John Sinclair Edition 2000

Neongrüne Riesenspinnen jagen Frankensteins Monster durch Draculas Schloß!
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John Sinclair Edition 2000

Beitrag von MonsterZero »

Ich wollte Johnny schon lange einen Thread spendieren und jetzt wo die Serie 100 wird und vielleicht ihrem "Ende" entgegen sieht, dachte ich mir welch passender Zeitpunkt.
Mein Plan ist es nach und nach zu allen Folgen eine Rehear... Review passt ja nicht... ach nennen wir es Besprechung, zu spendieren.
Ihr seit natürlich auch herzlich zu Diskussionen, etwa zu Folge 100 und was danach kommt, Sprecherwechsel, der Weggang von Döring und und und eingeladen.
Ich finde eine Serie die ihrem 15. Jahr entgegen geht (30. Oktober 2000) hat einen eigenen kleinen Bereich verdient.
Die Classics werde ich hier auslassen, zu denen würde ich dann ein eigenes Topic machen.
Ich hoffe MA hat nichts dagegen, dass ich mich für einen Sammelthread entscheide, statt einzelne zu erstellen?

Inhalt: John Sinclair arbeite für Scotland Yard, doch nicht als regulärer Beamter.
Sinclair gehört einer Sonderabteilung an, die gegen das Übersinnliche kämpft.
Leiter der Abteilung ist Sir James Powell und als Kollege und Freund steht John der Chinese Suko zur Seite.
Ebenfalls wird John von seinem langjährigem Freund, dem Reporter Bill Conolly unterstützt, sowie von seiner Freundin der Detektivin Jane Collins.
Gemeinsam kämpft die Gruppe gegen das Übersinnliche in Form von Dämonen, Vampiren, Hexen, Zombies, Ghuls usw. und es steht nicht selten das Schicksal der Welt auf dem Spiel.

Label: Lübbe / WortArt
Genre: Horror
Ersterscheinung: 30. Oktober 2000
Romanvorlage: Jason Dark
Regie: Oliver Döring (bis 70) / Dennis Ehrhardt (ab 71)

Stammsprecher:
Erzähler ... Joachim Kerzel (bis 46 und von 55 bis 70) / Wolfgang Pampel (47 bis 54) / Alexandra Lange (ab 71)
John Sinclair ... Frank Glaubrecht (bis 100) / Dietmar Wunder (ab 101)
Suko ... Martin May
Bill Conolly ... Detlef Bierstedt
Jane Collins ... Franziska Pigulla
Glenda Perkins ... Ilya Welter
Lady Sarah Goldwyn ... Evelyn Gressmann
Sir James Powell ... Karlheinz Tafel (bis 76) / Achim Schülke (ab 77)
Myxin ... Peter Matic (bis 20) / Eberhard Prüter (ab 22)
Der Schwarze Tod ... Thomas Friebe
Lupina ... Claudia Urbschat-Mingues
Dr. Tod ... Tilo Schmitz
Lady X ... Katrin Fröhlich
Asmodina ... Martina Treger
Asmodis ... Bernd Rumpf
Zuletzt geändert von MonsterZero am Mi 27.01.2016, 08:13, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: John Sinclair Edition 2000

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Folge 1: Im Nachtclub der Vampire (Remastered)

Inhalt: Im pulsierenden Londonernachtleben der Rotlichtviertel, eröffnen drei Vampirschwestern einen Nachtclub mit dem treffenden Titel "Shocking Palace".
Er dient ihnen als Beutefang, denn zwischen all den Plastikskeletten, den Särgen als Bänke und dem Kunstblut, können sie ihre wahre Identität bestens verbergen und ahnungslose Männer auf der Suche nach schnellem Sex in ihre tödliche Falle locken.
Als eines Nachts zufällig, die Deutsche Abiturientin Marina Held Zeuge, eben jenes Beutefanges wird, kann sie gerade noch fliehen.
Sie wendet sich an den Scotland Yard, wo sie auf jemanden trifft, den sie erst vor wenigen Stunden im Flieger von Deutschland nach England kennenlernte, nämlich John Sinclair.
Sie berichtet ihm von ihrer Entdeckung und John beginnt zu ermitteln.

Besprechung: Da haben wir sie erste Folge von "Geisterjäger John Sinclair".
Ich weiß gar nicht wie oft ich sie schon gehört habe.
Das erste mal habe ich sie mir im November 2000 angehört, damals auf MC, da ich sie passend chronologisch zu meinen Tonstudio Braun Kassetten einordnen wollte, was ich auch tat, denn wie sicherlich viele habe ich meine TSB nicht nach den Folgennummern sondern der Romanreihenfolge sortiert.
Ich konnte damals ja nicht ahnen, dass bei der Edition 2000 tatsächlich eine richtige Reihenfolge eingehalten würde und nicht irgendwann auch einfach Sahnestücke raus gepickt werden.
Kompliziert sollte es erst später mit den Sondereditionen werden, doch dazu zu gegebener Zeit mehr.

Ich hörte sie damals und war begeistert "WOW so können Hörspiele klingen!" dachte ich mir, dominierten doch neben den TSB bei mir Hauptsächlich Die drei Fragezeichen, die OHAHA Hörspiele von Batman, diverse Hörableger von TV-Serien, wie ALF, Biker Mice, Turtels und natürlich die Master of the Universe.
Sinclair war also rein hörerisch eine Art Offenbarung für mich.
Leute die entweder zu jung sind um sich an genannte Serien zu erinnern oder erst später mit Produktionen, eben wie Dörings Sinclairs, eingestiegen sind können das sicher nur schwer verstehen, denn Sachen wie Dorian Hunter, Heliosphere 2265, Gruselkabinett, Sherlock Holmes, Mark Brandis, Star Wars, The Border, Dr. Morbius, Batman, Offenbarung 23 oder End of Time, welche man heute im Angebot hat, sofern man denn Hörspiele überhaupt hören möchte, haben einen ähnlichen bis gleichen Standard, was Sprecher und Effekte angeht.
Damals empfand ich das als recht neu.
Man hatte zwar wundervolle Hörspielsprecher, ich kann ohne Probleme an Die drei Fragezeichen denken und habe sofort Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich im Ohr und das sogar in unterschiedlichem Alter, aber Synchronsprecher von Hollywoodstars, die man sonst höchstens als Einzelsprecher von Hörbüchern hatte, dass war neu für mich.
(Ja mir war damals schon bewusst, dass Chuck Norris und Benjamin Blümchen beide von Jürgen Kluckert gesprochen werden. :mrgreen: )
Dementsprechend war ich begeistert Kevin Costner als John Sinclair zu hören, damals sogar so sehr, dass ich über andere Mängel hinweg hörte, ach was sie waren gar nicht da.

Wie oben erwähnt habe ich die Folge 1 sehr oft in den letzten fast 15 Jahren gehört, man merkt erst wie alt man wird, wenn man solche Zahlen schreibt, vor allem, wenn es einem wie gestern vorkam, als man bei Karstadt, in der nicht mehr existenten Multimediaabteilung, Folge 1-3 gekauft hatte und sie gleich zu Hause hörte.
Heute über ein Jahrzehnt später, wo man Folge 1, ganze dreimal besitzt (MC, CD und CD-Remastered) und mehrfach gehört hat, hört man sie anders.
Ich würde nicht soweit gehen und sagen, man ist verwöhnt von anderen Serien, wie es leider Gottes bei Fernsehserien heute häufiger der Fall ist, nein, man kennt die späteren Folgen und weiß wozu die Serie fähig sein wird und dann betrachtet man einiges in anderem Licht.
Die jenigen von euch die Beispielsweise NCSI oder CSI geguckt haben oder immer noch gucken, schaut euch jetzt mal die jeweiligen Piloten an (und bei NCIS meine ich nicht den Backdoorpilot bei JAG) ihr werdet auch Dinge merken, die sie so heute nie wieder machen würden und ihr werdet William Peterson vermissen, dafür schon mal ein großes Sorry. :wink:
Den Effekten und der Umsetzung fehlt ein wenig der Biss (sorry für das Wortspiel), die Nebenrollen sind noch nicht zu 100% perfekt besetzt und einiges sitzt noch nicht perfekt, aber das ist alles völlig OK und wenn man neu einsteigt auch alles belanglos, es fällt nur als langjähriger Hörer auf.

