Rezension: Dorian Hunter - 25 - Dr. Faustus

Neongrüne Riesenspinnen jagen Frankensteins Monster durch Draculas Schloß!
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MonsterAsyl
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Rezension: Dorian Hunter - 25 - Dr. Faustus

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Dorian Hunter - 25 - Die Masken des Dr. Faustus

Zum Inhalt:
Dorian Hunter hat es geschafft, der Drudenfuß ist endlich in seinem Besitz, und er könnte sich dem Dämonendrilling stellen. Doch wie soll er ihn finden? Da taucht erneut der undurchsichtige Olivaro auf und bietet seine Hilfe an. Olivaro ist bereit, dem Dämonenkiller das Versteck des Drillings zu verraten, aber nur unter der Bedingung, daß Dorian sich mit seiner Reinkarnation als Georg Rudolf Speyer im Deutschland des Jahres 1532 auseinandersetzt. Dabei trifft er auf einen alten Widersacher, der noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Nach und nach wird klar, wo Hunters Ziel liegt: In der Black Angels Cathedral in London.


Zur Produktion:
Herzlichen Glückwunsch zur 25. Folge, Zaubermond!
Die großartige Serie über den unermüdlichen Dämonkiller Dorian Hunter feiert Jubiläum. Und das nimmt man beim Label zum Anlass, auch den Fans ein besonderes Geschenk zu machen. Bisher war es üblich, die Stories um die verschiedenen Reinkarnationen des Titelhelden als Zweiteiler zu veröffentlichen (10.1 & 10.2 sowie 22.1 & 22.2). Das reicht im Grunde genommen auch aus, um den jeweiligen Inhalt zu erzählen, trotzdem müssen die Geschichten immer teilweise gestrafft werden. Umso mehr freut es, daß Dennis Erhardt diesmal eine dritte CD zur Verfügung hat und so noch diverse Nebenstränge schildern kann.
Außer den regulären Veröffentlichungen als Einzel-CDs, bietet der Verlag eine Komplettbox an, die, neben dem eigentlichen Hörspiel-Dreiteiler, als Boni noch ein umfangreiches Booklet und eine vierte CD mit dem Soundtrack zur Serie von Andreas Meyer enthält.
Skriptautor Erhardt präsentiert den Handlungsablauf in rasantem Tempo, so daß der Hörer kaum zum Verschnaufen bekommt. Ein Geschehnis wird in seiner Dramatik vom nächsten übertroffen, und die Spannung bleibt mühelos bis zum Schluss erhalten. Diese Folge eignet sich auch hervorragend für Einsteiger, da die neue Chefin Hunters, und mit ihr der Hörer, Vorfälle aus der Serien-Vergangenheit erfährt, wie z.B. die Schrumpfung Chapmans. Übrigens kann man die einzelnen CDs auch vollkommen unabhängig voneinander hören, da den Teilen 2 & 3 jeweils eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschichte vorangestellt wird, die dann in die aktuelle Handlung übergeht.
Neben der spannenden Story, ist es aber vor allem die Produktion an sich, die diese Serie so deutlich von vergleichbaren Produktionen unterscheidet. Da wären zunächst einmal die genialen Übergänge zu nennen. So nimmt Erhardt beispielsweise mehrfach das letzte gesprochene Wort eines Satzes wieder auf und eröffnet damit den Text des nächsten Sprechers, der sich an einem anderen Ort oder sogar in einer anderen Zeit befindet. Auf diese Weise entsteht einerseits ein fließender Übergang, andererseits wird dem Hörer verdeutlicht, daß er sich jetzt auf einer anderen Erzählebene befindet. Neben diesen Aus- und Einblendungen, arbeitet Erhardt aber auch mit Effekten, wie dem tinnitusartigen Piepen zu Beginn einer Szene, als ein Charakter aus der Bewusstlosigkeit erwacht. Abgesehen von den vielen akustischen Besonderheiten, kommt eine ebenfalls große Anzahl Geräusche zum Einsatz. Darunter zu erwartende, wie prasselnder Regen, knackendes Kaminholz oder ein rauschender Bach, aber auch eher ungewöhnliche, wie der aufgescheuchte Fliegenschwarm oder die Abschussgeräusche der alten Kanonen.
Ebenso wichtig für das einzigartige Klangbild von Zaubermond ist aber die Musik. Bisher gab es ja "nur" die Maxisingle-Auskopplung des von Joachim Witt komponierten Titeltracks, deren Anschaffung wirklich lohnt, da sie, neben der Musik, auch noch 5 geschnittene Szenen aus den Folgen 1,2 und 5 enthält. Haus- und Hofkomponist bei Zaubermond ist aber der vielseitige, sehr kreative Andreas Meyer. Zu dessen hervorragend abgestimmter Musik hab ich ja schon in der Vergangenheit einiges gesagt, aber anlässlich des beigelegten Soundtracks, lohnt es sich, noch einmal genauer hinzusehen. Enthalten sind insgesamt 19 Stücke aus den Folgen von 1 bis 25, die man nun erstmals komplett und nicht nur angespielt genießen kann. Dazu gibt es, neben einer kurzen Einführung von Andreas Meyer, zu jedem Track eine kurze Erläuterung des Komponisten im Booklet. Dabei erfährt man einiges über die Art und Weise, wie die Melodien entstanden sind und bekommt gleichzeitig einen Einblick in die Motivation des Künstlers. Das bringt dem Hörer Andreas Meyer nicht nur fachlich, sondern auch menschlich näher. Die Musik selbst ist so unterschiedlich wie die Szenen, in denen sie eingesetzt wurde. Mal eher ruhig und bedächtig, dann wieder treibend und schnell, aber immer mit einem gewissen düsteren Unterton versehen. Trotz des Einsatzes klassischer Instrumente, wie beispielsweise Geige oder Klavier, herrscht doch der Synthesizer vor, und man sollte schon ein Faible für wuchtige, elektronische Klänge haben, um die Stücke richtig würdigen zu können. Für mich ist der Soundtrack ein echtes Geschenk des Labels, das ich mir sicherlich immer wieder anhören werde.


