Rezension: Die Elfen - 02 - Firnstayns Kinder

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MonsterAsyl
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Rezension: Die Elfen - 02 - Firnstayns Kinder

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Die Elfen - 02 - Firnstayns Kinder

Zum Inhalt:
Mit Mühe und Not ist der kleinen Truppe um die schwer verwundete Elfenkönigin Emerelle die Flucht in das von Menschen bewohnte Fjordland gelungen. Da er den Elfen scheinbar helfen möchte, lässt König Starkschild ein eher dürftiges Heer zusammenstellen, das außerdem verdächtigerweise nur aus Bauern und Verbrechern besteht.


Zur Produktion:
Daß die Fortsetzung der Elfensaga nicht ganz so actionreich beginnt wie ihr Vorgänger, liegt im Aufbau der Geschichte begründet. In dieser Folge gilt das Hauptaugenmerk der neu eingeführten Rasse „Mensch“ bzw. dem Zusammenspiel der einzelnen Charaktere. Das nimmt dem Ablauf zwar etwas Schwung, es bleibt aber dennoch immer spannend, und zum Schluß fehlt auch ein Kampf mit Trollen nicht.
Außerdem handelt es sich schließlich um einen kompletten Roman, der in fünf Hörspielen erzählt wird, und da gibt es eben auch mal ruhigere Passagen. Interessanterweise spielt hier das Thema Sex eine gewisse Rolle. Der Geschlechtsverkehr wird zwar nicht graphisch beschrieben, dennoch ist zweifelsfrei klar was passiert. Auch in anderen Szenen wird vor dem Gebrauch solcher, doch recht derben Worte wie Schwanz oder Möse nicht zurückgeschreckt. Mich als Erwachsenen hat das nun nicht gestört, Sexualität ist halt ein natürlicher Bestandteil des Lebens, aber einige Eltern werden möglicherweise unangenehm überrascht sein, da das Hörspiel eine Altersempfehlung ab 12 Jahre auf dem Cover trägt.
Wie schon beim Vorgänger, lagen Skript, Regie und Produktion wieder in den Händen von Dennis Erhardt. Zumindest von meiner Seite aus, gibt es da auch in allen drei Bereichen nichts zu beanstanden. Der Inhalt läuft flüssig ab, die Regie sitzt, und die Produktion ist einwandfrei, obwohl die Aufnahmen in drei verschiedenen Studios stattfanden. Sprachschnitt und Sounddesign stammen diesmal allein von ear2brain. Das bedeutet jedoch nichts Negatives, denn das Ergebnis klingt wie aus einem Guss und die Geräuschkulisse genauso reichhaltig wie in der ersten Folge. Andreas Meyer war erneut für den musikalischen Bereich zuständig. Seine Kompositionen weisen die nötige Dynamik auf und tragen erheblich dazu bei, die richtige Hör-Atmosphäre zu erzeugen.


Zu den Sprechern:
Auch dieses Mal muss ich, aufgrund der schieren Anzahl von Sprechern, eine Einteilung nach den dargestellten Rassen vornehmen, selbst wenn es ein paar weniger sind als in der Eröffnungsfolge.