Zur Geschichte.
Mit Im Nachtclub der Vampire schrieb Jason Dark, eigentlich Helmut Rellergerd, 1978 den ersten eigenständigen John Sinclair Roman außerhalb der Gespenster-Krimis.
Sinclair tauchte bis dato nur sporadisch in den Gespenster-Krimis auf, doch es war von Seiten von Bastei bemerkt wurden, dass sich die Sinclair Romane der Gespenster-Krimis, deutlich besser verkauften als der Rest und so bot man Jason Dark eine eigene Serie an.
Die Geschichte ist nicht weiter besonders, eine Groschenromanstory aus den späten 70ern eben, mit Nachtclubs, Bars und den dort zu erwartenden Stereotypenklischees, wie Zuhälter die junge vorbeilaufende Frauen anmachen.
Es wird wenig Augenmerk auf Ermittlungsarbeit gelegt dafür mehr auf Action.
Der erste Sinclair Roman verkaufte sich dennoch prächtig.
Ich erinnere mich noch an wenige, aber vorhandene Debatten darüber, dass Lübbe die Geschichte in die, nun auch schon, 15 Jahre zurückliegende Gegenwart verlegte und John doch Tatsächlich das Wort Handy in den Mund nahm.
Persönlich fand und finde ich den Schritt gut, lediglich bei der Classic Serie welche ja doch einige Jahre vor eben jener ersten Folge der regulären Serie spielt stört es und macht auch keinen Sinn, aber dazu dann auch später mehr.

Glaubrechts Stil Sinclair zu sprechen gefällt mir.
Gerade in den Offpassagen, in denen er wie Magnum zum Zuhörer spricht bringt er erfrischend leicht rüber.
Karlheinz Tafel (15. Juli 1948 bis 28. April 2012), als Sir James Powell ist toll, wenn auch in Folge 1 sehr kurz gehalten.
Ich vermisse Tafel und seine Stimme wirklich sehr, nicht nur bei Sinclair.
Friedericke Klebert und Sibylle Kuhne machen als Vampirschwestern eine guten Eindruck, vielleicht etwas zu verstellt bzw. aufdringlich sexy, aber nun gut.
Silke Haupt, als Marina Held sei noch zu erwähnen, welche ihren Part sehr erfrischend spricht.
Thomas Friebe, als Taxifahrer und Eva Spott als Clara Sanders, die Gastmutter, gefallen mir nicht so recht, gerade letztere wechselt ziemlich ihr Tempo und ihre Betonung und Friebe wirkt gelangweilt.
Die Effekte sind nach wie vor klasse, wobei ich die Vampirgeräusche, die eher wie Werwölfe oder andere hundeartige Wesen klingen schon immer eher falsch am Platz ansah mit dem ganzen Geknurre, aber das dürfte Geschmackssache sein.

Fazit: Folge 1 ist nicht perfekt.
Einige Nebenrollen passen nicht, der Taxifahrer oder die englische Gastmutter zum Beispiel finde ich nicht optimal besetzt, dass sind aber Kleinigkeiten.
Man hat hier eine tolle Produktion, die versucht das Beste aus der Vorlage heraus zu holen und der das auch gelingt.
Man darf nicht aus den Augen lassen, dass dies klasse Umsetzungen von nicht perfekten Vorlagen sind.
Es gibt eine Menge guter Sinclair Romane, doch bei weiten nicht alle sind es.
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Folge 2: Die Totenkopf-Insel (Remastered)

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Inhalt: John hat gerade erst den Kampf gegen die drei Vampirschwestern hinter sich, welche ihm die Ankunft eines Überdämonens prophezeiten, da steht auch schon der nächste übernatürliche Fall vor der Tür.
Vom Secret Service erfahren Sir James und John, dass der Millionär Basil Proctor eine Insel gekauft hat und das vor dieser Insel des Öfteren ein riesiger rot leuchtender Totenkopf erscheint.
Diverse Agent wurden schon auf den Fall angesetzt doch alle starben.
John nimmt sich dem Fall an und findet schnell heraus, dass wesentlich mehr hinter der Sache steckt.

Besprechung: Da haben wir auch schon die Nummer 2.
Am Anfang bekommen wir eine schöne Überleitung geboten in der sich John von Marina Held verabschiedet, was einen netten kleinen Bogen von Folge 1 zu Folge 2 schlägt.
Die Geschichte gefiel mir schon immer recht gut.
Eine Mischung aus Gefängnisinsel gemischt mit The Fog, welcher zu dieser Zeit aber noch nicht erschienen war, hat irgendwie was.
Der Roman erschien 1978 und schwächelt, leider wie das Hörspiel auch, wo für es ja nichts kann, daran, dass zwar eine Menge gute Ideen aufgegriffen, aber leider nicht konsequent ausgearbeitet wurden.
So ist die Grundidee, dass Leute auf die Insel gebracht werden um die untoten Piraten als Crewmen zu ersetzen genial und auch, dass die Gefangenen Sklavenarbeit verrichten müssen um die Ankunft der Geisterpiraten vor zu bereiten ist wirklich gut, doch wird beides nur am Rande erwähnt und wird nicht ausgeschöpft.
Es wäre hilfreicher gewesen, man wäre nicht bei der letzten Entführung eingestiegen sondern eine davor und man hätte eine Bezugsperson auf der Insel und John würde erst ab ca. einem Viertel auftauchen, doch das schien man sich 1978 bei der Nummer 2 einer neuen Serie nicht zu trauen, den Held solange auszublenden.
So wirkt leider alles etwas kurz und gestockt.
Leute werden entführt, John bekommt den Auftrag, Leute versuchen mit der Situation klar zu kommen, Johns erste Anlaufstelle ein Treffer, John rettet den Tag.
Schade irgendwie.
Das Ende ist dann leider auch zu kurz und zu einfach gestrickt.
Da wäre länger mehr gewesen, aber auch hier gilt, was will man machen, wenn die Vorlage nun mal so ist?

Die Umsetzung der Story ist klasse.
Eine klare Steigerung zu Folge 1 obwohl sie, denke ich mal, zur selben Zeit hergestellt wurden sein müssten.
Die Sounds wirken nicht so übertrieben, ihr erinnert euch die wie Hunde klingenden Vampire?
So was gibt es hier nicht.
Lediglich der Vogel bei dem niedergeschlagenen Gegner, wirkt etwas albern, aber hey, Spaß muss sein. :wink:
Der Effekt wenn Kapitän Barrel, wunderbar Thomas Friebe, spricht, passt super.
Basil Proctor, dem der Kapitän Gesundheit und Jugend versprach, wir herrlich übertrieben von Jochen Malmsheimer gesprochen, der zwar zuerst etwas fehlbesetzt wirkt, doch dann irgendwie die Rolle an sich reißt.
Als Fan von Ray Liotta, seitdem ich das erste Mal Goodfellas sah, realisierte ich natürlich sofort Udo Schenk, der mir sehr gut als Rick, den Piloten von Proctor, gefiel.
Ein Wenig mehr von ihm hätte aber schon sein können.
Joachim Kerzel, als Erzähler, scheint mit Folge 2 auch in der Materie angekommen zu sein.
In Folge 1 passte seine einzigartige Stimme zwar auch wie die bildliche Faust auf dem Auge, doch hier scheint er endgültig seine Art für Sinclair gefunden zu haben, noch nicht so gut wie in späteren Folgen, aber dennoch anders und besser als in Folge 1.
Was definitiv eine subjektive Meinung ist.
Glaubrecht, der schon in Folge 1 eine perfekten Sinclair gab, macht genauso weiter.
Generell findet man in dieser Folge keine wirklich deplazierten Sprecher, wie etwa die Gastmutter oder den Taxifahrer bei Folge 1.

