FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES - Antonio Margheriti

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DJANGOdzilla
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FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES - Antonio Margheriti

Beitrag von DJANGOdzilla »

FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES
[I CACCIATORI DEL COBRA D'ORO][ITA][1982]

Bild

Regie: Antonio Margheriti
Darsteller: David Warbeck, John Steiner, Antonella Interlenghi, Luciano Pigozzi, Protacio Dee, Rene Abadeza, Domiziano Arcangeli


"Ein Abenteuer, das harte unbeugsame Männer an die Grenze des Lebens bringt."

Inhalt:

Zweiter Weltkrieg: Der amerikanische Soldat Bob Jackson [David Warbeck] und der britische Geheimdienst-Offizier David Franks [John Steiner] haben den Auftrag, dem zwielichtigen General Yamato [Protacio Dee] ein geraubtes Artefakt wieder abzujagen – die sagenumwobene Goldene Kobra, die übernatürliche Kräfte besitzen soll. Mit Hilfe des Militärs stürmen sie daher eine japanische Kommandobasis auf den Philippinen. Doch die Aktion misslingt: Yamato springt ungewollt über die Klinge, und die Statue fällt auf der Flucht einem Eingeborenenstamm in die Hände. Jahre später spürt Franks seinen alten Kameraden wieder auf. Die Regierung bittet die beiden Abenteurer, erneut nach der Goldenen Kobra zu suchen. Man fürchtet, dass die magischen Fähigkeiten des Utensils in den falschen Händen zur Bedrohung werden könnten. Jackson zögert zunächst, doch das Rascheln frisch gedruckter Banknoten überzeugt ihn schließlich von der Wichtigkeit der Mission. Zu dem Suchtrupp gesellen sich noch der hartnäckige Archäologe Greenwater [Luciano Pigozzi] und dessen reizende Nichte June [Almanta Suska], deren Zwillingsschwester ebenfalls vor vielen Jahren im Dschungel verschwand. Es beginnt eine Reise voller Fallen, Gefahren und Verrat, bevor gewaltige Lavamassen die Reihen lichten und die Verhältnisse klären können.

Kritik:

In der Kinowelt der 80er Jahre galt das ungeschriebene Gesetz: Landete Hollywood einen Kassenschlager, so dauerte es nicht lang, bis ein italienisches Plagiat die Bühne betrat, um die Publikumslust nach ähnlichem Stoff zu stillen. Mangel an Budget und Innovation glich man dabei durch Eifer und Improvisationstalent aus, während die stromlinienförmige Inszenierung der Inspirationsquelle einer ruppigeren Gangart und der steten Tendenz zur Unmoral wich. Regisseur Steven Spielberg beflügelte Italiens Nachahmer bereits 1978 mit seinem Bissfest DER WEISSE HAI. Zwei Jahre später landete er mit JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES einen weiteren Welthit, der natürlich ebenfalls ausgeschlachtet gehörte. Mit allerlei Miniaturen und Pyrotechnik im Gepäck entstand daher der bunte Budenzauber I CACCIATORI DEL COBRA D'ORO (=Die Jäger der Goldenen Kobra), welcher die Bundesrepublik Deutschland im November 1982 unter dem Titel FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES erreichte. Bereits dessen Auftakt saturiert den Durst nach deftigem Krawall, auch wenn man sich zunächst eher im Kriegs- und Söldner-Genre der Marke RAMBO & Co. wähnt als im geheimnisumwitterten Märchenwald-Ambiente eines INDIANA JONES: Eine infiltrierte Dschungelbehausung, schießwütige Japaner, Exekution, Bombenteppich, Kugelhagel, Feuerbälle, Motorradjagd, Luftschlacht, Eingeborenen-Speere, dazu kesse Lippen und Klischees, bis der Arzt kommt. Und dann sind gerade mal die ersten 20 Minuten um.

