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Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Schach

Verfasst: Do 26.02.2015, 19:26
von MonsterAsyl
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Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Schachzug

Zum Inhalt:
Endlich sind die ersten Semesterferien da, und Mark Brandis und seine Freunde freuen sich darauf, nach Hause zu fahren. Da erhalten sie von der neuen Direktorin Dr. Kendra Garner die Mitteilung, daß die Feriendauer extrem verkürzt worden ist und im neuen Semester vermehrt militärische Aspekte in den Unterricht einfließen werden. Diese Nachricht trifft besonders Kim Pearby ziemlich hart, die aufgrund ihrer angeschlagenen Gesundheit in den Ferien eine Kur antreten muss. Weil sich die ursprünglichen Reisepläne seiner Freunde nicht wie geplant verwirklichen lassen, schlägt Mark Brandis Annika, Alec und Robert vor, ihn auf einen Kurzurlaub nach Afrika zu begleiten. Die drei lassen sich auch übereden, ohne zu ahnen, daß Mark eigentlich darauf aus ist, seinen in Kriegsgefangenschaft geratenen Vater zu suchen.

Zur Produktion:
Was bei der Hauptserie "Mark Brandis" längst üblich ist, hält jetzt auch Einzug in die Ablegerserie "Mark Brandis Raumkadett": Der Zweiteiler. Die Handlung, die im "Aladin-Schachzug" beginnt, findet also in der nächsten Folge noch eine Fortsetzung . Wie ich weiß, gibt es etliche Konsumenten, die jetzt ein bisschen aufstöhnen und beschließen werden, Folge 5 erst zu kaufen, wenn auch der nächste Teil erschienen ist, um die Geschichte dann komplett hören zu können. Das kann ich zwar nachvollziehen, gestehe aber auch, daß ich einfach nicht so geduldig bin. Fairerweiser hat Interplanar aber auf der Rückseite der CD deutlich einen entsprechenden Hinweis angebracht.
Was nun die von Balthasar v. Weymarn verfasste Story angeht, stellt sich mir schon etwas die Frage, ob man die Einführung nicht etwas kürzer und knackiger hätte gestalten können. Denn eigentlich passiert in den gut 45 Minuten Laufzeit nicht eben viel. Die vier "Helden" kommen nach Afrika, und Mark Brandis lernt einen zwielichtigen Informationshändler kennen, der natürlich längst nicht so harmlos ist, wie er sich gibt. Die Relevanz seiner Figur erklärt sich aber nur, wenn man vor dem Hören auch das Booklet gelesen hat. Bisher habe ich diese Texte immer nur als Zusatzinformation angesehen, die man zur Kenntnis nehmen kann, aber nicht muss. Ich hoffe, daß es kein zukünftiger Trend wird, die Booklets mit Wissen zu spicken, das man zum richtigen Verständnis der Handlung unbedingt braucht.
Der Inhalt kommt zwar durchaus unterhaltsam, aber, zumindest für mich, leider auch recht spannungsarm daher. Richtig gepackt haben mich nur die Gespräche der ominösen Unbekannten, die Brandis von Anfang an überwachen und unbemerkt in sein Leben eingreifen. Selbst die sonst übliche Vertiefung der Charaktere findet kaum statt. Interessanterweise schafft es v. Weymarn, trotz des Cliffhangers am Ende, eine in sich geschlossene Folge zu kreieren, deren "offenes" Ende eher einer Überleitung zum nächsten Teil ähnelt.
Ich empfinde eine Hörspielproduktion unter anderem dann als besonders gekonnt, wenn es den Machern gelingt, allein durch akustische Effekte zu zeigen, ob es sich bei den jeweiligen Ereignissen um aktuelle oder in der Vergangenheit liegende handelt.
Hier eröffnen Jochim-C. Redeker und Balthasar v. Weymarn, die für Produktion, Regie und Schnitt verantwortlich sind, das Hörspiel mit einzelnen Sätzen aus vorangegangenen Folgen, die mit Musikeinspielungen und einem leichten Echo unterlegt werden. Es ist dieser kaum wahrnehmbare Nachklang, der dem Hörer klarmacht, daß es sich um Erinnerungen handeln muss. Auch die sonstigen Effekte, wie der Hall in der Stimme der Direktorin bei ihrer Ansprache in der Aula, sorgen für ein plastisches Klangbild. Ich mag mich täuschen, aber ich habe den Eindruck, daß auch die Geräuschkulisse diesmal ein wenig dünner ausgefallen ist als sonst. Zwar sind die eingesetzten Töne, wie die startenden Triebwerke des Schnellboots, das Plätschern des Victoriasees oder die Urwaldgeräusche, immer passend und jederzeit natürlich klingend, aber ich vermisse etwas die sonst vorherrschende Komplexität. Dafür finde ich die kleinen, fliegenden Robotersonden und die Kampfdrohne wirklich ausgzeichnet gemacht. Sounddesign und Musik sind ebenfalls stimmig. Lediglich das afrikanisch klingende Lied hätte für mich besser zum Handlungsort Nairobi gepasst, anstatt zu Kairo, wo es aber eingespielt wird, da mir hier der arabische Einfluß zu kurz kommt.