Fazit: Das zweite Abenteuer von John ist meiner Meinung nach besser umgesetzt und holt das Beste, wenn nicht sogar mehr, aus der unausgewogenen Vorlage heraus.
Zuletzt geändert von MonsterZero am Fr 06.02.2015, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Folge 3: Achterbahn ins Jenseits (Remastered)

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Inhalt: Die kleine verschlafene Gemeinde Upfield in England hat nicht sehr viel zu bieten, außer vielleicht einen gewissen dörflichen Charme.
Dies ist dem Bürgermeister der Gemeinde auch mehr als bewusst, weshalb er beschließt, den jährlichen Rummel mit einer Sensation zu bereichern, einer super modernen Achterbahn, von der es nur drei Stück auf der ganzen Welt gibt.
Für diesen Plan reaktiviert er sogar, das alte Friedhofsgelände, auf dem bei seiner Ebnung vor fünf Jahren schon zwei Menschen auf mysteriöser Weise ums Leben kamen.
Der Rummel scheint ein Erfolg zu werde, da sich selbst Reisegruppen aus London angemeldet haben.
Carl Norton, der Betreiber der Achterbahn, freut sich auch schon über die kommenden Einahmen, als während des letzten Sicherheitchecks ein komisch gekleideter Mann auftaucht, der sich als Lionel Hampton vorstellt und behauptet er sei seit 100 Jahren Totengräber auf diesen Gelände und der Rummel brächte nur Unglück.
Carl glaubt er habe halluziniert als sich der Mann in Nebel auflöste, doch seine Tochter Vera denkt, dass da mehr hinter steckt und begibt sich zum Scotland Yard.
Dort trifft sie auf John Sinclair, der gerade seine Freunde, den Reporter Bill Conolly und seinen, wegen einer Schuld, ihm als Leibwächter dienenden, Kampfgefährten Suko, vom Flughafen abgeholt hatte.
John wittert sofort, dass an der Geschichte mehr steckt, als Vera ahnt und begibt sich mit Suko zum Rummel.

Besprechung: Folge 3 entspricht auch wieder Roman Nummer drei, welcher ebenfalls 1978 erschien.
Die Geschichte ist recht erfrischend, so viele Jahrmarkt-Horrorgeschichten gibt es ja nun nicht, dafür gibt es dann schon mal einen +++ für den Schauplatz.
Die Charaktere sind für einen Groschenroman mit seiner begrenzten Seitenzahl gut ausgearbeitet, was auch dem Hörspiel zu gute kommt.
Einzig Vera bleibt etwas platt.
Sie wirkt wie die übliche junge Frau die Hilfe des Helden braucht, driftet zum Glück aber nicht das Klischee einer Jungfrau in Nöten ab.
Aber keine Angst Fans von Klischees es gibt sie durchaus, zum Beispiel in Gestalt der Streit suchenden Jungengang und gleich zwei Alphamännchen die sich weigern die Warnung eines altertümlich gekleideten, merkwürdig wirkenden, sich in Nebel auflösenden, Totengräbers ernst zu nehmen.
Ernsthaft Leute, würde ein Typ in 100 Jahre alten Klamotten vor mir stehen und sagen der Grund auf dem ich meine Achterbahn aufbaue sei unheilig bzw. verflucht und löst sich dann vor meinen Augen auf, würde ich zu mindestens in Erwägung ziehen, diesen Jahrmarkt aus zu lassen, aber gut. :roll:
Also Klischeefreunde keine Angst, dass ist immerhin Pulp Fiction. :wink:
Neben überraschend gut ausgearbeiteten Figuren und Klischees haben wir auch noch ein sehr plausibles und einfallsreiches Ende, keine Angst ich spoiler nicht.
Es wäre wünschenswert, wenn der gute Jason das immer geschafft hätte, ihm sei auf Grund der enormen Schreibmenge aber verziehen.
Auch unser Überdämon, dessen Ankunft vorbereitet wird, von dem Suko und Bill sogar während ihrem Exkurs in Asien gehört haben bekommt endlich einen Namen, den Fans eh schon kennen, „Der schwarze Tod“.

Kommen wir zu Produktion des Hörspiels und der Sprecher.
Die Effekte sind Döring like laut, teils übertrieben aber auf hohem Niveau, genau das, was man von einer Produktion von ihm erwartet und wofür man ihn entweder mag oder hasst.
Bei mir trifft ersteres zu, aber ich bin keiner von diesen Fanboy der alle seine Produktionen in den Himmel lobt.
Erinnert sich noch jemand an die Besprechung von Folge 2 und meine Bemerkung über Udo Schenk?
Falls nein habt ihr jetzt Zeit nach oben zu scrollen… fertig?
Gut.
Ich weiß nicht wie es zu dieser Doppelung kam, ob Schenk von Anfang an den Totengräber sprechen sollte und wegen einem Ausfall den Piloten in Folge 2 auch sprach, oder ob es Absicht war, jedenfalls bekommt er als Totengräber definitiv mehr Zeit und die anspruchvollere Rolle.
Petra Glunz-Gronsch, als Vera spricht ihren Teil erfrischend ausgewogen, zwischen fest im Leben stehender 22jährige, die aber gleichzeitig etwas naiv mit dem Thema des übernatürlichen umgeht.
Wobei ich zugeben muss, ich hätte mir Vera mit einer anderen Stimme vorgestellt, aber da sind wir wieder bei persönlicher Meinung. :mrgreen:
Detlef Bierstedts Part als Bill fällt recht kurz aus.
Auf der einen Seite freut mich das, da es mittlerweile fast keinen Tag gibt an dem man ihn nicht irgendwo hört, auf der anderen Seite spricht er Bill hörbar mit einer Freude, dass er mir bei Sinclair wirklich Spaß macht.
Das erinnert mich an eine Zeit wo ich es kaum erwarten konnte am Dienstag ER auf Pro7 zu schauen, keine Angst nicht wegen George, sondern den guten Storys und allem voran dem wunderbaren Cast im Allgemeinen.
Neben einigen Nebenrollen, ist ER, die erste Sendung in der ich Herrn Bierstedt bewusst wahrnahm, lange bevor er omnipräsent wurde.
Martin May ist über die Jahre für mich zu Suko geworden auch wenn ich Peter Niemeyer in den TSB-Hörspielen schon gut besetzt fand.
Der Cameo von Matthias „Stern-TV“ Haase als Bürgermeister ist recht witzig umgesetzt.
Man sitzt im ersten Moment echt da und grübelt woher man die Stimme kennt. +++
Die restlichen Nebenrollen sind gut besetzt, lediglich die Jugendgang wirkt etwas aufgesetzt und deplaziert besetzt, aber gut, so viel "Eartime" haben sie nun auch nicht, als das ich jetzt eine Hasstirade los lassen müsste.

