Rezension: Die Elfen - 11 - Elfenlicht
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Rezension: Die Elfen - 11 - Elfenlicht
Die Elfen - 11 - Elfenlicht
Zum Inhalt:
Auch wenn die Elfen die Wasserwege wieder unter ihrer Kontrolle haben, können sie doch nichts gegen das riesige Trollheer unternehmen, das unaufhaltsam vordringt. Emerelle, der Elfenkönigin, bleibt nichts anderes übrig, als alle verfügbaren Kräfte zur Verteidigung zusammenzuziehen. Als sich die Parteien gegenüberstehen, schlägt sie den Trollen einen Zweikampf auf Leben und Tod vor, bei dem der Gewinner die Krone von Albenmark erhalten soll. Noch viel wichtiger als dieser Kampf ist aber die Frage, ob Emerelle die Trolle davon überzeugen kann, daß zunächst der Devantahr besiegt werden muss, da dieser versucht, das Tor ins Nichts zu öffnen, um aus Rache alles Leben in Albenmark zu vernichten.
Zur Produktion:
Die aktuelle Folge "Elfenlicht" ist gleichzeitig Höhepunkt und Abschluss der zweiten Staffel der Elfensaga aus der Feder von Bernhard Hennen. Beeindruckend, wie es Drehbuchautor Dennis Erhardt geschafft hat, den Inhalt von gut 2000 Seiten auf "nur" 11 CDs als Hörspiel zu adaptieren, ohne den Sinn und das Gespür für die Romanvorlage zu verlieren. In dieser "letzten" Folge gibt es dann auch nochmals eine große Portion Spannung und Dramatik. Wie es ausgeht, bleibt natürlich ein Geheimnis, aber soviel sei gesagt: Das Ende ist zwar in sich abgeschlossen, aber die Bonusszene ganz am Schluss deutet darauf hin, daß die Serie (hoffentlich) fortgeführt wird. Zumal es ja noch weitere Tausende von Buchseiten zur Vertonung gäbe. So sehr mir Herrn Erhardts Leistung auch imponiert, diesmal bin ich nicht ganz zufrieden. Andere mag es nicht weiter stören, aber mir ist der Erzählanteil der einzelnen Protagonisten einfach zu hoch. Das macht sich insbesondere gegen Ende des Hörspiels bemerkbar, und da hilft es auch nicht, daß die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben werden. Vermutlich lassen sich manche Sachen einfach nur sehr schwer akustisch umsetzen, aber in solchen Fällen höre ich lieber nur Geräusche und lasse meine Phantasie spielen, statt ausufernden Erläuterungen zu lauschen.
Ich kenne wenige Serien, bei denen die Musik so perfekt passt, wie bei den "Elfen". Andreas Meyers Kompositionen scheinen immer eigens für die jeweilige Szene kreiert worden zu sein. Egal ob eine Schlachten- oder eine witzige Szene begleitet werden soll, seine Musik akzentuiert das Geschehen auf unnachahmliche Weise. Genauso treffend wie die Musik, sind auch die eingespielten Geräusche. Vom Rauschen des Wassers, bis hin zum Zischen der Armbrustpfeile, alles hört sich vollkommen natürlich an. Selbstverständlich kommen auch die akustischen Effekte nicht zu kurz. Um den Devanthar darzustellen, wurde die Laufgeschwindigkeit herabgesetzt und seine Stimme noch zusätzlich ein wenig verfremdet. Das klingt zwar richtig unheimlich, aber da gleichzeitig noch weitere Sounds ertönen, hatte ich Mühe, ihn zu verstehen. Gleiches gilt für seinen Gesprächspartner, der für mich viel zu leise eingespielt wurde und aufgrund seiner hellen Stimme beinahe unterzugehen droht.
Zu den Sprechern:
Wie es sich für ein Fantasyepos gehört, fällt die Cast umfangreich aus, und deshalb werde ich, wie gewohnt, auf die Sprecher, nach den von ihnen verkörperten Rassen gegliedert, eingehen.
