören lassen. Und so ist es – bis heute.“

[grammatikalisch holprig, inhaltlich wirr – so müssen gesprochene Einleitungen sein!]

Inhalt:

Super-Bullette Angel [Melanie Vincz] verliert ihren Bruder, ebenfalls im Polizeidienst, als dieser versucht, einen Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft zu verhindern. Angel dürstet es nach Vergeltung und versucht herauszufinden, wer für das Verbrechen verantwortlich ist. Die Spur führt schnell zum geheimnisvollen Dr. Sin Do [Angus Scrimm], der auf einer Insel haust und dort regelmäßig Kampfsport-Turniere veranstaltet. Angel beschließt, sich als Teilnehmerin einzuschleusen, allerdings kann sie das nicht allein tun, da sich aus Sicherheitsgründen immer nur Dreiergruppen anmelden dürfen. So holt Angel erst ihre indianische Gefährtin White Star [Raven De La Croix] ins Boot, mit welcher sie sich dann aufmacht, um eine weitere Kandidatin für die Mission zu rekrutieren: die Kleinkriminelle Heather [Angela Aames], die allerdings erst aus dem Knast geholt werden muss. Dermaßen formiert gelingt es den drei Grazien tatsächlich, sich Zugang zu Dr. Sin Dos Festung zu verschaffen. Schnell zeigt sich, dass der kriminelle Doktor auf die magischen Steine aus dem Einleitungstext scharf ist, um damit – logisch! - die Welt zu beherrschen. Die drei Engel versuchen das zu verhindern, müssen dafür aber ihre gesamten Kräfte mobilisieren.

Kritik:

In der Wissenschaft heißt es, die große Kunst eines jeden guten Films läge darin, dessen Thematik bereits innerhalb der ersten Szenen symbolisch auf den Punkt zu bringen. So beginnt Sam Peckinpahs Western-Abgesang THE WILD BUNCH mit einer Sequenz, in der spielende Kinder ein paar Ameisen per Lupe und Sonnenstrahl grausam über den Jordan schicken, während George Lucas Sternen-Oper STAR WARS mit dem Bild eines kleinen Rebellenschiffs eröffnet wird, das sich auf der Flucht vor einem übergroßen imperialen Sternenkreuzer befindet. DREI ENGEL AUF DER TODESINSEL beginnt mit dem von James Bond bekannten weißen Kreis auf schwarzem Untergrund, in welchem dann, während er immer größer wird und bald die ganze Leinwand ausfüllt, das erste Filmbild zu sehen ist - nur, dass das erste Filmbild hier aus den überdimensionalen Hupen einer klassischen 80er-Jahre-Dauerwellen-Blondine besteht, die gerade im Begriff ist, sich ein Diamant-Collier zuzulegen. Man kann also unmöglich behaupten, dass Autor und Regisseur Jim Wynorski seine Hausaufgaben nicht gemacht hätte, denn haargenau das erwartet einen in den nun folgenden 80 Minuten: altbewährtes Agenten-Allerlei mit großzügigem Atomtitten-Bonus. Den Rest an Assoziation besorgt dann der deutsche Titel, der das Werk nicht nur rein zufällig in die Nähe der bis in die 80er Jahre erfolgreichen TV-Serie DREI ENGEL FÜR CHARLIE rückt, in der drei attraktive Privatdetektivinnen dem Bösen regelmäßig in den Allerwertesten traten.

Die fröhliche Unbekümmertheit, mit welcher dieser hochgradige Blödsinn an den Mann (beziehungsweise 'an die Männer', denn diese dürften die Hauptzielgruppe gewesen sein) gebracht wird, ist dabei ziemlich ansteckend und sorgt von Beginn an für gute Laune. Denn THE LOST EMPIRE, wie die Nummer ein wenig langweilig im Original heißt, zögert nicht lang und präsentiert bereits nach wenigen Minuten eine Kette angenehm kurioser Verrücktheiten, was mit ein paar Ninjas beginnt, die in ihrer Maskerade eher so aussehen, als wären sie gerade aus einem Sadomaso-Schuppen geflohen, und einen Juwelierladen derart überfallen, dass sie stocksteif in der Gegend herumstehen und ihre Wurfsterne wie Jo-Jos an Schnüren baumeln lassen, bevor sie sie dem per Schusswaffengebrauch energisch dagegen protestierenden Ladenbesitzer beherzt in den Schädel treiben. Auch nachfolgend verzichtete man auf alles, was irgendwie Langeweile verbreiten könnte, und führt mit Angel (!) den ersten titelgebenden Engel ein, welche eine Geiselnahme in einem Schulgebäude dadurch beendet, dass sie mit dem Motorrad durch die Eingangstür brettert und so lang in der Gegend herumballert, bis nur noch einer der Gangster übrig ist. „OK, Schwein, das waren sechs. Jetzt hast du keine Kugeln mehr“, bemerkt der Überlebende, bevor er sich eine tödliche Kugel von der Angesprochenen einfängt. „Solltest mal in die Schule gehen, Punk! Und besser zählen lernen“, entgegnet diese, während ihr Gegenüber auf dem Lehrerpult verreckt. Besser kann man einen Charakter kaum etablieren - auch, wenn die Anleihe bei DIRTY HARRY mehr als nur offensichtlich ist.