Fazit: Alles in Allem ist Folge 3 auch wieder eine perfekt umgesetzte Produktion, die anders als Die Totenkopf-Insel eine wesentlich bessere Vorlage hat, was logischerweise auch dem Hörspiel zu Gute kommt.
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Re: John Sinclair Edition 2000

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Folge 4: Damona, Dienerin des Satans (Remastered)

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Inhalt: John wird auf den Damona Orden angesetzt, eine Sekte, welche ausschließlich aus Frauen besteht und in denen Männer höchstens als Sklaven gehalten werden.
Benannt ist der Orden nach der jungen Damona de Lorca, welche telekinetische Fähigkeiten besitzt und mit dem Satan im Bunde ist.
John versucht mit Hilfe seiner Freundin Jane Collins dem Bund auf die Schliche zu kommen, doch ahnt er nicht, dass die Sache gerade für Jane gefährlicher werden würde, als er dachte.

Besprechung: Stellt euch vor Stephen Kings Carrie wäre a wieder dicke mit ihrer Mutter, wäre b Feministin geworden und würde c eine Sekte gründen.
Wäre das nicht cool?
Na ja vielleicht nicht, zumindest für uns Männer. :wink:
Abgesehen davon, ist Folge 4 und die dazugehörige Geschichte für mich eines der ersten Highlights bei Sinclair.
Ich mag die Folge wirklich sehr.
Sie ist auf ihre Art sehr italienisch, also vom Gefühl her.
Man hat den ersten Mord gleich mehr oder weniger am Anfang, bei dem eine Schere unter dem zweiten Nackenwirbel eintritt und aus dem Kehlkopf wieder heraus.
Ist das nicht wunderbar Italo-Giallo oder was?
Ich sehe den Effekt gerade zu vor mir, mit einem Gummihals und viel zu rotem Blut realisiert. :mrgreen:
Die ganze Telekinetigsache erinnert leicht, neben Carrie, an Suspiria und beim Finale in der alten entweihten Kirche muss ich unweigerlich an La Chiesa denken und an den phantastischen Soundtrack von Keith Emerson.
Erschienen ist dieses wundervolle Konstrukt wie die Folgen zu vor auch 1978, als Sinclair Roman Nummer 4.
Natürlich wurde das Hörspiel an das Jahr 2000 angepasst mit Handy und allerlei Schnickschnack, wie man es von der Edition 2000 gewöhnt ist, doch tut dies dem 70er Charme, der aus allen Ritzen zu triefen scheint keinen Abbruch.
Die Umsetzung der Effekte ist dieses Mal auch wieder perfekt, auch wenn ich schon wieder etwas Hundeähnliches gehört habe, muss ein Fable von Döring sein.
Zwar wünscht man sich gerade bei dem etwas weiter oben angesprochenen Mord noch etwas Gestöhne und etwas blubbern vom in die Luftröhre fließenden Blut, aber dann hätte man die „empfohlen ab 14 Jahren“ wohl nicht bekommen, falls es den eine Prüfstelle für Hörspiele gibt?
MA falls du da was weißt, wäre ich über eine kurze Info dankbar!

Die Atmosphäre ist auch wunderbar umgesetzt, gerade der ziemlich böse Anfang ist hervorragend kaltschnäuzig.
Am Anfang gefällt mir Diana Staehli als Damona auch noch wunderbar, doch leider scheint sie abzubauen oder weiß der Geier was es ist, aber im Finale passt sie irgendwie nicht mehr, ich kann nicht mal beschreiben warum.
Es würde mich interessieren ob es da nur mir so geht?
Unser Ansager aus den ersten drei Folgen, gesprochen von Fred Bogner, ihr wisst schon Datum, Uhrzeit und so weiter im Stil von JAG, scheint bei Folge 4 frei gehabt zu haben, oder ich habe ihn überhört.
Folge 4 ist auch der erste große Auftritt von Franziska Pigulla, als Jane Collins.
Ich muss gestehen als ich die Folge das erste Mal, anno 2000, hörte, konnte ich mich nicht mit ihr anfreunden, zunächst.
Ob zu viel Scully in meinem Kopf rum spukte oder ob sie mir einfach zu alt für Jane klang kann ich nicht mehr sagen, mittlerweile und etliche Sinclairfolgen später, habe ich dieses Problem nicht mehr.
Ich vermute, dass ist das selbe Phänomen mit einer TV-Serie, wo man auch am Anfang denkt eine Stimme passe nicht so richtig und umso mehr man guckt, umso mehr gewöhnt man sich an die Synchronisation.
Silke Haupt, als Damonas Schwester Teresa de Lorca gefällt mir gut, allerdings ist der unterschied zu Diana Staehli wie Tag und Nacht, dafür, dass die beiden eigentlich Zwillingsschwestern verkörpern sollten.
Thessy Kuhls als verrückte Mutter der beiden gefällt mir gut, denkt man doch bei ihr nicht unbedingt an so was.
Insgesamt sind die Sprecher also wieder gut gewählt und passen zu ihren jeweiligen Rollen.
Was wirklich schade ist, aber da schwächelt der Roman auch schon, ist, dass nie wirklich Gefahr für Jane bestand und ihre Besessenheit sehr schnell und mal wieder durch Johns Allzweckmittel dem Kreuz abgewehrt werden kann.
Was würde der Mann nur ohne machen?
Und das Fragt man sich schon nach Folge 4, wartet mal ab wie sehr ihr euch das nach Folge 20 oder noch mehr fragt… ich wette John öffnet damit auch sein Feierabendbier. :wink:

Fazit: Tolle Geschichte mit 70er Charme und Italo-Atmo, die wahrscheinlich nur ich sehe. :mrgreen:
Die wenigen Schwächen stammen wieder aus der Vorlage und kann man unmöglich dem Hörspiel ankreiden.
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Folge 5: Der Mörder mit dem Januskopf (Remastered)

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Inhalt: Alex Tarras, seines Zeichens Zuhälter, Clubbesitzer und Gangster, bekommt von dem Dämon Janus den Auftrag John Sinclair zu töten, da dieser nie mit einen Angriff eines normalsterblichen rechnen würde.
Der Plan funktioniert zu nächst auch recht gut und John tappt in die Falle, doch kann er entkommen.
Gemeinsam mit Suko macht er sich nun auf die Suche nach den dämonischen Drahtziehern.
Doch leicht gibt sich der Dämon, welcher seinen Kopf um 180 Grad drehen kann und die Fähigkeit besitzt mit seinem zweiten Gesicht die Gesichter seiner Opfer schmelzen zu lassen, nicht geschlagen.

Besprechung: Silke Haupt die Vierte und Udo Schenk die Dritte.
Man merkt deutlich, dass die ersten Folge alle in ungefähr denselben Zeitraum produziert wurden, anders kann ich mir zumindest die Häufigkeit der immer wieder auftauchenden Sprecher nicht erklären.
Sicher früher war das Gang und Gebe und bei Udo Schenk kann man meiner Meinung nach ja eh nichts falsch machen, doch es fällt auf.
Ich möchte die Gelegenheit aber nutzen um mal zu erwähnen, dass wohl niemand so schön „Verdammte Scheiße!“ sagt wie Herr Schenk. :-P
Ich weiß nicht ob es bewusst oder unbewusst geschieht, doch mir fallen vielleicht nur zwei Ray Liotta Filme ein, in denen er nicht „Verdammte Scheiße“ sagt.

