Mark Brandis, Raumkadett - 06 - Woran Du glaubst...

Commander Perkins, Perry Rhodan und andere Weltraumrecken geben sich hier die Ehre.
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MonsterAsyl
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Mark Brandis, Raumkadett - 06 - Woran Du glaubst...

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Mark Brandis, Raumkadett - 06 - Woran Du glaubst...

Zum Inhalt:
Nachdem es Annika nicht gelingt, Giorgio zu überreden, nach Ostafrika zu kommen, überlegen seine Freunde, wie sie dem immer noch inhaftierten Mark Brandis helfen könnten. Da taucht plötzlich ein ihnen unbekannter Mann auf, der sich als Abgesandter der Botschaft ausgibt. Er schlägt vor, Annika und Robert auf das sichere Botschaftsgelände bringen, um anschließend mit Alecs Hilfe Mark zu befreien. Nach allem, was passiert ist, hegen Marks Freunde zwar großes Misstrauen gegenüber jedem Fremden, aber es bleibt ihnen keine Wahl...


Zur Produktion:
Endlich ist die von mir schon mit Spannung erwartete Fortsetzung der in Folge 05 (Der Aladin-Schachzug) begonnenen Geschichte erschienen. Obwohl es sich hier um den zweiten, die Handlung abschließenden Teil handelt, gibt es keinerlei Einführung, sondern Skriptautor Balthasar v. Weymarn führt das Geschehen einfach weiter. Damit trotzdem alle den gleichen Kenntnisstand haben und problemlos folgen können, werden alle notwendigen Informationen geschickt und unaufdringlich innerhalb der ersten Minuten des Hörspiels vermittelt. Das geschieht in Form eines Gesprächs zwischen Mark und Alec und ist wesentlich unterhaltsamer, als wenn der Erzähler dafür zuständig gewesen wäre. So müssen auch diejenigen, welche bereits wissen, was in Teil 1 passiert ist, nicht erst warten, bis es handlungstechnisch weitergeht. Die Story selbst bleibt bis zum Schluss spannend, und obgleich inhaltsbedingt eher die Action im Vordergrund steht, achtet v. Weymarn diesmal wieder sorgfältig darauf, daß die Charakterisierung der einzelnen Personen, allen voran natürlich der titelgebende Held Mark Brandis, nicht zu kurz kommt.
Die Qualität von Produktion, Regie und Schnitt der beiden Labelchefs Jochim-C. Redeker und Balthasar v. Weymarn steht außer Frage, gehört Interplanar doch schon seit Jahren zum Spitzensegment der Branche. Allerdings habe ich diesmal eine winzige Kritik bezüglich der Regie.
Bei einem Satz von Leyla Rohrbeck hört es sich so an, als habe sie erst zu spät gemerkt, daß dieser noch gar nicht zu Ende war. Dementsprechend wirkt der letzte Teil unschön angehängt. Hier hätte ich mir einen neuen Take gewünscht. Ansonsten gibt es nichts zu mäkeln, und das rund 48-minütige Hörspiel wurde wie üblich opulent inszeniert. Da Afrika offensichtlich auch in der Zukunft noch etwas hinter den Industrienationen herhinkt, ertönen neben futuristischen Geräuschen, wie den schwebenden Gleitern, vor allem gewohnte Laute, wie zum Beispiel eine summende Neonröhre oder das afrikanische Wildleben in Form von Grillenzirpen und Vogelzwitschern. Sämtliche Töne klingen jederzeit absolut naturgetreu und sorgen für echtes Hörvergnügen. Am besten gefallen haben mir aber die Fehlzündung bzw. der nicht mehr anspringende Motor des Gleiters. Hier ist es gelungen, Laute zu schaffen, die beides gleichzeitig sind: futuristisch und vertraut. Musikalisch werden, außer Syntehsizer und Klavier, vor allem Geige und Bass eingesetzt; zwei Streichinstrumente, die sich wunderbar dafür eignen, eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen. Akustisches Highlight sind für mich aber die Melodien, bei denen auch ein Chor eingesetzt wird, da dieser das Ganze sphärischer klingen lässt.

Zu den Sprechern:
Bis auf den angesprochenen kleinen Ausrutscher, überzeugt Leyla Rohrbeck(Kim Pearby) als freundliches, junges Mädchen, das eine Schwäche für Mark Brandis zu haben scheint, genau wie Friedel Morgenstern(Annika Melnikova), die ihren Text mit der nötigen Dringlichkeit und Besorgnis in der Stimme versieht. Der einzige, der mir diesmal nicht so gut gefallen hat, ist Konstantin Seidenstücker(Giorgio Cappelletti). Obwohl auch er sich bemüht, die jeweils passenden Gefühle in sein Spiel zu legen, klingt er letztendlich doch unbeteiligt und oberflächlich und bleibt somit hinter den anderen zurück. Das fällt umso mehr auf, wenn man anschließend Michael Lott(Mark Brandis/Erzähler) zu hören bekommt, der seine Erinnerungen, allein mit Hilfe von leichten stimmlichen Nuancierungen, weitaus glaubwürdiger schildert. Die Besetzung von Peter Brandis mit Simon Jäger hätte nicht besser ausfallen können. Seine sympathische Stimme und seine nette Art entsprechen genau meinem Bild von Marks Vater. Daniel Claus(Mark Brandis) kann hier seine Vielfältigkeit unter Beweis stellen, denn er muss eine ganze Palette unterschiedlichster Emotionen, von Euphorie bis Niedergeschlagenheit, aufbieten. Dabei hat er besonders den Zweckoptimismus seiner Figur eindrucksvoll herausgearbeitet. Ebenfalls gut gefallen hat mir Sebastian Kluckert(Alec Delaney) in seiner Rolle als Marks Freund. Man nimmt ihm sofort ab, daß er für Mark alles tun würde, nicht ohne diesen aber auch auf seine Fehler und Schwächen hinzuweisen. Sebastian Fitzner(Robert Monnier) spielt Marks anderen, vorsichtigeren Kumpel mit so viel Misstrauen in der Stimme, daß er schon beinahe paranoid wirkt, und Wolfgang Bahro(Kommissar Huygens) ist ausgezeichnet als undurchsichtiger, hart klingender Fremder.
Wanja Gerick(Lt. Wilhelm Eckmann) teilt Mark seine Informationen in leicht rauem Ton mit, und Antje von der Ahe(Joe) glänzt als toughe Untergebene Huygens. Den Gastauftritt von Jochim-C. Redeker(Dropkick) kann man nicht anders als gelungen bezeichenen, und ich war überrascht, wie gut er diesen etwas größeren Part gemeistert hat. Rainer Fritzsche, Wolfgang Kaven, Werner Möhring, Christine Pollack und Uve Teschner bleiben ohne Rollenzuordnung. Sie haben ihre Stimmen der Durchsage an Bord des Raumschiffs, dem Gefängniswärter und den beiden unbekannten Drahtziehern im Hintergund geliehen.

Fazit:
Spannender Abschluss des Zweiteilers.

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