Ungleich bizarrer geriet hingegen die Einführung des zweiten Engels, White Star genannt, die so komisch heißt, weil sie eine Indianerin ist, die erst irgendwie aus irgendeiner parallelen Geisterwelt herbeigerufen muss, aus welchem sie, von einem zünftigen Sternchen- und Funkenregen begleitet, ehrfurchtgebietend und mit stolz geschwellter Brust (wobei eine Brust dieses Ausmaßes streng genommen gar nicht ungeschwollen sein kann) hervorreitet und dabei ein schickes pseudoindianisches Faschingskostüm spazierenträgt, das ihre enorme Oberweite nochmals zusätzlich herausarbeitet. Und das dritte Mitglied der Truppe, Heather gerufen, muss erstmal aus dem Knast befreit werden, wo sie sich allerdings gerade – welch Zufall! - ein Schlammcatch-Match mit einer Mitgefangenen liefert, die sich allen Ernstes Peitschen-Lilly nennt. „Hey, du Tittenkönigin! Komm mal rüber und lass dich anfassen!“ heißt es da nur wenig galant, während die Gegnerin antwortet: „Du schwimmst in deinem Blut, Scheißtier! Nicht umsonst nennt man mich Peitschen-Lilly.“ Die anschließende Rekrutierung des Engels Nummer 3 findet natürlich – wie es eigentlich bei jedem diplomatischem Gespräch der Fall sein sollte! - unter der Dusche statt.

Wer es zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht begriffen hat, dem ist nicht mehr zu helfen: DREI ENGEL AUF DER TODESINSEL ist Quatsch im Quadrat, will aber auch gar nicht mehr sein als eben dieses. Kleine-Jungs-Träume werden wahr, wenn die drei Engel, zwar ohne Charlie, dafür aber mit reichlich Holz vor der Hütte, gegen ein kriminelles Superhirn antreten müssen, das auf einer einsamen Insel in einer (eindeutig nur gemalten) Festung haust und es für eine gute Idee hält, regelmäßig attraktive Frauen in einem mörderischen Wettkampf aufeinander zu hetzen, um die Siegerinnen im Anschluss der privaten Haus- und Hofarmee einzuverleiben. Wer es dennoch schafft, dem Unhold zu nah auf die Pelle zu rücken, muss dann noch an allerlei abstrusem Getier wie Roboterspinnen, Kampfgorillas und grobschlächtigen Killerglatzen vorbei. So kostengünstig dieser herrliche Unfug in der Herstellung auch gewesen sein mag - Jim Wynorski [→ DIE INSEL DER RIESEN-DINOSAURIER], welcher später der tiefergelegten Unterhaltung treu blieb, inszenierte sein launiges Debüt mit der nötigen Kompetenz und kreierte zusammen mit Kameramann Jacques Haitkin [→ NIGHTMARE] durchaus ansprechende Bilder, die sich - bis auf wenige Ausnahmen – hinter seriösen Produktionen dieser Epoche nicht zu verkriechen brauchen. Die musikalische Untermalung Alan Howarths [→ HALLOWEEN 4] lädt zum Mitwippen ein, ist für einen Beitrag dieser Kategorie allerdings eher ungewöhnlich und erinnert eher an die Soundtrack-Kompositionen John Carpenters (mit welchem Howarth allerdings auch oft zusammenarbeitete). Die Darsteller liefern im Rahmen des Benötigten ebenfalls zufriedenstellend ab. Zwar hapert es in den Hauptrollen auffallend an behaupteter Kampfkunst, dennoch machen die drei Damen tüchtig Dampf und dürfen im Finale besagten Kampfgorilla mit einem beherzten Tritt in die Klöten auf die Matte schicken.