Derart gut vorgelegt, wird im Anschluss dann erst einmal wieder einen Gang heruntergeschaltet. Gemäß des mehrfach bewährten Dramaturgie-Regelwerks muss der Held nämlich zunächst erst einmal zum weiteren großen Abenteuer überredet werden, da sich dieser lieber irgendwo im Nirgendwo mit ein paar Dorfbauern herumbalgt. Natürlich ist die Überzeugungsarbeit am Ende dennoch von Erfolg gekrönt, und so öffnen sich schließlich Tor und Tür zu manch wunderlicher Merkwürdigkeit. Bereits der Grund für die Schatzsuche lädt zum Stirnrunzeln ein: Der offenbar mehr als nur abergläubischen Regierung schlottert aufgrund angeblicher Zauberkräfte eines vermissten Kultgegenstandes dermaßen die Knie, dass sie gewichtige Krisensitzungen abhalten und ihre besten Männer in den Urwald rekrutieren muss. Worin diese so angeblich schreckliche magische Macht besteht, bleibt indes vage. „Niemand kennt das Geheimnis“, heißt es stattdessen in nebulöser Andeutung, oder „Es passieren viele geheimnisvolle Dinge in dieser Gegend“. Konkreter wird es nicht, und man kommt nicht umhin zu vermuten, dass Skript-Doktor Tito Carpi [→ TÖTE ALLE UND KEHR ALLEIN ZURÜCK] selbst gar nicht so richtig wusste, wie er den dringenden Reisebedarf wirklich sinnig erklären sollte.

Dennoch ist man gern als Zaungast dabei, wenn das wunderbar ungleiche und gerade deswegen so gut funktionierende Duo sich nun folgend durch philippinisches Gehölz schlägt, um die mysteriöse 'Goldene Kobra' den Klauen eines politisch herrlich unkorrekt dargestellten Eingeborenenstammes zu entreißen. Sonderlich clever geht es dabei freilich nicht zu. Die Protagonisten hangeln sich routiniert von Station zu Station, erhalten bei jedem Stopp neue (dem Publikum meist eher kryptisch anmutende) Hinweise, und absolvieren zwischendurch pflichtschuldig die ein oder andere Action-Einlage. Wirklich an den Nerven zerrt das nie, aber wohl fühlt man sich trotzdem dabei, wird doch die kindliche Abenteuerlust angenehm gekitzelt, wenn sich die Helden durch Schlangengruben und ausbrechende Vulkane wälzen müssen. David Warbeck [→ ZWIEBEL-JACK RÄUMT AUF] und John Steiner [→ TEPEPA] harmonieren dabei dermaßen prächtig miteinander, dass man bereits lange bevor der Abspann rollt etwas wehmütig wird, dass dies das einzige gemeinsame Leinwand-Unternehmen ihrer Figuren blieb. Bei solch gut funktionierender Chemie vergisst man als Beisitzer sogar die eigentlich berechtigte Frage, wie es kommt, dass ein US-Soldat und ein Mitglied des britischen Geheimdienstes miteinander im Regierungsauftrag kollaborieren.

Über Sinn und Zweck der Ereignisse zu sinnieren, ist ohnehin unnötig. Gut durchdacht ist das alles wahrlich nicht. Da opfert sich auch mal eine Nebenfigur ohne erkennbare Motivation ungefragt für die Helden, obwohl man die Situation auch gewiss irgendwie anders hätte lösen können. Manche Charaktere wandeln sich sich von hier auf jetzt um 180 Grad, und der Nebenplot über eine verschollene Zwillingsschwester wirft eine Frage nach der nächsten auf (nett übrigens, dass es der männlichen Hauptfigur völlig egal zu sein scheint, wen er da eigentlich gerade küsst, solange der Knutschpartner nur gleich aussieht). Bemerkenswert ist allerdings, dass vieles von dem, was man hier inhaltlich als Klischee empfindet, strenggenommen eigentlich Vorreiter war. Die Story erinnert anstatt an JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES nämlich viel eher an dessen Fortsetzung INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES, die erst vier Jahre nach diesem Aufguss entstand. Und der Beginn, in welchem der sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogene Chef-Abenteurer erst aus der Einöde und einem Prügelcontest herausrekrutiert werden muss, erinnert an den artverwandten Auftakt von RAMBO 3, der sogar noch ganze 6 Jahre auf sich warten lies.