Zu den Sprechern:
Wegen der Menge an Sprechern, die diesmal vertreten sind, habe ich, der Übersichtlichkeit halber, eine Gruppen-Einteilung vorgenommen.

Das Team:
Thomas Schmuckert(Dorian Hunter) ist souverän in seiner Darstellung des grimmigen Dämonkillers, dem wie immer eine gute Portion beißende Ironie in der Stimme liegt, und Tim Knauer(Georg Rudolf Speyer) passt akutsich sehr gut als dessen frühere Inkarnation, die sich noch den "Luxus" von Güte leisten konnte. Ich muss zugeben, daß Frank Felicetti(Donald Chapman), der wegen seiner witzigen Kommentare bisher mein Lieblingscharakter war, doch langsam von dem ultracoolen, zu Brutalitäten neigenden Frank Gustavus(Marvin Cohen) und seinen geilen Sprüchen abgelöst wird. Claudia Urbschat-Mingues(Coco Zamis), die ihre charmante Stimme nur selten erhebt, hat mich diesmal mit einem Wutausbruch überrascht, während Regina Lemnitz(Martha Pickford) ihrer Rolle als überfürsorglicher Pflegemutter treu bleibt. Immer etwas Besonderes ist das Spiel von Tim Kreuer(Phillip Hayward) als kindlich-zurückgebliebener Hermaphrodit mit heller Stimme, der hier mal wieder einen größeren Auftritt hat und dessen seltsames Lachen mich jetzt noch verfolgt. Detlef Tams(Norman Winter) als immer leicht verwirrt wirkendes Teammitglied, bleibt für mich nach wie vor etwas zu blass, wohingegen Neuling Christian Gaul(Leslie Mitton), durch die Wandlung vom freundlichen, bemühten Kollegen hin zum undurchsichtigen Mitstreiter, sofort einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ebenfalls erstmals dabei ist Karin Rasenack(Bethany Bail) als neue Chefin, die ihre strenge Dienstauffassung mit schneidender Stimme vorträgt.

Die Gegenspieler:
Stefan Krause(Olivaro) portraitiert einfach unnachahmlich den undurchsichtigen Drillings-Paten, der, je nach Bedarf, schmeichlerisch säuselt oder offen droht. Sehr gefreut hat mich das Wiederhören mit Ronald Nitschke(Diego de Deza), dem grausamen ehemaligen Großinquisitor(22.1 & 22.2), dessen Hochmut ungebrochen bleibt. Diese Form von Kontinuität in der Besetzung, bedeutet in meinen Augen ein zusätzliches Plus für den Hörer. Tilman Borck(Athasar) ist der "Hauptdarsteller" des dämonischen Drillings, den er mit hochnäsiger, herablassender Stimme spricht. Die anderen beiden Teile des Drillings werden von Tammo Kaulbarsch(Bethiar) als sadistischer Lüstling und Celine Fontanges(Calira) als wütende Furie dargestellt.