Kurzum: DREI ENGEL AUF DER TODESINSEL wird seiner Intention voll und ganz gerecht und ist haargenau die kalkulierte Spaßbombe geworden, die er auch sein wollte. Die pubertäre Polizistinnen-Posse ist eine wilde Mische aus DREI ENGEL FÜR CHARLIE, DIRTY HARRY, DER MANN MIT DER TODESKRALLE und JAMES BOND (die Tarantelszene ist ein direkter Verweis auf 007 JAGT DR. NO und statt einer Katze streichelt der Oberschurke hier zärtlich eine Schlange), abgeschmeckt mit Mega-Möpsen, SM-Ninjas und einer kleinen Portion Fantasy-Firlefanz. Und selbst ausgemachte Emanzen dürften trotz der eindeutigen Fixierung auf nackte Haut und große Oberweiten nur wenig zu meckern haben haben, immerhin wird hier die geballte Ladung Frauen-Power geboten, gegen welche die Herren der Schöpfung nicht mal im Ansatz eine Chance haben. So kommt Angels Geliebter Rick zwar ziemlich sympathisch daher, ist ohne sie jedoch reichlich hilflos und holt sich selbst beim schmusigen Techtelmechtel mit seiner Angebeteten eine blutige Nase. Die deutsche Sprachfassung mogelt dem Ganzen dann abschließend noch ein gutes Dutzend dummer Sprüche unter ("Eine alte indianische Weisheit sagt: Trau niemals einem Vogel ohne Federn." - "Ich kenne auch eine: Wer vögelt, kann auch fliegen."), fertig ist die Gute-Laune-Laube! Ab auf die Insel!

+++

s. auch: DREI ENGEL AUF DER TODESINSEL
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von godzilla2664 »

die DVD liegt bereits in meinem regal :banana: :banana:

danke für die ausführliche Besprechung!! +++
Keep watching the Skies!
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Paul Naschy
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

bei mir steht sie immerhin schon auf der einkaufsliste.


Baywatch (US 2017) ---

Puh, geschafft.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von mario-pana »

Max Payne

MAX PAYNE hier im Forum einzuordnen finde ich nicht leicht, oder habe den rechten Platz noch nicht gefunden.
Wie Elite an anderer Stelle schon erwähnt hat, handelt es sich um die Verfilmung eines Computerspiels, so wie etwa DOOM oder RESIDENT EVIL.
MAX PAYNE ist jedoch weit weniger phantastisch angehaucht, obschon solche Elemente zu finden sind. Die Hintergründe dafür finden aber eine profane Auflösung. Naja, doch nix mit Monstern. Zumindest nicht im Sinne des phantastischen Films.
Ich hatte MAX PAYNE vor Jahren schon einmal gesehen und konnte danach die schlechten Kritiken nicht nachvollziehen, die im Netz zu lesen sind. Welchen Film ich damals wohl angeschaut hab?
Jedenfalls ist MAX PAYNE durchaus ne Gurke. Ein recht durchschnittlicher Actioner, dem vor allem eine gute, stimmige Handlung fehlt. Das Drama um Max Payne hätte man schon etwas spannender umsetzen können. Auch wie er die Ermittlungen führt und hinter die eigentlichen Gründe kommt. Statt dessen unnötige Gewalt seinerseits, was ihn nicht gerade zum sympathischen Charakter werden lässt. Auf der anderen Seite Bösewichte, die wenig glaubwürdig erscheinen und sogar lächerlich anmuten. Hinsichtlich Dramatisierung muss der Regisseur noch einiges lernen.
Naja, wenns Drehbuch schon Schrott ist, muss wenigstens die Action überzeugen. Leider ist auch hier nicht alles in Butter. Sicherlich gibts ein paar schöne Schießerreien. Doch was fehlt ist die Heftigkeit, die solch Aktionen mit sich bringen. Soll heißen, in der Kinofassung wurde das Blut herausgenommen. Für die Auswertung auf Blu-Ray hat man einen Director's Cut fabriziert. In anderen Ländern auch als unrated Fassung betitelt. Hier ist Blut drinnen. Jedoch, oh Graus, CGI Blut. Eine Sache die ich nun überhaupt nicht mag. Ich habe Handarbeit gern. Lieber Kunstblut, statt Bits und Bytes. Naja, wenn ich die Brille abnehme verschwimmen die Konturen, dann kann ichs nicht mehr so deutlich erkennen. Dann passts schon.
Was mir an MAX PAYNE am besten gefallen hat, ist die Optik. Der Film ist in gute Bilder gekleidet. In atmosphärisch ausgeleuchtete Bildkompositionen, was wohl auch den Spielefans gefallen hat. Somit entsteht ein interessanter Look. Sehr schön dabei die Aufnahmen an frischer Luft, wenn es schneit. Passt schon. Gefällt.
Ein weiterer Pluspunkt ist Mila Kunis in der weiblichen Hauptrolle. Zwar sieht man sie nicht soo oft, doch sie wertet das Ganze auf. Ebenso wie Olga Kurylenko (trotz recht kleinem Part). Mark Wahlberg als Hauptdarsteller kommt auch gut.
Schade, es hätte ein wirklich unterhaltsamer Film werden können, wenn der Regisseur ein wenig mehr verstanden hätte einen ordentlichen Spannungsbogen zu spannen und der Actionregisseur die Fights ein wenig besser hätte koordinieren und inszenieren können. Sicherlich gibts gute Szenen und es kracht hier und da schon gut. Aber in der Gesamtheit betrachtet ist es ernüchternd.
Achtung Spoiler: Der phantastische Part besteht aus Haluzinationen der Drogensüchtigen. Schade dass hier nicht mehr dahintersteckt. Optisch ist es jedenfalls sehr gut umgesetzt.
Ohnehin ist, wie schon erwähnt der optische Part gelungen.
Alles in allem ein durchschnittlicher Actionfilm, der viel von seinem Potential verschenkt.