Dass Antonio Margheriti [→ FÜNF BLUTIGE STRICKE] genau der richtige Mann für diese Art von Stoff war, überrascht Kenner und Freunde italienischer Sparstrumpf-Unterhaltung kaum. Der auf kerniges Krawallkino abonnierte Auftragsregisseur lies auch hier wieder richtig die Sau raus und frönte seiner Liebe zu putzigen, aber liebevoll arrangierten Modelltricks, die an die japanische GODZILLA-Tradition gemahnen. Das ist zwar immer durchschaubar, sieht aber dennoch abermals großartig aus. Natürlich sollte man schon ein Faible haben für das defizitäre Rumpel-Kino mit all seinen ungeschliffenen Ecken und Kanten oder zumindest bereit sein, sich eines anzueignen. Dass FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES aber selbst für Hollywood-Perfektions-Fetischisten gut funktionieren dürfte, liegt daran, dass Spielberg und Lucas ihre Blaupause INDIANA JONES bereits als Hommage an eben jene literarisch minderwertigen Trivialgeschichten konzipierten, die in Comic- oder Heftform im Bahnhofskiosk darauf warteten, jedem, der ein paar Groschen übrig hatte, anspruchslos, aber unterhaltsam die Zeit zu vertreiben. Die Billig-Unterhaltung ist somit am Ende wieder dort angekommen, wo sie einst ihren Ursprung hatte. Passt.

+++

s. auch: FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES
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Re: FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES - Antonio Margheriti

Beitrag von Dr.Prankenstein »

Antonella Interlenghi taucht in diesem Film übrigens nicht auf. :wink:
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Mr. Z
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Re: FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES - Antonio Margheriti

Beitrag von Mr. Z »

DJANGOdzilla hat geschrieben: Di 11.06.2019, 17:37 FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES
[I CACCIATORI DEL COBRA D'ORO][ITA][1982]

Bild

Regie: Antonio Margheriti
Darsteller: David Warbeck, John Steiner, Antonella Interlenghi, Luciano Pigozzi, Protacio Dee, Rene Abadeza, Domiziano Arcangeli


"Ein Abenteuer, das harte unbeugsame Männer an die Grenze des Lebens bringt."

Inhalt:

Zweiter Weltkrieg: Der amerikanische Soldat Bob Jackson [David Warbeck] und der britische Geheimdienst-Offizier David Franks [John Steiner] haben den Auftrag, dem zwielichtigen General Yamato [Protacio Dee] ein geraubtes Artefakt wieder abzujagen – die sagenumwobene Goldene Kobra, die übernatürliche Kräfte besitzen soll. Mit Hilfe des Militärs stürmen sie daher eine japanische Kommandobasis auf den Philippinen. Doch die Aktion misslingt: Yamato springt ungewollt über die Klinge, und die Statue fällt auf der Flucht einem Eingeborenenstamm in die Hände. Jahre später spürt Franks seinen alten Kameraden wieder auf. Die Regierung bittet die beiden Abenteurer, erneut nach der Goldenen Kobra zu suchen. Man fürchtet, dass die magischen Fähigkeiten des Utensils in den falschen Händen zur Bedrohung werden könnten. Jackson zögert zunächst, doch das Rascheln frisch gedruckter Banknoten überzeugt ihn schließlich von der Wichtigkeit der Mission. Zu dem Suchtrupp gesellen sich noch der hartnäckige Archäologe Greenwater [Luciano Pigozzi] und dessen reizende Nichte June [Almanta Suska], deren Zwillingsschwester ebenfalls vor vielen Jahren im Dschungel verschwand. Es beginnt eine Reise voller Fallen, Gefahren und Verrat, bevor gewaltige Lavamassen die Reihen lichten und die Verhältnisse klären können.

