Dr. Morbius - Folge 4: Lautlos

Sherlock Holmes, Jerry Cotton - Kommissare und Detektive ermitteln Psychopaten im Ohr.
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MonsterZero
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Dr. Morbius - Folge 4: Lautlos

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Inhalt: Ms. Pelham lässt nicht locker und konfrontiert Dr. Morbius erneut mit ihren Verdächtigungen.
In der Zwischenzeit recherchieren die Reporter Rick Logan, seines Zeichens, der Neffe Ms. Pelhams und Marie Hope die Ereignisse um den vermeintlichen Unfalltods Dr. Kerrs.
Dies bleibt von Dr. Morbius natürlich nicht unbeobachtet und so beschließt er sich um Ms. Pelham und die Reporter zu kümmern.
Zufällig haben er und sein Bruder gerade ein Wunderheilungsmittel entwickelt, welches sie Morbiorat nennen.
Dr. Morbius beschließt die Reporter und Inspektor Lynn zu einer privaten Vorführung einzuladen.
So fällt auch kein Verdacht auf ihn, wenn Ms. Pelham einen Unfall in der Zeit haben sollte.
Doch bevor er die Gäste empfangen kann muss noch Steve Helow beseitigt werden…

Besprechung: Nach der verkorksten Nummer 3 geht es nun etwas bergauf, auch wenn die Folge inhaltlich auch eher schwach anzusehen ist.
Als erstes schockierte mich das Telefonat zwischen Rick Logan und Ms. Pelham zu Begin der Folge.
Kennt ihr diese Soundboards mit denen man Telefonstreiche spielen kann?
Genauso klingt das Telefonat.
Man hat allen Anschein nach Johanna Hanke (Ms. Pelham) diverse Sachen sagen lassen und dann die vermeidlich passenden Soundfetzen genommen.
Ich schreibe absichtlich vermeidlich, da sie eben nicht immer zu 100% passen, weshalb ich überhaupt erst auf den Soundboard-Vergleich komme.
Der Rest der Folge ist dann aber wieder technisch solide.
Für Verwunderung sorgte allerdings bei mir noch mal, dass man anscheinend nun auch Hartrock / Metal Klänge benutzt.
Musikalisch scheint die Serie auch in Folge 4 noch nicht angekommen zu sein, oder das Konzept war in jeder Folge andere Musikuntermalung zu verwenden.

Die Story kränkelt etwas daran, dass eigentlich nicht so viel Story da ist und man ohne Probleme aus Folge 3 und Folge 4 eine hätte machen könne, vielleicht sogar müssen.
Morbius ist mittlerweile weder Fisch noch Fleisch.
Für einen durch geknallten verrückten Wissenschaftler ist er die meiste Zeit noch zu normal und durchdacht, für einen Vigilanten mit Kodex nur Kriminelle zu bestrafen fehlt auch einiges, plant er doch nun schon die zweite Folge in folge den Tod von Ms. Pelham und für einen innerlich zerrissenen Antihelden, fehlt einfach die innere Zerrissenheit.
Ich weiß nicht so recht mit der Figur was anzufangen.
Irgendwie fiebert man nicht mit ihm mit oder hat gar Sympathien.
Man hört es einfach, letztendlich ist es einem aber egal was mit den Hauptfiguren passiert.
Das ist schade, schließlich gibt es genügend Beispiele, die beweisen, dass man durchaus auch Stoffe erschaffen kann, bei denen man mit den Bösen mitfiebert, bewusst oder unbewusst.
Man denke nur an Scarface, Terminator oder House of Cards.
Doch hier nichts, fast wie bei einem Dokumentarschauspiel.
Das ist wirklich schade, denn die Serie baut in der ersten Folge einiges an Potenzial auf und knüpft schlüssig damit bei Folge 2 an, welche eine Weiterentwicklung darstellt.
Doch ab Folge 3 stagniert man.
Verließ die Macher der Mut?
Konnten oder durften sie nicht tiefer in den Abgrund des Dr. Morbius steigen?
Ich hoffe für die Serie, da sie nicht schlecht umgesetzt ist und die Sprecher wirklich gut ausgewählt sind, dass sie sich in den finalen Folgen 5 und 6 wieder fängt und einen würdigen Abschluss erlebt.

Neben den Standartsprechern, welche ich meiner Meinung nach zu genüge schon erwähnt habe, kamen in der Folge einige bisher weniger beachtete Figuren zum Zuge.
Moritz Brendel als Rick Logan und, die von mir schon mal erwähnte, Ilona Otto, haben hier einige größere Parts und sie bereichern die Sprecherriege wirklich hervorragend.
Peter Groeger als Inspektor Lynn, darf auch mal wieder kurz was sagen.
Ich nehme ihm den Scotland Yard Mann immer noch nicht ab.
Viel witziger finde ich ja, dass er bei dem Empfang von Doktor Morbius mit den Reportern kein einziges Wort sagt, obwohl er doch angeblich bei war.
Nicht der, meiner Meinung nach, einzige Patzer, denn macht Rick doch Fotos an dem Abend, wo doch aber ein TV-Team da ist... und warum rülpst Eric, alias Thomas Nero Wolf, beim Essen bzw. gemeinsamen trinken?
Das passt so gar nicht und wirkt auch nicht unbedingt witzig.
Wollte man testen, ob überhaupt noch jemand die Serie hört und ob es jemanden auffällt?
Dagmar Dreke, als Dr. Evelyn Parker, welche von Rick auch als „Dr. Evelyn Parker“ angesprochen wird, nicht etwa als „Dr. Parker“, macht ihre Sache auch sehr gut, auch wenn ihr Part relativ klein ist.
Es ist aber davon auszugehen, dass wir sie auf jeden Fall in der nächsten Folge noch einmal hören werden.
Ansonsten sind nur noch die bekannten und oft genug erwähnten Sprecher dabei.
Detlef Bierstedt durfte in der Folge gar nichts sagen, wahrscheinlich war er zu dem Zeitpunkt woanders verpflichtet.
Jörg Adae als Butler William sei noch einmal kurz erwähnt.
Er bringt den Butler überzeugend rüber.
Dennoch ist die Figur völlig unplausibel.
Nicht nur, dass ich immer noch nicht verstehe, warum er arbeitslos wurde nach der Dr. Kerr Geschichte, es gibt ja noch Ms. Kerr, auch seine komplette Wandlung von „ich helfe ihnen, weil sie mein Chef sind, schön finde ich die Sachen nicht“ zu „ey ich bringe eigene bösen Ideen ein“ ist nicht ganz nachvollziehbar.

Fazit: Besser als Folge 3, aber dennoch hinter den erhofften Erwartungen.
Bleibt zu hoffen, dass die Serie ein einigermaßen würdiges Ende bekommt.
Sie hätte es verdient, finde ich die Grundidee doch recht mutig.
Gerade in Betrachtung der doch schwierigen Lage, die Selbstjustizgeschichten in Deutschland, gerade im Film- und Comicgenre doch immer mal wieder gerne stecken.
"What Chato's land doesn't kill, Chato will." - Chato's Land (1972)
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