Film: +++ ---
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Elite »

Danke für die schnelle Review! :)

Stimme dir im Großen und Ganzen zu. Hätte durchaus mehr werden können bzw. müssen bei dieser Vorlage. Die Handlung orientiert sich dabei zwar recht nah an der Vorlage, aber die Action des gesamten Films reicht kaum auch nur für ein Level im Spiel. Dafür, dass das Spiel nämlich für seine Bullet Time und stylischen Actionsequenzen berühmt geworden ist, sieht man davon einfach zu wenig im Film. Wenigstens stimmen die Optik und die Darsteller. Mit jemand anderes als John Moore hinter'm Steuer wäre das auch sicher gegangen.
So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von mario-pana »

Antoine Fuqua oder Joss Whedon wären wohl eine gute Wahl gewesen. :wink:
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mario-pana
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von mario-pana »

Close Range

Scott Adkins wird Big Budget Action Fans sicher kein großer Begriff sein. In den Reihen der B-Movie Fans ist er nach wie vor DER Action Star. Für mich ist er der britische Van Damme, ohne dessen Selbstdarstellung. Adkins punktet durch eine beeindruckende Fight Akrobatik und steckt beim Spinning Kick den Meister leicht in die Tasche. So richtig zur Geltung kommt Adkins unter Regie von Isaac Florentine mit dem er die beiden mehr als empfehlenswerten Ninja Filme drehte und vielen noch besser bekannt sein sollte durch UNDISPUTED 2 und 3.
Vor kurzem nun kam CLOSE RANGE in die Videotheken und wurde vom Publikum gemischt aufgenommen. Viele bemängeln eine billige Optik und eine schlechte Geschichte und behaupten auch die Action sei nicht überragend.

Wie ich die Sache sehe:
CLOSE RANGE hat einen beeindruckenden Prolog. Hier stürmt Adkins in der Rolle des Ehemaligen Soldaten Colton MacReady in das Nest einer Verbrecherorganisation und macht erst mal alle kalt, die sich ihm in den Weg stellen. Realisiert wird das in sehr langen Einstellungen ohne Schnitt. So wie etwa in CHILDREN OF MEN oder LONDON HAS FALLEN oder dem Tony Jaa Film dessen Titel mir gerade nicht einfällt.
Das ist die Eröffnung und es folgt der Vorspann.
Was mir bei dem aufgefallen ist, hat meine komplette Sicht auf den übrigen Film geprägt. Er ist nämlich gestaltet wie bei einem Italowestern. Unterlegt mit vergleichbaren Klängen.
Wer nun die Western Brille aufsetzt und das folgende Geschehen genau in diesem Kontext betrachtet, der bekommt einen herrlichen B-Movie, ganz wie die B-Movies seinerzeit mit Audie Murphy, Joel McRae, Randolph Scott und wie sie alle heißen.

