Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 10 - Zwischen den Fron

Commander Perkins, Perry Rhodan und andere Weltraumrecken geben sich hier die Ehre.
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MonsterAsyl
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Rezension: Mark Brandis, Raumkadett - 10 - Zwischen den Fron

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Mark Brandis, Raumkadett - 10 - Zwischen den Fronten

Zum Inhalt:
Der Krieg zwischen der Union und den Republiken spitzt sich immer mehr zu, und man munkelt, es stehe eine Besetzung der republikanischen Marskolonie an. Mark Brandis und seine Freunde Annika Melnikova, Alec Delany und Rob Monnier, die pausenlos Einsätze fliegen müssen, erfahren, daß ihr Ausbilder Lt. Eckmann verschwunden ist. Es steht zu befürchten, daß er Fahnenflucht begangen hat und deshalb im Falle einer Arretierung vor ein Kriegsgericht gestellt werden würde. Obwohl er sich in letzter Zeit ihnen gegnüber eher barsch und schweigsam verhalten hat, wollen die Raumkadetten ihrem Instrukteur sofort helfen und beschließen, ihn zu suchen.

Zur Produktion:
Dies ist bereits die 10. Folge von Interplanars SF-Serie um die Abenteuer des jungen Mark Brandis, und Skriptautor Balthasar v. Weymarn nähert sich stetig weiter den Ereignissen, welche in die erste Geschichte mit dem erwachsenen Mark Brandis ("Borbuch Delta VII") überleiten. Interessanterweise hat sich Von Weymarn diesmal dazu entschlossen, komplett auf das ältere "Ich" von Mark Brandis (Michael Lott) und seine mit den jeweiligen Geschehnissen verbundenen, eingespielten Erinnerungen zu verzichten. Über die Gründe dafür könnte man natürlich spekulieren, aber so oder so finde ich den Schritt nur folgerichtig. Schließlich ist Mark Brandis inzwischen zu einem jungen Mann herangereift und damit eine Persönlichkeit, deren Handeln auch ohne "Erklärungen" oder "Erläuterungen" für sich selbst spricht. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die "Einführung" von Iwan Stroganow, der ja im Laufe der Zeit zu einem guten Freund von Mark werden wird. Besonders erfreulich finde ich dabei, daß Interplanar für diese Rolle denselben Sprecher (Martin Wehrmann) wie in der ersten Mark Brandis-Reihe gebucht hat. Die Geschichte läuft flüssig und ereignisreich ab, und der ständige Szenenwechsel, immer gerade dann, wenn es am spannendsten wird, verleiht dem Geschehen noch zusätzliche Dynamik. Ein Aspekt, den ich an diesen Hörspielen so schätze, ist das unaufdringliche Einbeziehen aktueller Probleme in die Handlung. In diesem Fall geht es um Angst vor dem "Nachbarn" sowie die damit verbundene, aufwendige gegenseitige Bespitzelung und deren Folgen.
Das SF-Sounddesign und die passende Musik stammen von Jochim-C. Redeker, für den punktgenauen Wortschnitt ist Henrik Cordes verantwortlich, und die Aufnahmen wurden von Stefan Schieffer und Tommi Schneefuß überwacht. Natürlich kommt hier hauptsächlich der Synthesizer mit wabernden Sounds und freundlichem Elektropop zum Einsatz, aber es erklingt auch ein so exotisches Instrument wie die Sitar. Gefreut habe ich mich über den "Industrial" Sound, den man in einem Lokal hört, da ich diesen äußerst passend für ein SF-Hörspiel finde und er darüber hinaus meinen persönlichen Geschmack voll trifft. Die Geräuschkulisse deckt sowohl irdische Töne, wie die Meeresbrandung oder die summende Neonröhre als auch futuristische Klänge ab, wie z.B. die des Retinascans oder des vollkommen realistisch klingenden startenden Raumschiffs. Die Effekte sind eher unauffällig gewählt. So haben etwa die Stimmen der Protagonisten, je nach darzustellender Raumgröße, einen unterschiedlich langen Nachhall.

Zu den Sprechern:
Daniel Claus(Mark Brandis) gefällt mir im Großen und Ganzen sehr gut, allerdings gibt es eine Szene, in der mich sein Spiel nicht überzeugen kann. Claus soll in diesem Moment unsicher wirken, aber stattdessen klingt es für mich, als würde er seinen Text einfach nur stotternd vorlesen. Sebastian Fitzner(Robert Monnier) passt ausgezeichnet als Marks selbstsicherer, etwas sarkastischer Freund. Gleiches gilt auch für Sebastian Kluckert(Alec Delaney), der, trotz aller Differenzen, loyal gegenüber Mark bleibt. Ebenso überzeugen kann Friedel Morgenstern(Annika Melnikova) in ihrer Rolle der sympathischen gemeinsamen Freundin. Fang Yu(Oberstlt. Yu) besticht durch seine ruhige, in Anbetracht der Umstände etwas unterkühlte Tonart, und Dagmar Bittner(Dwipavati) klingt sehr natürlich als freundliche aber vorsichtige Kellnerin. Wanja Gerick(Lt. Wilhelm Eckmann) spielt den verliebten, zu allem entschlossenen Offizier, der von den Geständnissen seiner Liebsten Manja Doering(Alba Bravo) doch etwas aus der Bahn geworfen wird. Doering ist wieder einmal große Klasse als willensstarke Frau, welche zwar zur Not auch allein versucht, die Welt zu verändern, sich aber gleichzeitig nach ihrem Freund sehnt. Die brummige Stimme von Martin Wehrmann(Iwan Stroganow) ist einfach perfekt für den Part des abgeklärten russischen Piloten, der seinen Humor noch nicht verloren hat. Artur Weimann(Philippe) liefert das stimmige Portrait eines übertrieben freundlichen, geradezu schleimigen Subjekts. Leon Boden(Maj. Richard Westhoff) intoniert seine Rolle mit der gebotenen Ungeduld und Knappheit, während Tilmar Kuhn(Maj. Leonard R. West), trotz allen Tadels, stets einen väterlichen Unterton in seine Stimme legt. Georg Matthias(Cpt. Bottaro) glänzt mit seiner Darstellung des bärbeißigen, schroffen, latent rassistischen Piloten, und Jennifer Bischof(Lt. Neuville) spielt die Figur der rauen, extrem konsequenten Untergebenen mit großer Hingabe. Sprecherisches Highlight ist diesmal für mich aber Dirc Simpson(Cohen 6 / Cohen 3) in seiner Doppelrolle als genetisch identische Kommissare, deren schneidene Stimmen keinen Zweifel bezüglich ihrer Brutalität und Skrupellosigkeit aufkommen lassen. Für diverse Durchsagen, Funksprüche oder "Ein-Satz-Rollen", wie den Gast in der Andromeda-Bar oder den Soldaten, sind noch Steve Brembach, Anja Jaramillo, Carsten Litfin, Werner Möhring, Jessica Müller, Jochim-C. Redeker, Oliver Seidler und Inken Wried zu hören. Das Intro spricht Michael Lott.

Fazit:
Spannendes SF-Hörspiel.

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Keeper of the Monsters

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