Zu den Sprechern:
Ich finde es sehr anständig von Interplanar, auch die Sprecher aufzuführen, die lediglich mit einem bereits aufgenommenen Satz aus einer vorherigen Folge eingespielt werden. In diesem Fall handelt es sich um Ulrike Kapfer(Anne Renard), Romanus Fuhrmann(Anatol Fiedler) und Manja Doering(Hptm. Alba Bravo). Titelheld Daniel Claus(Mark Brandis) verkörpert den nach wie vor eher unsicher wirkenden Raumkadetten, dessen Hartnäckigkeit schließlich doch zum Ziel führt, und Sebastian Kluckert(Alec Delany) glänzt einmal mehr als genervter, eher besonnen agierender Rivale von Mark Brandis. Wanja Gerick(Lt. Wilhelm Eckmann) spricht seinen Text gewohnt knapp und dienstlich, Sebastian Fitzner(Robert Monnier) macht mehrmals seiner Verärgerung über die Situation Luft, und Leyla Rohrbeck(Kim Pearby) sorgt sich um ihre Karriere.
Neu dabei ist Melanie Pukaß(Dr. Kendra Garner) als Direktorin, deren Auftritt auf die mit harter Stimme vorgetragene Amtsansprache reduziert ist. Dafür hat Friedel Morgenstern(Annika Melnikova) diesmal einen größeren Part, wobei sie als Alecs Freundin hauptsächlich Spaß haben will, aber Mark trotzdem tatkräftig unterstützt. Die Einsätze von Michael Lott(Mark Brandis/Erzähler) halten sich in Grenzen, doch wenn er auftaucht ist es ein großes Vergnügen, seinem markanten, mit einem Hauch von Wehmut versehenen Spiel zu lauschen. Riesig gefreut habe ich mich über den kurzen Autritt von Horst Stark(Cpt. Gregory Nelson), dessen unverwechselbare Stimme für mich für immer mit SF-Hörspielen verbunden bleibt. Erich Räuker(Trent Arris) brilliert als undurchsichtiger Informationshändler, dessen Motive noch ein wenig im Dunkeln bleiben. Jedenfalls macht er sein Sache sehr gut, und es ist schon erstaunlich, wie freundlich der zunächst ruppige Mann von einem Moment auf den anderen klingen kann. Mario Klischies(Agent im Reisebüro) ist einfach klasse als unbeirrbare Computerstimme, und Anke Reitzenstein(Lady Kellerman) überzeugt als zunächst harmlos wirkende Gemäldesammlerin, die jedoch noch eine andere Seite hat. Ohne Rollenzuordnung bleiben Maren Cremer, Rainer Fritzsche, Anja Jaramillo, Wolfgang Kaven, Werner Möhring, Rainer Schmitt, Uve Teschner und Hanna Ziemens. Sie haben ihre Stimmen den verschiedenen Durchsagen, dem Einlasser bei der Party, der Drohne oder den geheimnisvollen Fädenziehern aus dem Hintergrund geliehen.

Fazit:
Für mich eher unbefriedigender Auftakt des Zweiteilers.

Das Hörspiel Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Schachzug
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Re: Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Sc

Verfasst: Fr 27.02.2015, 06:50
von MonsterZero
Ich finde die Serie baut von der Story eh ab.
Weißt du ob die immer noch nach einer Originalvorlage sind, oder eigene ausgedachte?
Folge 1 und glaube auch noch 2, waren ja noch von einer Originalgeschichte.

Re: Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Sc

Verfasst: Fr 27.02.2015, 08:12
von MonsterAsyl
@MonsterZero:
Weißt du ob die immer noch nach einer Originalvorlage sind, oder eigene ausgedachte?
Folge 1 und glaube auch noch 2, waren ja noch von einer Originalgeschichte.
Es gab zumindest 8 Kurzgeschichten von Nikolai v. Michalewsky unter dem Titel Aufbruch zu den Sternen, von denen eine das erste Weltraumabenteur von Mark Brandis beinhaltet. Soweit mir baknnt ist, ist das aber auch die einzige "Originalgeschichte". Will heissen: Eigentlch sind alle Geschichten bei dem Raumkadett neu ausgedacht worden.

Re: Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Sc

Verfasst: Fr 27.02.2015, 20:15
von MonsterZero
Ok, dachte waren mehr.
Bis Folge 3 fand ich die Serie auch recht gut, wobei die 3 schon Richtung Die Drei Fragezeichen in der Zukunft ging.
Aber 4 und aktuell 5 ließen dann schon nach.

Re: Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Sc

Verfasst: Sa 28.02.2015, 16:44
von MonsterAsyl
Bis Folge 3 fand ich die Serie auch recht gut, wobei die 3 schon Richtung Die Drei Fragezeichen in der Zukunft ging.
Da stimme ich bedingt zu. :)
Aber 4 und aktuell 5 ließen dann schon nach.
Da nicht. :D
Ich finde, die 4 war ne extrem gute Folge und hatte so gar nichts mit einer "Jugendserie" gemein. Da dachte cih schon: "Oh, da hat man sich aber schnell von diesem Konzept verabschiedet." :o
Doch die neue Folge fühlt sich so ein wenig wie ne 5 Freunde Folge an. :wink:

Re: Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 05 - Der Aladin-Sc

Verfasst: So 01.03.2015, 09:38
von MonsterZero
Gut, die 4 sticht raus, aber gerade weil sie so nicht ins Konzept passte, fand ich sie nicht so.
Als Einzelhörspiel ist sie jedoch echt gut.
Mir scheint aber fast so, als hätten die Machen kein wirkliches Konzept.
Die reguläre Serie zielt eher auf ältere Hörer und nun eine Jugendserie, die auch noch zum großen Teil so klingt, dass passt irgendwie nicht.
Man könnte ja Jugendliche auch erwachsenere Abenteuer erleben lassen.
Mal schauen wie lang die Serie noch laufen wird.
Die Originalserie geht ja bald zu Ende.
Ich warte erstmal sehnsüchtig auf Heliosphere Folge 2.