Wie hat Luigi Cozzi (Regisseur der HERCULES Filme mit Lou Ferrigno) einmal gesagt "man kann auch mit ner billigen Kamera gute Filme drehen, wenn man weiß wie man sie einzusetzen hat".
Dass Isaac Florentine für CLOSE RANGE nicht viel Geld zur Verfügung hatte sieht man schon. Doch im Gegensatz zu Gurken Regisseuren wie Keoni Waxman, weiß er wie man das nutzt und einsetzt was einem zur Verfügung steht und vor allem wie man mit Kamera und Schnitt umzugehen hat.
So besitzt die preiswert inszenierte Verfolgungsjagt in der ersten Filmhälfte ein gutes Maß an Spannung und Drive und die Schusswechsel im weiteren Verlauf des Films sind stets gelungen und am Ende sogar fesselnd gemacht.
Wovon dieser Western im Actionfilm Gewand aber auch noch lebt, ist Scott Adkins' Akrobatik in den Fights. Er wirbelt wieder sehr beeindruckend herum und ist agil und kraftvoll wie wenige seiner Zunft. Da kommt vielleicht noch Jason Statham ran, der jedoch etwas massiger ist wie Adkins.
Und auch diese Fights haben den richtigen Drive. Sie leben vom stimmigen Schnitt und der nötigen physischen Präsenz aller Beteiligter. Denn Adkins wäre in seiner Art nicht so wirksam ohne passendes Gegenstück.

Die übrige Darstellerrige sind wenig bis gar nicht bekannte Mimen. Abgesehen vielleicht von Nick Chinlund, den die meisten wohl noch als Bösewicht aus CON AIR kennen werden.
Jedenfalls sind alle überzeugend in ihren Rollen und füllen die schmale Geschichte mit dem passenden Leben.

CLOSE RANGE ist wie gesagt ein B-Movie Western im Action Film Gewandt. Eine hübsche kleine Geschichte aus der Isaac Florentine trotz geringem Budget ein Maximum herausholt, weil er weiß wie man gute Action inszeniert. Weil er weiß wo die Kamera hingehört und wie man mit dem Schnitt arbeitet um einer Fight- und Actionszene die richtige Wirkung verleiht. Denn es geht um Rhytmus. Wie sagte mal einer, "es ist wie ein Tanz. Wenn der Rhytmus nicht stimmt, siehts scheiße aus und verfehlt die Wirkung".
Ich wurde vortrefflich unterhalten und war überrascht vom Finale, das in alter Manier wie ein Duell 'Mann gegen Mann' anmutet. Hätte nicht gedacht, dass sich der Sheriff so entscheidet. Perfekt.
Und wie endet ein solcher Western? Ja, mit dem Helden, der auf seinem Pferd (Motorrad) in den Sonnenuntergang reitet. :wink:

Film: +++ +++ +++
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DJANGOdzilla
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von DJANGOdzilla »

EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN
[UOMINI SI NASCE, POLIZIOTTI SI MUORE][ITA][1976]

Bild

Regie: Ruggero Deodato
Darsteller: Marc Porel, Ray Lovelock, Adolfo Celi, Franco Citti, Silvia Dionisio, Marino Masé, Renato Salvatori, Sergio Ammirata, Bruno Corazzari, Daniele Dublino, Sofia Dionisio


"Es ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, dass ihr von jedem Einsatz mit Toten oder zumindest schwer Verletzten zurück kommt."

Inhalt:

Fred [Marc Porel] und Tony [Ray Lovelock] gehören zu einer Spezialeinheit der Polizei. Und beide agieren wirklich sehr spezial. Im Zweifelsfalle ersparen sie dem Staat nämlich den Umweg über ein zeit- und kostenintensives Gerichtsverfahren und handeln als Ankläger, Richter und Henker in Personalunion. Salopp gesagt: Verbrecher entkommen den beiden Ordnungshütern nur selten lebend. Ihr Vorgesetzter [Adolfo Celi] wird zwar nicht müde, die beiden übereifrigen Racker immer wieder zurechtzuweisen, insgeheim jedoch billigt er ihr rabiates Vorgehen. Mehr aus persönlicher Vendetta heraus ermitteln Fred und Tony gegen den mächtigen Syndikatsboss Roberto Pasquini [Renato Salvatori], der beim illegalen Glücksspiel alle Fäden in der Hand hält. Über einen Informanten gelangen sie an einen ehemaligen Mitarbeiter Pasquinis, der während seiner Dienste bei ihm ein Auge verlor und deshalb recht redselig ist. Doch ihr Gegner schläft nicht und holt zum Gegenschlag aus. Fred und Tony haben nun allerhand zu tun und foltern und metzeln sich durch Roms Unterwelt.