Aber gut kommen wir erstmal zur Geschichte, bevor wir noch mal auf die Sprecher zu sprechen kommen.
Was den Roman betrifft befinden wir uns immer noch im Jahr 1978 und wir sind auch noch konform was die Nummer betrifft, denn Hörspiel 5 ist auch Roman Nummer 5.
Positiv hervorheben muss ich bei der Geschichte einfach, wie schon bei „Achterbahn ins Jenseits“, das Ende.
Das Ende ist nämlich wieder sehr einfallsreich und recht gut durchdacht.
Auch der Rest der Geschichte ist gut durchdacht.
Hier arbeiten zum ersten Mal Dämonen bzw. das Übermenschliche mit normalen Gangstern Hand in Hand um John auszuschalten.
Das dies natürlich nicht bis ins kleinste ausgearbeitet werden kann und daher stellenweise etwas plump wirkt liegt meiner Meinung nach wieder in der Kürze des Groschenromanformates.
Aber auch hier sage ich mir wieder, Hauptsache es macht Spaß und das tut die Folge.
In der Folge gibt es etwa in der Mitte einen Satz den John im Off spricht von wegen „Jetzt verbünden sich die Dämonen schon mit normalen Verbrechern.“.
Ich weiß nicht ob es so sein sollte, doch klingt Glaubrecht bei dem Satz etwa so wie „Ach nö jetzt muss ich mich auch mit normalen Gangstern befassen“, was seine Betonung betrifft, was ich persönlich recht witzig finde.

Mein heimlicher Held der Folge ist aber Mathias Haase als Tai Wong.
Die Rolle des Chauffeurs, der mal Mitglied des „Schwarzen Drachen“ war, welcher von John und Suko in ihren ersten gemeinsamen Fall zerschlagen wurde und sich seitdem schwor nichts mehr mit Verbrechen tun zu haben wollen und fest davon überzeugt ist, dass sein Boss Alex Tarras ein normaler Geschäftsmann ist, einfach herrlich. :mrgreen:
Wundervoll naiv.
Klaus Nierhoff als Laszlo ist auch phantastisch.
Ich überlege gerade, wann ich ihn nicht als etwas schwerbegrifflichen Handlanger gehört habe.
Walter Gontermann als Mr. Janus ist solide, sehr trocken und nüchtern gibt er den ja fast schon gelangweilten, weil er mit sterblichen arbeiten muss, Dämon.
Die Soundeffekte sind wieder prinzipiell super, logisch bigger than life, aber sonst recht stimmig.
Nur warum klingt Janus gegen Ende als Dämon, während er faucht, oder weiß der Geier, wie ein wütender Gorilla?
Ich meine wäre er jetzt überdimensional proportioniert, OK, aber, dass er im Dämonenstadium an Masse zugelegt hat, findet sich nirgendwo.

Fazit: Alles in Allem ist diese vorletzte Vorbereitungsfolge auf den schwarzen Tod, wieder als gelungen zu betrachten.
Sie wirkt auf Grund ihrer recht innovativen Vorlage sehr frisch und ist technisch wieder sehr gut umgesetzt.
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Folge 6: Schach mit dem Dämon (Remastered)

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Inhalt: Bill und Sheila Conolly wollen ihrem guten Freund John Sinclair ein handgemachtes Schachspiel zum Geburtstag schenken.
Dieses Stammt aus dem Laden von Mr. Octavio, einem merkwürdigen Zeitgenossen.
Am Tag seines Geburtstages bekommt John einen Drohanruf und es setzen Halluzinationen ein.
Kaum hat die Party begonnen und John sein Schachspiel ausgepackt, verschwinden seine Freunde und John muss um ihr Leben spielen, gegen Mr. Octavio.

Besprechung: Udo Schenk Overkill, zumindest was meine Besprechungen angeht.
Aber fangen wir mit der Story an.
Auch diese stammt mal wieder aus dem Jahr 1978 und ist ebenfalls der sechste John Sinclair Einzelroman.
Mit diesem Roman, bzw. dieser Folge schließt sich die Vorgeschichte rund um das Auftauchen des Schwarzen Todes, welcher in der nächsten Geschichte schon auf der Bildfläche erscheinen wird.
Man könnte daher sagen, dass ein gewisser Zyklus abgeschlossen ist.
Die Geschichte ist recht stimmig und ebenso umgesetzt.
Klar kommt sie einem irgendwie bekannt vor, Schach mit echten Menschen, aber an Harry Potter war 1978 noch nicht zu denken. :wink:
Natürlich gab es ähnliche Geschichten schon vor 1978, aber warum nicht woanders bedienen.
Die Umsetzung ist wirklich sehr gut.
Man erspart sich dieses Mal auch übergroße Effekte und alles bleibt recht bodenständig, was wirklich sehr gut tut.
Sehr gut umgesetzt finde ich in dem Zusammenhang die Spinne.
Für mich ist die Folge klar ein Highlight des Pre-Schwarzer Tod Zyklus, trotz einer kleinen Schwäche in der Story, die aber schon im Roman zu finden ist.
Die Figur Mike Bonetti und das nie geklärt wird für welchen Auftraggeber er den Spiegel stehlen soll.
Wahrscheinlich eine Hintertür die sich Dark aufheben wollte, die er dann aber vergaß, was wirklich schade ist.
Als Besonderheit, sei zu erwähnen, dass dies der erste Roman in Ich-Form war.
Die Hörspiele greifen schon die ganze Zeit auf John als Miterzähler zurück, dies galt aber nicht für die Romane, bis eben hier.

Zu den Sprecher.
Ich muss sagen von allen Sinclair-Auftritten bisher schwächelt Udo hier etwas.
Vielleicht macht sich da aber auch eine Übersättigung in der Serie breit.
Bei der Remastered-Edition bekommt man als Bonus noch eine Version des Anfanges mit einer Klaus Kinski in Edgar Wallace ähnlicher Figur, diese Version, muss ich wohl nicht erwähnen, hätte ich gerne mal komplett gehört. :D
Zum ersten Mal haben wir in der Serie in dieser Folge auch die kompletten Cast des Sinclair-Teams zusammen mit Frank Glaubrecht, Martin May, Detlef Bierstedt und Franziska Pigulla und man merkt zum ersten Mal wirklich, wie gut diese Zusammensetzung harmoniert.
Hier hat man sich wirklich Gedanken gemacht und eindeutig die richtige Entscheidung getroffen. +++
Birgitta Weizenegger, als Sheila Conolly ist zum ersten Mal mit am Bord und liefert eine super Leistung ab und man wünscht sich gleich, dass ihre Figur öfters auftaucht.

Fazit: Klasse Abschluss, der Pre-Schwarzer Tod Ära und ein schönes Highlight zum Schluss.
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Re: John Sinclair Edition 2000

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Folge 7: Das Horror-Schloss im Spessart

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Inhalt: Will Mallman fährt nachts durch den Wald, als ihm plötzlich ein Mann vor sein Auto läuft.
Zum Glück für Will scheint der Mann unverletzt, aber geistigverwirrt zu sein.
Er redet von dämonischen Mädchen, einem Horror-Schloss und dem Schwarzen Tod.
Dem deutschen Polizisten kommt die Sache mehr als merkwürdig vor und er kontaktiert seinen englischen Kollegen und Freund John Sinclair.
Anders als Will es vermutet hat, ist dieser brennend Interessiert und macht sich sofort auf den Weg nach Deutschland, fürchtet er doch, dass der Schwarze Tod erwacht sein könnte…