Elfen:
Daniela Hoffmann(Emerelle) fasziniert noch immer als starke Elfenkönigin, die allen anderen weit voraus zu seien scheint, und Helmut Zierl(Alvias) ist ihr nach wie vor ehrfürchtig ergeben. Alexandra Lange(Alathaia) lebt ihre Rolle als dunkle Fürstin so richtig aus, und es macht ihr hörbar Spaß, die eiskalte Magierin zu spielen. Daß der großartige Wolf Frass(Eleborn) hier auftritt, war eine echte Überraschung, und es bleibt zu hoffen, daß er auch in zukünftigen Folgen den geheimnisvollen Fädenzieher aus dem Hintergrund darstellen wird. Auch Bernd Rumpf(Ollowain) sorgt für Verblüffung, denn es gelingt ihm, seine Stimme so zu verstellen, daß man meint, einen anderne Charakter zu hören. Christian Gaul(Fingayn) macht Spaß als ungeduldiger Heißsporn und Bernd Vollbrecht(Melvyn) als ärgerlicher Wolfself. Während die arme Linda Fölster(Leylin) mehr oder weniger auf ängstliches Gewimmere reduziert wird, darf Sonja Stein(Obilee) ihren Chrakter gefasst und mit viel Entschlossenheit in der Stimme sprechen. In weiteren Nebenrollen treten noch Patrick Bach(Shandral) und Kai-Henrik Möller(Fenryl) auf.
Trolle:
Ich kann mir nicht helfen, aber jedesmal wenn Luise Lunow(Skanga) und Simona Pahl(Birga) einen gemeinsamen Auftritt haben, muss ich an die Hexen aus "Macbeth" denken, bei denen auch immer eine versucht, die andere an Boshaftigkeit zu übertreffen. Matthias Klie(Gilmarak) als jungen Trollkönig und Tilo Schmitz(Orgrim) als geläuterten Trollführer, bekommt man bedauerlicherweise nur sehr kurz zu hören.
Menschen:
Sprecherisches Highlight waren für mich diesmal Ranja Bonalana(Kadlin) die es mit ihrer nuancierten Betonung versteht, ihrer Rolle Vielschichtigkeit zu verleihen, und natürlich Helmut Krauss,(Guido), dessen gequälte Seele man in jedem Satz spüren kann. Dirk Hardegen(Lambi) hat mir zwar mit seiner dynamischen Art gefallen, aber an einigen Stellen war er nahe am Overacting. Gaststar Janis Zaurins(Sebastien) reiht sich nahtlos in die ausgezeichnete Cast, auch wenn sein Beitrag, zumindest für mich, zu dezent eingespielt worden ist. Martin May(Kalf), Joey Cordevin(Halgard), Dennis Schmidt-Foß(Ulric) und Patrick Güldenberg(Björn Lambison) legen viel Wärme und Ruhe in ihre Darstellung der Seelen. Gerd Rigauer(Bruder Jules) konnte, aufgrund der Kürze des Auftritts, leider keine nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Kobolde:
Tobias Lelle(Madrog) interpretiert den überheblichen Kobold auf herrlich hämische Art, und Markus Stolberg(Schwarzer) klingt amüsant, wenn er sich leicht quäkig unter den bohrenden Fragen windet. Laura Maire(Ganda) hat eine wohltönende Stimme, deren Fröhlichkeit sich auf den Hörer überträgt, und Rasmus Borowski(Elija Glops) brilliert erneut als ambitionierter Kobold, dem für das eigene Fortkommen keine Schleimerei zu peinlich ist.
Weitere Bewohner von Albenmark:
Dagmar Bittner, Achim Buch, Flemming Draeger, Steffen Gräbner, Tammo Kaulbarsch, Manfred Liptow, Eva Meckbach, Katharina Pütter, Nic Romm, Wolfgang Rüter, Kerstin Sanders-Dornseif, Achim Schülke und Assad Schwarz füllen die unzähligen Nebenrollen zur vollsten Zufriedenheit aus.
Fazit:
Eindrucksvoller Abschluss der zweiten Staffel.
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