Kritik:

Zimperlich waren Italiens Verbrechensjäger ja insgesamt eher selten. Beschnauzbarte Gesetzeshüter wie Franco Nero oder Maurizio Merli nahmen immer mal wieder das Recht in die eigenen Hände, um die Straßen effektiv vom Abschaum zu säubern. Die reaktionäre Selbstjustiz-Attitüde kam zwar in der Regel beim Feuilleton schlecht an, beim zahlkräftigen Publikum dafür umso besser. Das hatte natürlich seine Gründe: In den 70er Jahren wurde das Land von gewalttätigen Unruhen durchgeschüttelt und das Volk sehnte sich nach harten Bandagen, um dem Terror Einhalt zu gebieten. Da das auf der Leinwand schon immer wesentlich einfacher zu bewerkstelligen war als in der Realität, hatte das Faustrecht dort Hochkonjunktur. Das geschah mal mehr, mal weniger differenziert. Während an einer Stelle ohne Rücksicht auf Verluste losgeholzt wurde, setzte man das Konzept andernorts in einen kritischen Kontext. Fast als Reaktion auf die immer reaktionärer werdenden Action-Krimis erschien 1976 der reflektierende KALIBER 38, in dem ein vom Schicksal gebeutelter Kommissar seine eigene Spezialeinheit unter Kontrolle halten muss, die es mit Regeln und Vorschriften nicht allzu genau nimmt. Als eine Art provozierendes Pendant dazu erschien im selben Jahr EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN - eine wahre Furie von einem Film, der die erbarmungslosen Einsätze eines staatlich geschützten Mörderduos zum alternativlosen Nonplusultra hochstilisierte.

Was dabei herauskam, ist eigentlich kaum in Worte zu fassen. Fast scheint es, als wollten Autor Fernando Di Leo [→ DER MAFIABOSS] und Regisseur Ruggero Deodato [→ DIE BARBAREN] alles, was bis dahin an radikalen Rache-Cops durch die Kinolandschaft tobte, übertreffen und erschufen mit Fred (Marc Porel [→ DIE SIEBEN SCHWARZEN NOTEN] und Tony (Ray Lovelock [→ JUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN] ein geradezu monströs asozial operierendes Polizisten-Pärchen, gegen das 'Dirty Harry' wie ein verweichlichter Waisenknabe wirkt. Bereits der hammerharte Auftakt macht klar, dass die Samthandschuhe hier in der heimatlichen Schublade bleiben: Zwei motorisierte Banditen versuchen, einer arglosen Passantin die Handtasche zu rauben. Das Problem: Die Dame ist daran festgekettet. Folglich nehmen die Schurken sie ins Schlepptau und schleifen sie mit ihren Motorrädern so lang über die Straße, bis ihr Kopf unsanft gegen einen Laternenpfahl prallt. Fred und Tony beobachten die Tat und nehmen auf ihren Feuerstühlen die Verfolgung auf. Die rasende Jagd (bei der auch ein Blindenhund dran glauben muss) endet, als die beiden Räuber in voller Fahrt gegen einen parkenden Lastwagen krachen. Fred und Tony eilen zu den Männern. Einer von ihnen wurde vom Lenker seines Motorrades durchbohrt, was Fred mit einem Blick quittiert, der soviel aussagt wie: 'Tja, Pech gehabt!' Der zweite Übeltäter hingegen lebt noch und liegt röchelnd auf dem Asphalt. Tony möchte allerdings nicht das Risiko einer spontanen Gesundung eingehen und bricht ihm kurzerhand das Genick. „'n Lenker im Bauch is' nich' gut“, meint Fred. „'n gebrochenes Genick auch nich'“, entgegnet Tony. (Im Original eigentlich: „Meiner ist von allein gestorben.“ - „Bei meinem musste ich Hand anlegen.“) Dann verlassen beide gut gelaunt die Unfallstelle.

Zuschauern, denen bereits dieser Beginn Magenschmerzen bereitet, werden in den restlichen 90 Minuten nur wenig Freude haben, denn in diesem Duktus geht es weiter. Fred und Tony haben zwar ständig nen launigen Spruch auf den Lippen, legen völlig konträr dazu jedoch eine Menschenverachtung an den Tag, dass einem Hören und Sehen vergeht. Verbrecher werden rigoros exekutiert, Gefangene quietschvergnügt zu Tode gefoltert. Frauen sind Freiwild und stets das Ziel penetranter Schnackselakquisen. Selbstreflexion? Gewissensbisse? Fehlanzeige! Wie zwei pubertierende Teenager kaspern sich beide frohen Mutes durch die blutige Schlachtplatte, wohl wissend, dass sie das Gesetz im Rücken haben. Wenn ihr Vorgesetzter (Adolfo Celi [→ DIE KLETTE] mal wieder mit ihnen schimpft wie mit zwei ungezogenen Schuljungen, die ihrem Lehrer einen Streich gespielt haben, zucken sie mit den Schultern und entgegnen: „Sie wissen doch selbst, dass man bei unserem Job nicht zimperlich sein kann." Dass die vermeintlichen Ordnungshüter dabei auch noch aussehen wie zwei frisch aus dem Ei geschlüpfte Schwiegermutterfantasien, die eigentlich noch gar keinen Führerschein besitzen dürften, treibt den Zynismus ihrer Taten noch zusätzlich auf die Spitze.

