Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 03 - Tatort Astronaute

Commander Perkins, Perry Rhodan und andere Weltraumrecken geben sich hier die Ehre.
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MonsterAsyl
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Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 03 - Tatort Astronaute

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Mark Brandis, Raumkadett - 03 - Tatort Astronautenschule

Zum Inhalt:
Die Ausbildung in der Astronautenschule geht weiter, und Mark Brandis und seine Freunde geben ihr Bestes, um unter den ersten zehn Absolventen zu sein, die ins All dürfen. Zum Unterricht gehören auch Tauchgänge, um die Bewegung in der Schwerelosigkeit zu üben. Bei diesem Tauchtraining finden Annika Melnikova, Alec Delaney und Mark Brandis den Direktor der Vega-Astronautenschule im See, der offensichtlich ermordet wurde. Die behördlichen Untersuchungen verlaufen jedoch ergebnislos, und gerade als niemand mehr daran denkt, werden die Jugendlichen Zeugen eines weiteren Mordes.


Zur Produktion:
Die Ankündigung, daß die Jugendabenteuer von Mark Brandis als Serie erscheinen sollen, hat ja zunächst hier und da Skepsis ausgelöst. Viele befürchteten, es könne eine Art Jugend-Detektivserie im All werden, aber diese Annahme hat sich, meiner Meinung nach, bereits mit den ersten beiden Folgen als unbegründet erwiesen. Und wer genau aufpasst, wird hierzu übrigens auch eine selbstironische Bemerkung im Hörspiel finden. Stattdessen ist es Manuskriptautor Balthasar v. Weymarn gelungen, eine ganz eigene SF-Jugendserie zu kreieren. Zwar greift er zum Teil auf von Nikolai v. Michalewsky geschaffene Figuren zurück, führt gleichzeitig aber auch etliche, (noch) unbekannte, neue Charaktere ein. Dabei verliert v. Weymarn nie das große Ganze aus den Augen und sorgt durch den Einbau von Personen aus dem "erwachsenen" Universum, wie beispielsweise Samuel Hirschmann, für eine Hinleitung zur ursprünglichen Mark Brandis-Serie. Das Geschehen wird flüssig und spannend erzählt, und entgegen den Vermutungen, die der Titel zunächst suggerieren könnte, spielt die Lösung der Mordfälle eher eine untergeordnete Rolle. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf den Hintergründen der Taten sowie auf den jugendlichen Protagonisten.
Da die Handlung beinahe komplett in der Schule bzw. deren Umgebung spielt, nutzen Jochim-C. Redeker und Balthasar v. Weymarn beinahe ausschließlich "irdische" Töne zur akustischen Szenen-Untermalung. Dementsprechend gibt es hauptsächlich Vogelzwitschern, Wasserplatschen oder Stimmengemurmel, aber auch auf den Sound von Triebwerken muss man nicht verzichten. Wie beinahe schon gewohnt, kommen auch diesmal wieder jede Menge Soundeffekte zum Einsatz. Dialoge, die per Helmfunk im See ablaufen, wurden entsprechend verfremdet und so aufgenommen, daß man tatsächlich glaubt, unter Wasser zu sein. Am besten hat mir aber der Verdumpfungs-Effekt beim sogenannten 'Lärmschirm' gefallen, denn genauso würde ich mir den auch vorstellen. Das Sounddesign und die Musik von Jochim-C. Redeker kommen diesmal recht dezent daher, und bis auf die dynamische Intro- und Outromusik, gibt es zwar so gut wie keine anderen Melodien zu hören, aber die einzelnen Sequenzen sind selbstverständlich trotzdem mit langezogenen Synthesizerklängen und ähnlichem verfeinert worden.


Zu den Sprechern:
Friedel Morgenstern(Annika Melnikova) hat so viel Schwung in ihrer jugendlichen Stimme, daß sie die quirlige Kadettenschülerin problemlos verkörpern kann. Auch Daniel Claus(Mark Brandis) macht seine Sache sehr gut, aber für mich fehlt da doch noch ein bisschen was, um ihn genauso markant wirken zu lassen, wie sein erwachsenes Pendant Michael Lott(Mark Brandis/Erzähler), der trotz des geringen Texvolumens sofort für Aufmerksamkeit sorgt. Das Spiel von Sebastian Kluckert(Alec Delaney) macht mindestens genauso viel Freude, wie das der beiden Vorgenannten, denn er klingt jederzeit natürlich, egal ob er gerade Unsinn macht, oder sich um seine Freunde sorgt. Während man bei Leon Boden(Cmdr. Richard Westhoff) merkt, daß er trotz seiner aufbrausenden Art im Grunde ein Herz für seine Kadetten hat, kommt Wanja Gerick(Lt. Wilhelm Eckmann) mit ihrem harschen Befehlston recht kalt daher. Ulrike Kapfer(Anne Renard) sorgt mit ihrem Portrait der genervten, etwas gelangweilten leitenden Ermittlerin für Schmunzeln beim Hörer, und ihre Protokollführerin Joanna Praml(Eliane Thomassin) zeigt, daß sie mit ihrer Vorgesetzen durchaus dienstlich umgeht, sich aber gegenüber Brandis zuvorkommend und freundlich verhält. Sebastian Fitzner(Robert Monnier) ist genauso überzeugend in seiner Rolle als etwa überheblicher Freund von Mark Brandis, wie die schnell aufbrausende Judith Neichl(Natascha Dolezal), die von allen nur Nata genannt wird. Trotz ihres wenigen Textes, gelingt es Leyla Rohrbeck(Kim Pearby) mit ihrer erschöpft wirkenden Art zu sprechen, bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Konstantin Seidenstücker(Giorgio Cappelletti), ebenfalls Kadett, hat zwar diesmal nur einen kleinen, aber gekonnten Auftritt. Sprecherisches Highlight ist aber für mich eindeutig Wolf Frass(Samuel Hirschmann) als aufmerksamer Außenminister, der zum Schluss noch eine mitreißende Rede hält. Richard Barenberg(Achmed Bengasi) gibt den eiskalten Hauptmann mit gefährlichem Unterton in der Stimme, und Detlef Bierstedt(Präsident Bähler) tritt kurz als genervtes, von den Enthüllungen erstauntes Statsoberhaupt auf. Die Ein-Satz- oder Wort-Rollen übernehmen Steve Brembach, Kai Jürgens, Kaya Laß, Carsten Litfin, Thomas Müller und Hanna Ziemens als weitere Schüler, Durchsagen, Doktor und ähnliches.


Fazit:
Ein weiteres spannendes Abenteur aus der Jugendzeit von Mark Brandis

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Keeper of the Monsters

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