Kritik:

In der Kinowelt der 80er Jahre galt das ungeschriebene Gesetz: Landete Hollywood einen Kassenschlager, so dauerte es nicht lang, bis ein italienisches Plagiat die Bühne betrat, um die Publikumslust nach ähnlichem Stoff zu stillen. Mangel an Budget und Innovation glich man dabei durch Eifer und Improvisationstalent aus, während die stromlinienförmige Inszenierung der Inspirationsquelle einer ruppigeren Gangart und der steten Tendenz zur Unmoral wich. Regisseur Steven Spielberg beflügelte Italiens Nachahmer bereits 1978 mit seinem Bissfest DER WEISSE HAI. Zwei Jahre später landete er mit JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES einen weiteren Welthit, der natürlich ebenfalls ausgeschlachtet gehörte. Mit allerlei Miniaturen und Pyrotechnik im Gepäck entstand daher der bunte Budenzauber I CACCIATORI DEL COBRA D'ORO (=Die Jäger der Goldenen Kobra), welcher die Bundesrepublik Deutschland im November 1982 unter dem Titel FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES erreichte. Bereits dessen Auftakt saturiert den Durst nach deftigem Krawall, auch wenn man sich zunächst eher im Kriegs- und Söldner-Genre der Marke RAMBO & Co. wähnt als im geheimnisumwitterten Märchenwald-Ambiente eines INDIANA JONES: Eine infiltrierte Dschungelbehausung, schießwütige Japaner, Exekution, Bombenteppich, Kugelhagel, Feuerbälle, Motorradjagd, Luftschlacht, Eingeborenen-Speere, dazu kesse Lippen und Klischees, bis der Arzt kommt. Und dann sind gerade mal die ersten 20 Minuten um.

Derart gut vorgelegt, wird im Anschluss dann erst einmal wieder einen Gang heruntergeschaltet. Gemäß des mehrfach bewährten Dramaturgie-Regelwerks muss der Held nämlich zunächst erst einmal zum weiteren großen Abenteuer überredet werden, da sich dieser lieber irgendwo im Nirgendwo mit ein paar Dorfbauern herumbalgt. Natürlich ist die Überzeugungsarbeit am Ende dennoch von Erfolg gekrönt, und so öffnen sich schließlich Tor und Tür zu manch wunderlicher Merkwürdigkeit. Bereits der Grund für die Schatzsuche lädt zum Stirnrunzeln ein: Der offenbar mehr als nur abergläubischen Regierung schlottert aufgrund angeblicher Zauberkräfte eines vermissten Kultgegenstandes dermaßen die Knie, dass sie gewichtige Krisensitzungen abhalten und ihre besten Männer in den Urwald rekrutieren muss. Worin diese so angeblich schreckliche magische Macht besteht, bleibt indes vage. „Niemand kennt das Geheimnis“, heißt es stattdessen in nebulöser Andeutung, oder „Es passieren viele geheimnisvolle Dinge in dieser Gegend“. Konkreter wird es nicht, und man kommt nicht umhin zu vermuten, dass Skript-Doktor Tito Carpi [→ TÖTE ALLE UND KEHR ALLEIN ZURÜCK] selbst gar nicht so richtig wusste, wie er den dringenden Reisebedarf wirklich sinnig erklären sollte.