Die eigentliche Handlung ist indes kaum der Rede wert. Die Jagd auf den großen Unterweltboss würde inhaltlich gerade mal der Episode einer handelsüblichen vorabendlichen Krimiserie genügen. Darum reicherte man das Geschehen mit allerlei autarken Nebenepisoden an, in welchen die Hauptprotagonisten natürlich vor allem ihre Skrupellosigkeit unter Beweis stellen dürfen. Da wird eine Geiselnahme durch gezielte Warnschüsse in Gangsterhirne beendet und ein Banküberfall verhindert, indem die Täter bereits erschossen werden, noch bevor sie ihre Tat überhaupt begangen haben. Die Kritik schlug ob des nihilistischen Welt- und Menschenbildes natürlich zuverlässig Alarm und übersah dabei, dass EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN eigentlich nur als Genre-Persiflage funktioniert. Der radikale Reißer ist kaum ernstzunehmen und führt sein Publikum im Grunde grandios an der Nase herum. Der Pöbel verlangte nach immer härteren Gesetzeshütern und nun bekam er sie halt. Fred und Tony sind der feuchte Traum eines jeden rechtspopulistischen Hardliners. Dass sie dabei noch viel größere Schweinehunde sind als ihre Gegner, entlarvt die perfide Doppelmoral hinter der Sache. Die Herrschaft des Unrechts wird durch Gesetzesübertretung nicht ausgemerzt, sondern zementiert. Der einzige Unterschied zwischen den Schergen der Mafia und den Protagonisten ist am Ende nur der, dass letztere eine Polizeimarke tragen.

Das Klischee der letzten wahren Männer auf Gottes Erde wird schließlich derart komplett der Lächerlichkeit preisgegeben, dass die homoerotischen Untertöne zwischen den beiden kaum zu leugnen sind. Bereits während des Vorspanns, in dem sie, begleitet von der romantischen Schmusemusik Ray Lovelocks, eng aneinandergekuschelt auf ihrem Motorrad umherschaukeln, hat man eher den Eindruck, es mit warmen Brüdern statt mit eiskalten Typen zu tun zu haben. Das ändert sich auch nicht, wenn man später erfährt, dass sich Fred und Tony zudem auch noch ein Zimmer teilen. Um ihre latenten Bedürfnisse zu überspielen, balzen sie wie zwei pubertäre Jungs um die Sekretärin ihres Chefs herum, reden ständig über Muschis und reißen homophobes Spruchgut („Der ist so schwul, der dampft schon.“). Der Sexismus, den Film und Figuren dabei offenbaren, ist in seiner maßlosen Übertreibung ebenfalls so dermaßen absurd, dass er einfach nur als Karikatur damals gängiger Machismen zu verstehen ist. Als Fred und Tony die attraktive Schwester ihres Zielobjekts aufsuchen, um sie über die Geschäfte ihres Bruders auszuhorchen, entpuppt sich diese als nymphomanes Betthäschen, das sich den beiden nach einer schallenden Ohrfeige nicht nur an den Hals wirft, sondern sie regelrecht zur Ader lässt. Nachdem Fred seine Pflicht erfüllt hat, darf Tony gleich als nächster drüberrutschen, während ersterer in der Küche von der lachenden Haushälterin empfangen wird, die ihm, während sein Kollege im Nebenzimmer lautstark bei der Arbeit ist, erstmal Rührei zur Stärkung zubereitet.