Besprechung: Die Geschichte ist platt und ziemlich vorhersehbar, was aber zu verschmerzen ist, dient sie doch mehr als offensichtlich dazu, das erste Treffen zwischen John und dem Superdämon vorzubereiten.
Das Schöne ist, dass sie eigentlich keine Längen hat und die Handlung flott vorangetrieben wird und, dass die Story trotz ihrer Vorhersehbarkeit zu unterhalten weiß.
Die Anpassungen von Lübbe Audio in dem Zusammenhang tuen sehr gut.
Im Vergleich zur Tonstudio Braun Version und dem Roman, welcher aus dem Jahr 1978 stammt, wirkt das ganze bei Weitem nicht so platt und man hat auch drauf verzichtet gefühlt alle fünf Sätze das Wort Sex-Schloss zu benutzen. :roll:
Ebenso umging man die ziemlich klischeehaften Beschreibungen der Damen aus dem Roman geschickt und auch einige andere Änderungen im Vergleich zum Roman, bzw. der Tonstudio Braun Version tuen dieser neuen Version gut.
Als Beispiel hierfür sei der „Dämonentest“ nach Fatimas Schlangentanz genannt, welcher doch einiges an Tempo aus dem Finale nahm.
Was leider gänzlich verloren geht ist die leicht spürbare Resignation Johns, welche im Roman des Öfteren durchschimmert, im Hörspiel scheint er immer genau zu wissen was er tut.
Ebenfalls hat man es versäumt die sprachliche Logiklücke im Roman zu schließen, nämlich, dass John einfach so aus England rüber kommt und sich ohne Probleme mit jedem unterhalten und ihn verhören kann, weil irgendwie alle in Deutschland englisch sprechen, oder kann er gar fließend Deutsch?
Eine Sache die man leicht mit einem oder auch ein paar Sätzen mehr, endlich hätte gerade ziehen können.
Zumal die nicht Johns letzter Deutschlandauftrag ist.
Das erste Aufeinandertreffen zwischen John und dem Schwarzen Tod ist sehr schön in Szene gesetzt wurden, vor allem im Bezug auf die Effekte.
Leider änderte man das Finale leicht um, weshalb John wieder von seinem „Schweizerarmeekreuz“ gebrauch macht, statt wie im Roman und bei Braun auf Silberkugeln und Feuer zurückzugreifen.

Bond trifft Bond könnte man bei den Sprechern sagen.
Neben Frank Glaubrecht, der ja bekanntlich Pierce Brosnan seine Stimme leiht, haben wir hier als Will Mallmann auch Lutz Riedel, der Timothy Dalton (btw. The best Bond ever), in seinen beiden Agentenabenteuern seine Stimme lieh.
Beide harmonieren phantastisch miteinander und es macht Spaß die beiden im Team zu hören.
Joachim Kerzel macht seinen Job als Erzähler wie eigentlich in jeder Folge in der er ist hervorragend.
Herausheben möchte ich noch Boris Tessmann (u.a. David Boreanaz und Patrick Dempsey) als Ralf Brandner, welcher gegen Ende richtig schön wahnsinnig rüberkommt und was er exzellent bringt und Martin Keßler, die deutsche Stimme von Vin Diesel und Nicolas Cage, als Kala, dem Sex-Schloss Besitzer.
Gerade Keßler wirkt phantastisch unsympathisch und fanatisch in seiner Rolle. +++
Freunde der Hörspielserie „Mord in Serie“ können sich auf ein wiederhöhren mit Judy Winter als Maria Brandner freuen.
Frau Winter kann man ja mittlerweile bei „MiS“ zum wiederkehrenden Hauptcast zählen.
„The Voice of RTL“ Thomas Friebe als Der Schwarze Tod ist ideal besetzt, da völlig unerwartet und unbekannt ihn so zu hören, für die Wahl mein Respekt.

Fazit: Strenggenommen zu vorhersehbar, aber auch viel zu unterhaltend, als dass man sie schlecht machen müsste.
Nimmt man die Handlung als das, was sie ist, nämlich als Lückenfüller bzw. Wegbereiter für das erste Aufeinandertreffen zwischen John und dem Schwarzen Tod, hat man durchaus seinen Spaß, wenn auch ohne Überraschungen.
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Re: John Sinclair Edition 2000

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Folge 8: Das Mädchen von Atlantis (I)

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Inhalt: Jane wird überraschend von ihrer Nachbarin und Freundin Sandra zu einem fröhlichen Abend eingeladen, welcher alles andere als fröhlich verläuft.
Als Jane gerade bei Sandra klingeln will, hört sie Schreie.
Als sie die Tür endlich aufgebrochen hatte, war es zu spät, Sandra lag im Sterben.
Mit letzter Kraft erzählt sie der Detektivin etwas von Atlantis und dem Schwarzen Tod.
Jane informiert ihren Freund John Sinclair, welcher erst vor einer Woche dem Schwarzen Tod in Deutschland begegnet war, welcher sofort mit seinen Ermittlungen beginnt.
Während ihrer eigenen Ermittlung, in der Modelagentur für die Sandra gearbeitet und quer durch Europa reiste, läuft Jane allerdings in eine tödliche Falle…

Besprechung: Für mich ist diese Folge ein kleines Highlight obwohl sie bei weitem nicht die beste Geschichte hat, weiß sie das Beste aus ihr herauszuholen.
Dies liegt ohne Zweifel an der Umsetzung und den Änderungen, die im Vergleich zum Original vorgenommen wurden.
Zur Umsetzung sei erwähnt, dass Döring und seine Effektjungs hier ganze Arbeit geleistet haben und auch die musikalische Untermalung sei an dieser Stelle hervorgehoben, denn sie trägt einiges zur Atmosphäre bei und ist präsent wie noch nie.
Besonders erwähnenswert empfinde ich die Kellerszene, welche wirklich fast „greifbar“ ist und wirklich überzeugt, obwohl sie sogar eher vom Inhalt minimalistisch ist.
Aber durch die Effekte, die Musik und die grandiose Arbeit von Franziska Pigulla ist das ganze ziemlich glaubwürdig und überzeugend umgesetzt.
Sicher, Sara Kelly-Husain als Karin und DER Effekt der Folge, welcher mich übrigens jedes Mal erwischt, obwohl ich weiß, wann er kommt, runden das Szenario natürlich ab.
Neben den bereits erwähnten, ist auch mal wieder Herr Schenk mit an Bord und toppt seine bisherigen Leistungen noch mal und ist so herrlich überzogen böse, dass sich seine Stimme gar überschlägt.
Er überzeugt als Azarin, Diener des Schwarzen Todes voll und ganz.
Als Gäste haben wir Walter Gontermann als Kiriakis und Thessy Kuhls als Marga, Chefin der Modelagentur.
Beide sind gut, hinterlassen aber keinen Eindruck bei mir.
Das Gespann Glaubrecht/May liefern eine runde Performance ab und auch Karl-Heinz Tafel ist seit längerem mal wieder als Sir Powell zu hören.

Romantechnisch machen wir das erste Mal einen Sprung.
War „Das Horror-Schloss im Spessart“ noch identisch zum Hörspiel Roman Nummer 7, ist „Das Mädchen von Atlantis“ Roman Nummer 16.
Dies ist aber nicht schlimm, da die Romane 8 bis 15 nur Füllmaterial enthalten, welches keinen bis kaum Bezug zum Schwarzen Tod haben.
Dadurch musste man natürlich tricksen und ließ John vor einer Woche erst gegen den Schwarzen Tod kämpfen, aber es fanden auch einige, dem Tempo sehr guttuende Veränderungen statt.
So trifft Jane Sandra nicht zufällig nach Jahren wieder und sie verabreden sich spontan, nein sie ist ihre Nachbarin und Teil des Planes gewesen, auch erspart man sich die Hochzeitsszene um Karin von Rodeneck, welche im Roman und auch bei Tonstudio Braun enthalten ist.
Karin befindet sich hier bereits im Keller, was dem Verlauf der Geschichte mehr Tempo gibt und ihr unnötige Längen nimmt, denn alles was Karin auf der Hochzeit von sich gibt, weiß der Hörer eh schon von Sandra.
Der Cliffhanger am Ende, das Ganze ist ein Mehrteiler, ist ziemlich klassisch konstruiert und hervorragend umgesetzt mit den Herzschlaggeräuschen.

