Rezension: Die Elfen - 03 - Königstein

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MonsterAsyl
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Rezension: Die Elfen - 03 - Königstein

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Die Elfen - 03 - Königstein

Zum Inhalt:
Endlich in der Elfenfestung Phylangan angekommen, wird das Heer aus Menschen und Kentauren von dem dort herrschenden Fürsten Landoran eher widerwillig aufgenommen. Doch da sich die Trolle bereits auf den Weg gemacht haben, um Königstein, wie sie es nennen, zurückzuerobern, muss er notgedrungen ihre Hilfe akzeptieren.


Zur Produktion:
Wie ich vermutet habe, geht es, nach einer eher ruhigen zweiten Folge, in dieser Episode wieder richtig rund. Der Kampf um die Festung, die beide Parteien für sich beanspruchen, wird eindrucksvoll in Szene gesetzt und auch die zwischenmenschlichen Aspekte kommen nicht zu kurz. Das Geschehen entwickelt sich durchgehend fesselnd, und es gibt drei äußerst dramatische Momente, die dem Hörer noch lange im Gedächtnis bleiben.
Produzent Dennis Erhardt hat abermals ein straffes Drehbuch abgeliefert und so dafür gesorgt, daß die Handlung in rasantem Tempo erzählt wird. Auch die Sprecher geben unter seiner Regie ihr Bestes, und wie schon bei den Vorgängern, kann man den Aufbau nur als gelungen bezeichnen. ear2brain beweisen erneut ihr Geschick für effektive Sprachschnitte und mehr als voluminösen Sound. Die Dialoge klingen zu keiner Zeit "gestutzt", und die eingesetzte Geräuschkulisse macht es dem Hörer leicht, sich in Bernhard Hennens Elfenwelt fallen zu lassen.
Besonders eindrucksvoll sind dabei die Kampfszenen, wo es nur so scheppert und kracht, wenn die Gegner aufeinandertreffen. Aber auch in den ruhigeren Passagen werden immer wieder Laute verwendet, welche die jeweilige Szene angemessen unterstreichen. Die Musik von Andreas Meyer ist stimmig und trägt viel dazu bei, Atmosphäre entstehen zu lassen. Wuchtige Klänge zum Auftakt der Kämpfe wechseln sich dabei mit eher ruhige Kompositionen für die entspannteren Momente ab.
Leider dauert es wohl noch etwas bis zum erscheinen der letzten beiden Teile, die den Zyklus Elfenwinter dann abschließen. Ob es danach zu einer Vertonung der Folgebücher kommt, ist noch ungewiss und wird sicherlich vor allem von den Verkaufszahlen abhängen.


Zu den Sprechern:
Ein Kennzeichen der Elfenserie ist die umfangreiche Zahl an auftretenden Sprechern. Wie schon bei den Rezensionen zu Teil 1 und 2, werde ich eine Unterteilung nach den Rassen vornehmen.

Elfen:
Bernd Rumpf(Ollowain) tritt erneut als edler und zu allem entschlossener Schwertmeister auf, und Helmut Zierl(Alvias/Erzähler) darf auch diesmal nur kurze Erläuterungen zum Ablauf von sich geben, statt aktiv dabei zu sein. Zierl betont sauber und nur mit einem Hauch an Emotion, was ihn ein wenig vom Geschehen abrückt. Die beste Leistung bringt aber diesmal Celine Fontanges(Lyndwyn), deren äusserst emotionales Spiel jeden Hörer mitleiden lassen dürfte. Ebenfalls sehr gut ist Peter Weis(Landoran), als etwas überheblicher Fürst, dessen verächtliche Kommentare gegenüber seinen Verbündeten gemein genug sind, um ihm etwas Finsteres zu geben. Kai-Henrik Möller(Graf Fenryl) klingt immer gut gelaunt, wenn auch etwas übertrieben harmoniesüchtig. Cathlen Gwalich(Silvyna) hat in ihrer Rolle als harte, sachliche Kriegerin nicht sehr viel Text und bleibt dementsprechend eher blass. Anders hingegen Andreas von der Meden(Shahondin), der ein hartes Schicksal erdulden muss und dessen extrem tiefe Stimme ihn hier sehr unheimlich wirken lässt. Kerstin Draeger(Wächerin) und Alexander Rieß(Wächter) machen ihre Sache gut, ohne allerdings einen nennenswerten Eindruck zu hinterlassen.

Menschen:
Sascha Rotermund(Alfadas) ist mir in seinem Part als rechtschaffener menschlicher Heerführer wieder sehr angenehm aufgefallen. Wunerbar ergänzt wird er von Dirk Hardegen(Lambi), als Alfadas Freund, der es faustdick hinter den Ohren hat. Marius Clarén(Egil Horsason) ist eine geniale Besetzung für den jungen Königssohn, der edler ist als sein lüsterner Vater. Eine neue Stimme kommt mit Mia Diekow(Hure Dalla) hinzu, die sich mal derb, dann wieder liebevoll anhört und einen gelungenen Einstieg hat.

Trolle:
Daß die Trolle nicht alle total gleich klingen, ist vor allem den guten Sprechern zu verdanken. Tilo Schmitz(Orgrim) legt genau das richtig Maß an Ungeduld in seine Stimme, und Luise Lunow(Skanga) verkörpert die bösartige, listige Schamanin nach wie vor bestens. Douglas Welbat(Branbart) fühlt sich hörbar wohl im Part des Trollanführers, und Jan-David Rönfeldt(Dumgar) spielt den ängstlichen, feigen Troll passend kriecherisch. Während Frank Felicetti(Boltan)s Einsatz viel zu kurz ist, um prägnant zu sein, gelingt es Simona Pahl(Birga), als miese Folterhexe und Frank Gustavus(Brud), als zerknirschter Untergebener, auch mit ihren wenigen Sätzen Akzente zu setzen.

Kentauren:
Martin Keßler(Orimedes) sorgt dank seiner, mit viel Lässigkeit vorgetragenen Sprüche, immer wieder für Erheiterung, was einzelne Situationen angenehm auflockert.

Weitere Bewohner von Albenmark:
Benjamin Dittrich, Dennis Erhardt, Janis Grossmann, Christopher Hamann, Oliver Kalkofe, Stefan Krause, Tim Kreuer, Günter Lach, Christian Langmann, Regina Lemnitz, Alexander Rieß, Thomas Schmuckert und der ehrenamtliche 15-köpfige Trollchor unter Regie von Sebastian Breidbach sind natürlich auch wieder dabei, um die Hauptakteure mit ihren guten Leistungen tatkräftig zu unterstützen.


Fazit:
Vorläufiger Höhepunkt des Fünfteilers, der den Hörer ungeduldig auf die restlichen Folgen warten lässt.

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