Spätestens in diesem Augenblick gibt man als Zuschauer endgültig auf und akzeptiert, dass EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN in irgendeiner weit entfernten Galaxis spielen muss, in einer abwegigen Parallelwelt, die nicht mehr Realitätsbezug besitzt als Mittelerde. Man kapituliert vor dieser wahnsinnigen cineastischen Giftspritze aus Testosteron, Sadismus und männlicher Allmachtsfantasie, lehnt sich zurück und genießt das groteske Feuerwerk. Dass das Ende dann reichlich hopplahopp und unspektakulär über die Bühne geht (was man im Hinblick auf den stuntgespickten Auftakt so nun nicht unbedingt erwartet hätte), spielt dabei eigentlich gar keine Rolle mehr. Dafür kommt es kurz vor Schluss noch mal zu einem unfassbaren Überraschungsmoment, als die angeblichen Helden nach einem kurzem gegenseitigen Zunicken einer vollkommen überrumpelten Dame aus heiterem Himmel die Kleider vom Leibe reißen - und das ganz bestimmt nicht, um mit ihr über die Wirtschaftskrise zu debattieren. Hätte das jemand vor ihren Augen auf offener Straße gemacht, hätten sie ihn erschossen. UOMINI SI NASCE, POLIZIOTTI SI MUORE [=Als Mann zur Welt kommen, als Polizist sterben] ist ein ordinäres, sich irgendwie verboten anfühlendes Vergnügen, für dessen enormen Unterhaltungswert man sich am Ende irgendwie schämt. Leider geil!

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s. auch: EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN
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Paul Naschy
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Beitrag von Paul Naschy »

Skyscraper (US 2018) --- --- - +++ +++

Ein ex-Cop und Sicherheitsbeauftragter (Dwayne Johnson) zieht mit seiner Familie nach Hongkong, um dort für das höchste Gebäude der Stadt zuständig zu sein. Doch er wurde ausgetrickst, was auch seine Familie in Lebensgefahr bringt.

Selten habe ich einen Film neueren Datums gesehen, der so hirnrissig, so klischee-überfrachtet ist und sich trotzdem jede Sekunde total ernst nimmt. Und diese Ernsthaftigkeit ist es auch, weshalb man eher dazu neigt, mit und nicht über den Film zu lachen.

PS. Dwayne Johnson ist ein miserabler Schauspieler.
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Beitrag von godzilla2664 »

Paul Naschy hat geschrieben: Mo 23.07.2018, 13:46 PS. Dwayne Johnson ist ein miserabler Schauspieler.
ich habe ihn kürzlich in rampage gesehen, da konnte er sowohl mit dem gorilla als auch dem krokodil
spielend mithalten :rofl: :rofl:
Keep watching the Skies!
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Mission Impossible 6 – Fall Out (US 2018) +++ ---

Für die Spiellänge (gut 2.5 h) relativ kurzweilig, gut inszenierte Verfolgungsjagden etc. Was Charme und "Tiefgang" angeht ist er aber jedem James Bond meilenweit unterlegen.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

Guns Akimbo (GB 2019) +++ 1/2

Miles (Daniel Radcliffe) daddelt im Darknet und gerät dank seiner Kommentare mitten in einen Kampf, welcher in der Realität ausgetragen wird. Hektische Action und erträglicher Humor mit einem grandiosen Radcliffe.
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

African Kung-Fu Nazis (Jap/Ghana 2020) +++ +++ 2/3

Adolf Hitler hat sich in Ghana eine Armee zusammengestellt, die sogenannten GhanArier. Als er sich auch noch die Freundin eines Afrikaners namens Horst schnappt, Eva Braungebrannt, beschließt dieser, beim Turnier auf Leben und Tod um seine Geliebte zu kämpfen. Doch dafür muss Horst erstmal Kampfunterricht nehmen, bei einem Meister, dem Jägermeister, der ihm die berüchtigte Kampftechnik namens "4 Promille Technik" beibringt.

Ich komme soeben von der Europa-Kino-Premiere dieses Meisterwerks zurück und kann es noch gar nicht fassen, was ich hier zu sehen bekommen habe :o :o :o
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Re: Zuletzt gesehene Action-Filme

Beitrag von Paul Naschy »

TENET (US 2020) +++ +++

Die Kinos können einem derzeit Leid tun, sie bekommen von den Verleihern kaum Highlights zugesteckt, welche wenigstens ein bisschen Geld in die Corona geschädigten Kassen spielen könnte. TENET ist/war so ein kleiner Hoffnungsschimmer, welcher seinen Job recht ordentlich macht. Mit losgelöster Handbremse rauscht der Action Knaller über die Leinwand: Das Tempo, in welchem die Handlung erzählt wird, ist beeindruckend. Es gipfelt in einem finalen Kampf, welcher parallel vorwärts und rückwärts passiert. Ein Paradoxon? Auf alle Fälle, aber das ist nunmal das Spielzeug der Handlung. Wer sein Kino unterstützen will trifft mit diesem Film nicht die schlechteste Wahl.
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