Dennoch ist man gern als Zaungast dabei, wenn das wunderbar ungleiche und gerade deswegen so gut funktionierende Duo sich nun folgend durch philippinisches Gehölz schlägt, um die mysteriöse 'Goldene Kobra' den Klauen eines politisch herrlich unkorrekt dargestellten Eingeborenenstammes zu entreißen. Sonderlich clever geht es dabei freilich nicht zu. Die Protagonisten hangeln sich routiniert von Station zu Station, erhalten bei jedem Stopp neue (dem Publikum meist eher kryptisch anmutende) Hinweise, und absolvieren zwischendurch pflichtschuldig die ein oder andere Action-Einlage. Wirklich an den Nerven zerrt das nie, aber wohl fühlt man sich trotzdem dabei, wird doch die kindliche Abenteuerlust angenehm gekitzelt, wenn sich die Helden durch Schlangengruben und ausbrechende Vulkane wälzen müssen. David Warbeck [→ ZWIEBEL-JACK RÄUMT AUF] und John Steiner [→ TEPEPA] harmonieren dabei dermaßen prächtig miteinander, dass man bereits lange bevor der Abspann rollt etwas wehmütig wird, dass dies das einzige gemeinsame Leinwand-Unternehmen ihrer Figuren blieb. Bei solch gut funktionierender Chemie vergisst man als Beisitzer sogar die eigentlich berechtigte Frage, wie es kommt, dass ein US-Soldat und ein Mitglied des britischen Geheimdienstes miteinander im Regierungsauftrag kollaborieren.

Über Sinn und Zweck der Ereignisse zu sinnieren, ist ohnehin unnötig. Gut durchdacht ist das alles wahrlich nicht. Da opfert sich auch mal eine Nebenfigur ohne erkennbare Motivation ungefragt für die Helden, obwohl man die Situation auch gewiss irgendwie anders hätte lösen können. Manche Charaktere wandeln sich sich von hier auf jetzt um 180 Grad, und der Nebenplot über eine verschollene Zwillingsschwester wirft eine Frage nach der nächsten auf (nett übrigens, dass es der männlichen Hauptfigur völlig egal zu sein scheint, wen er da eigentlich gerade küsst, solange der Knutschpartner nur gleich aussieht). Bemerkenswert ist allerdings, dass vieles von dem, was man hier inhaltlich als Klischee empfindet, strenggenommen eigentlich Vorreiter war. Die Story erinnert anstatt an JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES nämlich viel eher an dessen Fortsetzung INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES, die erst vier Jahre nach diesem Aufguss entstand. Und der Beginn, in welchem der sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogene Chef-Abenteurer erst aus der Einöde und einem Prügelcontest herausrekrutiert werden muss, erinnert an den artverwandten Auftakt von RAMBO 3, der sogar noch ganze 6 Jahre auf sich warten lies.

Dass Antonio Margheriti [→ FÜNF BLUTIGE STRICKE] genau der richtige Mann für diese Art von Stoff war, überrascht Kenner und Freunde italienischer Sparstrumpf-Unterhaltung kaum. Der auf kerniges Krawallkino abonnierte Auftragsregisseur lies auch hier wieder richtig die Sau raus und frönte seiner Liebe zu putzigen, aber liebevoll arrangierten Modelltricks, die an die japanische GODZILLA-Tradition gemahnen. Das ist zwar immer durchschaubar, sieht aber dennoch abermals großartig aus. Natürlich sollte man schon ein Faible haben für das defizitäre Rumpel-Kino mit all seinen ungeschliffenen Ecken und Kanten oder zumindest bereit sein, sich eines anzueignen. Dass FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES aber selbst für Hollywood-Perfektions-Fetischisten gut funktionieren dürfte, liegt daran, dass Spielberg und Lucas ihre Blaupause INDIANA JONES bereits als Hommage an eben jene literarisch minderwertigen Trivialgeschichten konzipierten, die in Comic- oder Heftform im Bahnhofskiosk darauf warteten, jedem, der ein paar Groschen übrig hatte, anspruchslos, aber unterhaltsam die Zeit zu vertreiben. Die Billig-Unterhaltung ist somit am Ende wieder dort angekommen, wo sie einst ihren Ursprung hatte. Passt.

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Ich entdecke gerade dieses Forum ganz neu!...diese Rezi ist echt cool!...Bitte mehr von Antonio Margheriti...er war ein genialer Regisseur! Passt.
16 Jahre Kongulaspranke!...07. Sept. 2003 - 07. Sept. 2019...es war damals 17:24 Uhr in dieser Internetbude an einer Haltestelle in Karlsruhe. Ich bin noch da.... :-P
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