Fazit: Solider Auftakt des ersten Mehrteilers der Serie mit reichlich Atmosphäre und einem schönen Cliffhanger, der zum weiterhören animiert.
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Re: John Sinclair Edition 2000

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Folge 9: Das Dämonenauge (II)

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Inhalt: Jane Collins ist tot.
Sie hat den Kampf gegen ihrer Verletzungen scheinbar verloren.
Denn obwohl ihr Körper tot ist, ist Janes Geist in einer Parallelwelt, einer grausigen Parallelwelt, voller Dämonen und einem riesigem Gesicht, dessen zwei Augen zu einem verschmelzen.
In dem gigantischen Dämonenauge sieht Jane Dinge, Dinge die noch nicht geschehen sind und plötzlich taucht der Schwarze Tod vor ihr auf und versperrt ihr die Sicht.
Genau in diesem Moment erwacht die Detektivin wieder zum Leben.
Kiriakis konnte sie retten.
Sie erzählt ihren Freunden von ihren Erlebnissen, was tiefe Sorgen in Kiriakis hervorruft, da das Dämonenauge eine wirksame Waffe ist.
Es gibt aber eine Möglichkeit es zu zerstören, mit Hilfe eines alten Dämonenmagiers mit Namen Myxin, welcher nicht weit entfernt begraben liegt.
John und seine Freunde haben nur eine Wahl, sie müssen einen Pakt mit einem anderen mächtigen Dämon eingehen um den Schwarzen Tod besiegen zu können...

Besprechung: Da haben wir ihn also den zweiten Teil.
Bei weitem nicht so atmosphärisch wie Teil Eins und ziemlich actionlastig.
Was einem zuerst auffällt ist die Tatsache, dass die Auswahl an Sprechern in Teil Zwei bei Weitem nicht so gut ist wie im ersten Teil.
Sowohl Henning Bornemann als auch Vittorio Alfieri wirken als Schmuggler völlig deplatziert.
Die Geschichte haut einen jetzt auch nicht wirklich um und spätestens beim Auftauchen der Schergen des Schwarzen Todes, welche doch stark an Ringgeister eines gewissen Fantasyeposes erinnern, wird man das Gefühl nicht los, dass Herr Dark zu jenen Zeit gerade eben dieses gelesen haben muss, anders lässt sich auch ein riesiges rotes all sehendes Auge nicht erklären. :wink:
Die Story ist mir schon fast zu actionlastig und dient eigentlich nur dazu die Actionszenen miteinander zu verbinden.
In den Achtzigern nannte man so was Actionporn und wurde häufig den guten alten B-Actionern um Lundgren und CO vorgeworfen.
Klar bei Sinclair geht es auch um Action, aber neben dem meist mitschwingenden Trashfaktor schaffte es Herr Dark doch auch immer so was wie Atmosphäre mit einzubauen, was hier nur beim sehr gelungenen Einstieg in die Folge geschieht, welcher völlig von Joachim Kerzel als Erzähler, mit ein wenig Hilfe von Franziska Pigulla als Jane, getragen wird.
Danach hat man eigentlich nur noch Action und die ist stellenweise leider nicht mal sonderlich gut.
Der Bandenkrieg der Schmuggler ist beispielsweise nicht sonderlich gut umgesetzt, das haben Highscore mit ihrem „Batman – Gotham Knight“ zum Beispiel besser hinbekommen und auch die Befreiung Myxins ist eher platt und recht einfach gestrickt.
Eigentlich gibt es in dem Actionklotz nur diese eine grandios umgesetzte Szene in der Suko und John auftauchen, der Rest ist leider nicht der Rede wert.
Das Ende ist dann irgendwie wieder zu einfach und erinnert ebenfalls an „Herr der Ringe“ und ist eigentlich nur eine Wiederholung eines Finales, einer anderen Folge.
Alles also nicht so richtig stimmig, was wirklich Schade ist.

Zu den Sprechern bleibt mir dieses Mal nicht viel zu schreiben, da ich es oben eingebunden habe.
Das Gespann Glaubrecht, Kerzel und Pigulla trägt die Folge.
Martin May ist wie immer super als Suko und sorgt für die gewohnte Erfrischung.
Walter Gontermann als Kiriakis bleibt weiter hin für mich austauschbar und nicht wirklich präsent.
Henning Bornemann und Vittorio Alfieri sind meiner Meinung nach fehlbesetzt.
Einzig Peter Matic (Ben Kingsley) als Myxin ist eine Bereicherung und macht einen guten Job, für die paar Sätze die er hat.
Was den Roman (wieder aus 1978) betrifft gibt es wieder ein paar Änderungen.
So wurde Kiriakis Tochter und somit sein Wunsch diese zu finden entfernt und auch Myxins Intensionen werden nicht ganz so stark beleuchtet wie im Roman, was die Figur noch undurchschaubar macht, was ihr sichtlich gut tut.

Fazit: Recht schwache, actionorientierte, Fortsetzung eines soliden Auftaktes.
Verschenkt einiges an Potenzial, aber kann die Vorlage ja auch nicht neu Erfinden, also von daher da keine Vorwürfe den Machern.
Was vorzuwerfen bleibt ist die Teils nicht gute Umsetzung der Action.
Bisher mit die schwächste Folge.
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Re: John Sinclair Edition 2000

Beitrag von MonsterAsyl »

@MonsterZero:
Ich hoffe MA hat nichts dagegen, dass ich mich für einen Sammelthread entscheide, statt einzelne zu erstellen?
Aber woher denn? Ich freu mich, daß Du Dir soviel Mühe gibst und jede einzelne Folge besprecehn willst. Da hast Du Dir ja ganz schön was vorgenommen. :D
Ich mag ja die Classics lieber, die hab ich auch fast komplett.
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Re: John Sinclair Edition 2000

Beitrag von MonsterZero »

Ja hab ich, aber leider komme ich nicht immer so dazu wie ich es mir vorgenommen habe. :-P
Die Classics kommen auch noch dran.
Denke am Wochenende werde ich wieder eine oder zwei schaffen. +++
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Re: John Sinclair Edition 2000

Beitrag von MonsterZero »

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Folge 10: Die Horror-Reiter

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Inhalt: Ein entsetzlich entstellter Mönch aus einem Kloster in den Pyrenäen flieht nach London zu seinem alten Freund Pfarrer Hanworth.
Dieser kontaktiert John Sinclair, welcher sich sofort auf dem Weg macht.
Im Pfarrhaus angekommen erklärt Pfarrer Hanworth John, wie sich sein Freund in der letzten Zeit verändert hatte und was er ihm von den Vorgängen im Kloster per Brief mitteilte, nämlich, dass der Abt Don Alvarez nach und nach die Kontrolle über das Kloster übernahm und dort merkwürdige Dinge vor sich gehen.
Daraufhin versuchen die beiden Männer mehr Informationen von dem flüchtigen Mönch zubekommen, doch außer dem Wort AEBA und einigen wenigen Informationen erfahren sie nichts von ihm.
Als er dann aber plötzlich aufspringt und in den Wald rennt, wird John Zeuge wie der Mönch von einem dämonischen Reiter mit einem Schwert erschlagen wird und beide daraufhin verschwinden.
Für John steht fest, er muss zum Kloster in den Pyrenäen und herausfinden was dort vor sich geht...