Elfen:
Bernd Rumpf(Ollowain) erinnert mich in seiner Rolle, als Schwertmeister der Königin, immer mehr an Aragorn aus "Herr der Ringe". Seiner Stimme haftet etwas Gebieterisches an, das ihm eine natürliche Autorität verleiht. Ob besorgt, erschrocken oder entschlossen, sämtliche Emotionen klingen bei ihm echt. Helmut Zierl (Alvias/Erzähler) hat nur sehr wenige Auftritte. So langsam frage ich mich, wann er denn wohl als agierende Person auftreten wird. Celine Fontanges(Lyndwyn) zeigt einmal mehr, was für ein Talent sie doch ist. Ihr Charakter bleibt konsequent, und man nimmt ihr die unglücklich Verliebte sofort ab. Peter Weis(Fürst Landoran) kann als leicht verbitterter Zyniker genauso glänzen, wie Cathlen Gawlich(Silvyna) in ihrem Part als verzeifelte Mutter, die sich gezwungen sah, ihren Sohn bei den Wölfen auszusetzen. Kai-Henrik Möller(Graf Fenryl) bleibt zwar extrem emotionslos in seiner Sprechweise, aber genau diese Interpretation nährt auch bei dem Hörer den (von Ollowain geäußerten) Verdacht, mit Fenryl stimme etwas nicht. Anette Gunkel(Lysilla) klingt extrem betörend, kein Wunder, daß sich der Schwertmeister von ihr verführen lässt. Last but not least der von mir so bewunderte Robert Kotulla, leider in einem viel zu kleinen Part, als herrlich herablassender Wächter.

Menschen:
Sascha Rotermund(Alfadas) besticht mit seinem Portrait des sympathischen Vaters und engagierten Heerführers, hinter dem viel mehr steckt, als man anfangs vermutet. Philipp Draeger (Ulric) ist spitze als Alfadas Sohn. Sein Spiel wirkt dermaßen natürlich, daß es beinahe schon unheimlich ist. Ich wünschte, es gäbe mehr Kindersprecher, die sich so professionell anhören wie er. Dagmar Dreke(Asla), seine Mutter und Alfadas Ehefrau, macht ihre Sache zwar durchaus ordentlich, hätte aber mit etwas mehr Emotionen in der Stimme einen bleibenderen Eindruck hinterlassen. Christian Schult(Gundar), als gemütlicher älterer Priester und Andreas Mannkopff(Ole Ragnarsson) in seiner Rolle als etwas ruppiger Hundeführer, haben natürlich großartige Stimmen, aus denen sie hier aber zu wenig herausholen. Anders hingegen Eckart Dux, als König Horsa Starkschild, der bereit ist, für die Durchsetzung seiner Interessen Hunderte von Menschen zu opfern. Dux spielt den alten Herrscher mit viel Elan und Gusto, ohne in Theatralik abzurutschen. Dirk Hardegen(Lambi) macht Spaß als schlitzohriger Haudegen, der sich gern mal eine verbale Auseinandersetzung mit Alfades liefert, und Markus Pfeiffer(Ragni) gelingt es, mit den wenigen Sätzen, die er hat, im Hörer das Bild eines jungen, ehrgeizigen und rechtschaffenen Mannes zu erzeugen.

Trolle:
Die Trolle bleiben, bis auf den Einsatz des 15köpfigen Trollchors, auf meine beiden Lieblinge aus Teil 1 beschränkt. Obgleich Luise Lunow(Skanga) und Simona Pahl(Nirga) nur zwei sehr kurze Auftritte am Anfang und am Ende haben, bilden ihre Rollen, durch das beinahe übertrieben boshafte Spiel, den perfekten Rahmen für diese Folge.

Kentauren:
Der Part von Martin Keßlers(Orimedes) hätte für meinen Geschmack ruhig etwas größer ausfallen dürfen, als nur ein paar lässige Sprüche, die er wunderbar locker rüberbringt.

Weitere Bewohner von Albenmark:
Benjamin Dittrich, Dennis Erhardt, Janis Grossmann, Frank Gustavus, Christopher Hamann, Günter Lach, Christian Langmann, Regina Lemnitz, Alexander Rieß, Thomas Schmuckert und der ehrenamtliche 15-köpfige Trollchor unter Regie von Sebastian Breidbach sind natürlich auch wieder dabei und unterstützen die Hauptakteure mit guten Leistungen.


Fazit:
Wenngleich die zweite Folge insgesamt etwas gemächlicher abläuft, bleibt die Spannung problemlos erhalten, und das Ende lässt schon darauf schließen, daß es im dritten Teil wohl wieder mehr zu Kampfhandlungen kommt.


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