Rezension: Mark Brandis - 15 - Aktenzeichen: Illegal

Commander Perkins, Perry Rhodan und andere Weltraumrecken geben sich hier die Ehre.
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MonsterAsyl
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Rezension: Mark Brandis - 15 - Aktenzeichen: Illegal

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Mark Brandis - 15 - Aktenzeichen: Illegal

Zum Inhalt:
Captain Grigori "Grischa" Romen ist frisch verliebt und will Ko Ai, eine Republikanerin, heiraten. Eigentlich eine vollkommen normal Angelegenheit, doch es stellt sich heraus, daß seine zukünftige Braut eine illegale Geburt ist. Die Republiken fordern nun ihre Auslieferung, um sie hinzurichten. Romens ganze Hoffnung ruht auf seinem Freund Mark Brandis.

Zur Produktion:
In der fünfzehnten Folge aus der Reihe Mark Brandis geht es diesmal nicht um Weltraumabenteuer, vielmehr wird das auch jetzt schon aktuelle Problem der Überbevölkerung behandelt. Bereits jetzt gibt es in China eine Verordnung, die den Bevölkerungswachstum eindämmen soll. In der Stadt dürfen Paare nur ein Kind bekommen, auf dem Land maximal zwei. Die Regierung erwartet ein Nullwachstum der Bevölkerung im Jahr 2030.
Dieses Gesetz entstand in den frühen 1970er Jahren und inspirierte sowohl Hollywood, das die Thematik in dem SF Film ZPG(1972) aufgriff als auch den Autor der Mark Brandis Buchreihe, Nikolai von Michalewsky. Folgerichtig ist Grischas Braut eine chinesische Astrophysikerin, deren Einzelschicksal der Aufhänger für die Story ist. Balthasar von Weymarn und Regina Schlehecks Umsetzung der Romanvorlage kann ich nur als sehr gelungen bezeichnen. Statt einer simplen chronologischen Abfolge, beginnt das Hörspiel mitten in der Handlung, und erst bei einem illegalen Verhör von Mark Brandis durch einen Unionsregierungsbeamten während einer angeblichen medizinischen Untersuchung, erfährt der Hörer die ganze Geschichte. Dieser Kniff sorgt einerseits dafür, daß die Spannung die ganze Zeit erhalten bleibt und andererseits so auch die schmutzigen Tricks der "guten" Unionsregierung offenbar werden.
Das Sounddesign und die Musik von Joachim-C. Redeker sind ein einziges Vergnügen für das Ohr. Die zahlreichen Geräusche der Türen, Raumschiffe und Maschinen sorgen für das richtige Flair, und die Einspielung des russischen Lieds Tzigan, dessen ins Deutsche übersetzter Text im Booklet nachgelesen werden kann, unterstützt die Atmosphäre stimmungsvoll. An der Produktion, Regie und dem Schnitt durch Redeker und Weymarn gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Nur bei einem Telephonat fiel es mir schwer, den Gesprächspartner von Mark Brandis zu verstehen, aber dieses Problem tritt nicht auf, wenn man das Hörspiel über Kopfhörer hört. Davon abgesehen bin ich dankbar, daß man die Antworten überhaupt mithören kann. Bei vielen anderen Produktionen erklingt in so einem Fall ja nur ein Sprecher. Interessanterweise gibt es eine kleine Diskrepanz zwischen dem Hörspiel und dem Booklet. Im Text zu der Gulamarajev-Spritze steht, daß die Mädchen diese bereits als Neugeborene erhalten, während im Hörspiel von vier Jahren die Rede ist.

Zu den Sprechern:
Neben den bereits mehr als etablierten und wie immer guten Hauptsprechern Gerhart Hinze(John Harris), Michael Lott(Mark Brandis), David Nathan(Captain Grigori "Grischa" Romen), Martin Keßler(Lt. Pablo Torrente), Martin Wehmann(Lt. Iwan Stroganow) und Claudia Urbschat-Mingues(Dr. Rebecca Levy), gibt es auch ein Wiederhören mit Dorothea Anna Hagena(Ruth O´Hara), der verständnisvollen Frau von Mark Brandis und Oliver Rohrbeck(Walter Hildebrand), dem freundlichen Reporter. In Nebenrollen kommen unter anderem Vera Teltz(Dr. Lund) als ehrgeizige und ein wenig skrupellose Ärztin, Rainer Fritzsche(Jaques Rochelle) als mächtiger Fernsehboss und Tanja Fornaro(Ko Ai) als Grischas Zukünftige zum Einsatz. Fornaro war die einzige, die mich nicht so ganz überzeugen konnte. Ihr Spiel blieb größtenteils zu blass bzw. emotionslos. Das Highlight in meinen Ohren war diesmal Christian Senger(Karsten Kromme) als Unionsregierungsbeamter. Mit seiner Betonung und Sprechweise gelang es ihm mühelos, vollkommen unsympathisch zu wirken, ganz so, wie es die Rolle verlangt.

Fazit:
Mit diesem Hörspiel beweist Interplanar, daß intelligente SF auch mal ohne Ausflüge in den Weltraum funktioniert.

Das Hörspiel erscheint am 01.07.2011!!!

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Keeper of the Monsters

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