Besprechung: Horros-Schlösser, Horror-Reiter, Horror-Taxis (wurde leider übersprungen), Horror-Kreuzfahrten, Horror-Discos, Horror-Cops... für Herrn Dark ist alles der blanke Horror. :roll:
So oder so ähnlich erkläre ich mir die Titelgebung, gerade seiner frühen Werke. :mrgreen:
Wie beim Taxi kurz erwähnt, haben wir leider einen ziemlich großen Sprung gemacht, keine Angst wird im Hörspiel retuschiert, was mich aber doch etwas ärgert.
Wir hatten schon beim letzten Mal einige Romane (8-15) übersprungen, welche kaum bis gar nichts mit dem Schwarzen Tod zu tun haben.
Leider fiel dabei zwei meiner Lieblingsstories, nämlich „Der Irre mit der Teufelsgeige“ und „Der schwarze Henker“, plus die absolute Trashgranate „Der siebenarmige Tod“ zum Opfer.
Hier überspringen wir einiges mehr.
„Das Dämonenauge“ war Roman Nummer 17, „Die Horror-Reiter“ sind Roman Nummer 38!
Dazwischen liegt der absolut hervorragende und meiner Meinung nach auch wichtige Roman „Anruf aus dem Jenseits“, welcher einer Hörspielneuauflage (Tonstudio Braun gibt es ihn) verdient gehabt hätte.
Ebenfalls entgehen tun einen die lesenswerten „Der unheimliche Mönch“, „Insel der Seelenlosen“ und „Der Turm der 1000 Schrecken“, außerdem noch einiges Füllmaterial und die Trashperle „Das Leuchtturm-Monster“, ach ja und „Das Horror-Taxi von New York“, was echt nicht schlecht ist und auch ohne Probleme eine Film von William Lustig hätte sein können. :wink:

Dem Geschichtsstrang des Schwarzen Todes macht diese Lücke natürlich nichts.
Einzig die Tatsache, dass die Horror-Reiter, welche beim Dämonenauge noch skelettierte Nazgûl ähnliche Geschöpfe waren, jetzt blitzschnell voll regeneriert sind wirkt dadurch etwas plump.
Die Geschichte selber weiß zu gefallen.
Die Atmosphäre ist gut und es kommt auch des öfteren der Flair von 70er spanischen Horrorfilmen auf, beispielsweise welche die auch mit Reitern zu tun haben, was mir echt gut gefällt. +++
Sicherlich gibt es auch ein paar Merkwürdigkeiten, wie beispielsweise die Architektur des Klosters.
Wenn man Sätze hört wie sich John und seine Begleiterin durchs Kloster schleichen und plötzlich die vier Reiter vor ihnen stehen, fragt man sich, ob der Erbauer wusste, dass irgendwann in über 100 Jahren mal vier Typen mit Pferde seine Gemäuer beanspruchen.
Ich meine nicht die Tatsache, dass es einen oder mehrere so großer Räume in einem Kloster gibt, ich beziehe mich eher auf die Tatsache, wie ich da mit meinem Pferd hinkommen soll.
Türen und Flure kommen mir da in den Sinn, denn wenn ich mich so umgucke, ich würde mit einem Pferd nicht in mein Badezimmer kommen...
Bevor jetzt jemand anfängt, es wird immer nur von Reitern gesprochen, nie ob sie auf den Pferden sitzen, wovon ich aber ausgehen muss, sind ja schließlich Reiter und nebenbei erklärt das nicht, wie die Pferde am Ende in den Keller kommen!
Was ich mir auch schwer vorstelle, vielleicht mit viel Butter und Drücken, wenn es keine Wendeltreppe ist.

„Was hast du da?“
„Babyöl.“
„Wo für?“
„Für unsere Pferde.“
„Warum?“
„Wir müssen sie in den Keller schaffen.“
„Wieso?“
„Weil Don Alvarez da den Geisterjäger fertig machen will.“
„Wir haben doch aber einen riesigen Hof und einen Vorplatz?“
„Frag mich nicht.“
„Das war schon schwer die hier rein zubekommen.“
„Sei nicht immer so negativ, versuchen wir es erst mal.“

Wo wir beim Finale im Keller sind, hier habe ich meinen Hauptkritikpunkt, nämlich, dass, was ich um nicht zu spoilern zukünftig den Faktor K nenne.
Ich rede mir bei John Sinclair immer gerne ein, dass der Weg das Ziel ist.
Mit dieser Gabe, schaffe ich es die mehr oder weniger, häufig immer gleichen Ende zu ertragen.
Spoiler:
Leider und so auch hier, läuft es ja meist so ab: John in einer ausweglosen Situation, reißt sich das Hemd auf (seine Schneider ist bestimmt Millionär), legt sein Kreuz frei, beschwört die Erzengel, Blitze, boom, Tag gerettet.
Ironischerweise sagt John hier noch kurz vor dem Ende, dass er nicht weiß ob sein Kreuz ihm hier helfen kann, schließlich sind die Reiter ja die Leibwachen der vier Ur-Dämonen und doch so toughe Kerle, ach egal, ich sag meiner Begleiterin sie soll mein Hemd aufreißen.
Blitze, boom, Tag gerettet.

Was aber schon manchmal nervt.
Ich mein, da hat man eine solide Geschichte, mit toller Atmosphäre und Flair und dann auf den letzten Metern, ah scheiße, ausweglose Lage, habe ich noch so eine spontane gute Idee, wie beim Januskopf, ach das Ding muss fertig werden machen wir es wie immer.
Hat was von Power Rangers und dem andauernden Zord Gerufe. :mrgreen:
Aber wie geschrieben, ansonsten macht die Geschichte Spaß, sie hat ihren Flair und Suko hat ein paar tolle Momente. +++

Was die Sprecher betrifft, macht das Duo Glaubrecht / May seine Sache wieder überzeugend und in aller bester Buddy-Cop Manier.
Der dritte im Bunde aus dem Of ist wiedermal Joachim Kerzel, welcher seinen Part als Sprecher wie immer voll ausfüllt.
Detlef Bierstedt hat zwei kurze Auftritte, von denen aber vor allem der letzte im Gedächtnis bleibt.
Stephan Runge ist wieder zurück als Pfarrer Hanworth, welcher seinen ersten Auftritt in „Achterbahn ins Jenseits“ hatte.
Er gibt seinen Part wieder routiniert und überzeugend.
Martin Keßler ist auch wieder dabei als Don Alvarez.
Zugegeben mir fällt es schwer bei ihm, sehe ich doch zuerst Vin Diesel in einer Mönchskutte vor meinen Augen, doch dann dachte ich an Nicolas Cage in „Face/Off“ und dann ging es. :wink:
Phillipp Schepmann als Juan Ortega macht einen guten Job.
Wo ich gerade Juan Ortega erwähne, seine Figur ist leider nicht so gut ausgearbeitet, ich meine dieses ganze Racheding und dann das was die Figur daraus macht, naja.
Die Effekte und die Musik sind vom Team von Oliver Döring gut eingesetzt wurde, hier ist kein Effekt „zu groß“, wozu ja das ein oder andere Mal geneigt wird.
Nein hier ist alles angenehm stimmig.

Fazit: Im Großen und Ganzen eine solide, mit der „üblichen Faktor K Schwäche“ am Ende, Geschichte.
Wer sich wie ich sagen kann, dass der Weg das Ziel ist, wird dennoch gut unterhalten. +++
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