Gaststars und weitere Sprecher:
Im Vorfeld der Veröffentlichung hat man ja schon vielfach darauf hingewiesen, daß ein ganz besonderer Gastsprecher gewonnen wurde.
Niemand geringeres als Dieter Hallervorden(Dr. Faust) verkörpert die titelgebende Figur, und ich war schon sehr gespannt, wie er sich schlagen würde. Denn nur weil er schauspielerisch vollkommen überzeugt, muss er ja nicht automatisch ein perfekter Sprecher sein. Bei seinem ersten Auftritt hab ich ihn fast nicht erkannt, da sich seine Stimme doch ein wenig verändert hat. Das gab sich aber spätestens in dem Moment, in dem er begann, sich mit feixender Stimme selbst zu verstümmeln. Insgesamt hat mir seine Vorstellung gut gefallen, obwohl es ein oder zwei Stellen gab, in denen er, für mein Empfinden, ein klein wenig schwächelte. Highlight war für mich aber eindeutig Schauspielerkollege Janis Zaurins(Cherves Apillion) in der Rolle des schmierigen, spöttischen Anführers der Wander-Schauspieler. Dieser Part bietet Zaurins die Gelegenheit, einen großen Teil seiner sprecherischen Möglichkeiten auszuspielen. Vom jovialen Kumpel, bis hin zum durchgedrehten Künstler, klingt er immer natürlich, und ich kann nur hoffen, daß wir diese talentierte Stimme noch öfter hören werden. Linda Fölster(Isolde) wirkt reizend als einfältiges, ewig lüsternes Mädchen, während Konstantin Graudus(Odrigue) vor allem durch seinen schrägen Gesang besticht. Eva Meckbach(Zenta Eytzinger) ist als traurige, verbitterte Frau, die Georg heimlich liebt, ebenso glaubhaft, wie Steffen Gräbner(Walther von der Spiend), Manfred Liptow(Barnabas Eene) und Erik Schäffler(David Brombach) als ihre Kollegen aus der Schauspieltruppe. Die Touristen werden dargestellt von der ängstlich wirkenden Ursula Sieg(Edwina Thayer), ihrem stets genervten und äußerst unfreundlichen Ehemann Reent Reins(Alan Thayer) sowie der leicht verärgerten Maria Hartmann(Sylvia Ashton) und ihrem sarkastischen Gatten Wolf Frass(Brian Ashton).

Nebenrollen:
Den geschäftigen Reiseleiter spielt Achim Buch(Jim Osmond), und Cohens Informationsquelle ist der stets amüsiert klingende, schwatzhafte Peter Kirchberger(Barney). Kai-Henrik Möller(Wirt) tritt zwar gegenüber seiner Kundschaft unterwürfig auf, dominiert im Ausgleich dazu aber seine beiden Kinder, den geistig zurückgebliebenen Sohn Daniel Welbat(Probus) und dessen unterwürfige Schwester Dagmar Bittner(Teresa). Markus Stolberg ist der zunächst sachliche Doktor, dem bald die Worte fehlen, und der bei seiner Arbeit von der aufmerksamen Cathlen Gawlich(Krankenschwester) unterstützt wird. Hannes Stelzer(Alter Mann im Gasthaus) hat einen kleinen Auftritt als aufgebrachter Gast, Helmut Krauss(Rechtsgelehrter) hält einen kurzen Vortrag, und Jürgen Holdorf(Entführer) sowie Rudolf Danielewicz(Entführer) glänzen als rücksichstlose Kidnapper. Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber selbst wenn Luise Lunow(Quendola) nur wenige Sätze raunt, schafft sie es, bedrohlich zu klingen. Wolf Frass(Adolar Zappel) ist der unverbesserliche Anhämnher Asmodis und Achim Buch(Henker) sein unerbitterlicher Henker. Während Dennis Schmidt-Foß(Stadtknecht), Bert Franzke(Constable) und Dietmar Wunder(Wache), trotz der Kürze der Auftritte, mit ihren Parts einen bleibenden Eindruck hinterlassen, haben Detlef Bierstedt(Dennis Cromwell), Michael Harck(Diener) und Wolfgang Rüter(Rayburne) einfach zu wenig Text, um länger im Gedächtnis zu bleiben.


Fazit:
In jeder Beziehung hochkarätige Jubiläumsfolge, bei der ich dringend zur Anschaffung der Komplettbox rate.


Die Komplettbox mit Soundtrack Dorian Hunter - 25 - Die Masken des Dr. Faustus
gibt es nur bei
Zaubermond.de


Die einzelnen Hörspielfolgen, ohne Soundtrack (Dorian Hunter - 25 - Die Masken des Dr. Faustus 25.1 - 25.3)

gibt es bei 25.1 Amazon.de
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Re: Rezension: Dorian Hunter - 25 - Dr. Faustus

Beitrag von MonsterZero »

Wo ich Box lese, weißt du schon wann und ob eine Box 3 kommt?
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Re: Rezension: Dorian Hunter - 25 - Dr. Faustus

Beitrag von MonsterAsyl »

Wo ich Box lese, weißt du schon wann und ob eine Box 3 kommt?
Nein, das kann ich Dir leider nicht sagen.
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