Rezension: Die Elfen - 08 - Die Schlacht am Mordstein

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MonsterAsyl
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Rezension: Die Elfen - 08 - Die Schlacht am Mordstein

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Die Elfen - 08 - Die Schlacht am Mordstein

Zum Inhalt:
Ollowain und der verletzten Ganda ist die Flucht aus der Bibliothek von Iskendria zwar geglückt, aber ein Zauber hat dafür gesorgt, daß inzwischen 15 Jahre vergangen sind. Der Schwertmeister macht sich sofort auf, um Emerelle das von Ganda gestohlene Buch zurückzubringen und lässt die Lutin bei der Koboldhexe Rika zurück. Emerelle befindet sich nun in einer schwierigen Lage, da sie geschworen hat, jeden Buchdieb zur Verantwortung zu ziehen. Und die Strafe für eine solche Tat ist der Tod.


Zur Produktion:
Mit der aktuellen Folge "Die Schlacht am Mordstein" hat Folgenreich bereits die Hälfte der zweiten Staffel seiner Serie "Die Elfen" abgeschlossen. Dank des sorgfältigen Drehbuchs von Dennis Erhardt, der die Geschichten von Bernhard Hennen für das Medium Hörspiel adaptiert hat, wird die Handlung nahtlos fortgeführt. Während in der vorangegangenen Episode das Geschehen in der Bibliothek im Mittelpunkt stand und damit von den Örtlichkeiten und den agierenden Personen her ziemlich eingegrenzt war, sind es diesmal wieder mehrere unterschiedliche Handlungsstränge und -orte, die am Schluß fulminant zusammengeführt werden. Doch bis dahin gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten, der sich merklich verändert hat, und es sieht ganz so aus, als müsse man sich von einem anderen Charakter verabschieden, der schon seit Beginn der Serie mit dabei ist. Übrigens können Neueinsteiger hier genauso unbesorgt zugreifen wie Fans der Serie, da Erhardt durch kleine und geschickt eingestreute Randbemerkungen für das notwenige Hintergrundwissen sorgt.
Was die eigentliche Produktion (ebenfalls durch Dennis Erhardt) angeht, so kann diese ohne weiteres mit der akustischen Untermalung von Hollywood-Blockbustern à la "Hobbit" mithalten. Musik und Effekte weisen die nötige epische Größe auf, um der Romanvorlage gerecht zu werden und sind entsprechend bombastisch inszeniert. Neben verschiedenen Streich- und Blasinstrumenten, kommt hier vor allem Schlagwerk zum Einsatz, welches die martialischen Ereignisse gekonnt unterstreicht. Auch die Geräuschkulisse ist jederzeit dicht und stimmig und bietet neben dem zu erwartenden Vogelgesang oder Zikadenzirpen ebenfalls eher ungewöhnliche Laute, wie das Quaken von Fröschen oder das Geschrei eines Esels.


Zu den Sprechern:
Da die Anzahl der Sprecher weit über die von anderen Produktionen her gewohnte hinausgeht, habe ich auch hier die Einteilung nach den von ihnen jeweils verkörperten Rassen vom Booklet übernommen.

Elfen:
Da Helmut Zierl(Meister Alvias/Erzähler) seine Sprechgeschwindigkeit immer dem Geschehen anpasst, setzen seine Beschreibungen schon im Vorfeld Akzente für die Stimmung der einzelnen Szenen. Darüber hinaus überzeugt er auch als agierende Person, der es gelingt, den eher spärlichen Text mit viel Emotion zu vermitteln. Bernd Rumpf(Ollowain) ist wieder einmal brilliant als der bedingungslos ergebene Schwertmeister der Königin, genau wie Daniela Hoffmann(Emerelle) als Ober-Elfe, die ihn über alles liebt. Besonders effektvoll klingt dabei ihr steter Wechsel zwischen harter Herrscherin und liebender Frau. Bernd Vollbrecht(Melvyn) macht Spaß als Hallodri, der außer seiner Liebe nichts ernstzunehmen scheint, und auch Linda Fölster(Leylin) passt perfekt als Objekt seiner Begierde, das unter einem brutalen, extrem grausamen Ehemann (herrlich fies dargestellt von Patrick Bach(Shandral)) leidet. Zugegebenermaßen hat es mich ein wenig gestört, daß sich Sonja Stein(Obilee) nicht wie eine Kriegerin, sondern eher wie eine Dienstmagd anhört, aber auch das konnte den positiven Gesamteindruck ihrer Darstellung nicht trüben. Die Nebenrollen der Elfen werden allesamt kompetent verkörpert. Marion Elskis(Caileen) ist die sachliche, beherrschte Kriegerin, Tim Knauer(Elodrin) der zu allem entschlossene Heerführer, Cathlen Gawlich(Silvyna) die starke, stolze Mutter, Kai-Henrik Möller(Fenryl) der nüchterne Kämpfer, Klaus Sonnenschein(Meister Reilif) der von den Ereignissen verblüffte Bibliothekshüter und Detlef Bierstedt(Meliander) Emerelles ratgebender Bruder. Warum allerdings der undurchsichtige Gardenführer der Kobolde, Tobias Lelle(Madrog), bei den Elfen genannt wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Mausling:
Den gewitzten daumengroßen Kobold spricht mit entsprechend heller Stimme Torsten Michaelis(Breitnase).

Trolle:
Bei Luise Lunow(Skanga) hab ich diesmal ein wenig die für sie sonst so typische extreme Boshaftigkeit vermisst. Hier ist sie eher enttäuscht. Richtig schön fand ich higegen das Wiederhören mit Tilo Schmitz(Orgrim) dessen Stimme einfach perfekt für einen Troll ist. Auch die restlichen Trolle können, trotz ihrer teilweise sehr kurzen Auftritte, restlos begeistern. Uli Krohm(Slarag) macht sich prima als der unterwürfige, düster kichernde Troll, der die Befehle seines starken, aber leider auch nicht sonderlich cleveren Königs Matthias Klie(Gilmarak) bedingungslos ausführt. Währenddessen scheinen sich die Charaktere von Bernd Stephan(Brodgrim) und Simona Pahl(Birga) einen Wettbewerb in geistiger Trägheit zu liefern.

Kobolde:
Ich muss ja zugeben, daß ich neben den Trollen vor allem die Kobolde ins Herz geschlossen habe. Allen voran Laura Maire(Ganda), welche die überaus pfiffige Lutin verkörpert. Ihr natürliches Spiel ist jederzeit fesselnd, und die Empörung, die sie empfindet, als man sie des Verrats bezichtigt, klingt mehr als glaubwürdig. Gaststar Karin Rasenack(Rika) als alte Koboldhexe, hat mir jedoch am besten gefallen. Mit ihrer leicht rauchigen Stimme wird sie zum Inbegriff ihrer Figur, und ihr hämisches Gelächter lässt sie noch unheimlicher erscheinen. Thomas Wenke(Nikodemus Glops) ist klasse als verschlagener, leicht tumber Buder von Rasmus Borowski(Elija Glops), dem misstrauischen Anführer der Kobolde.

Kentauren:
Die beiden Pferdemenschen treten leider nur recht kurz in Erscheinung, trotzdem gelingt es Martin Keßler(Orimedes) und Philipp Brammer(Katander), nicht zuletzt aufgrund ihrer prägnanten Stimmen und ihrer derben Späße, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Weiter Bewohner von Albenmark:
Weitere Nebenrollen werden von Achim Buch, Janis Grossmann, Jürgen Holdorf, Tim Kreuer, Lennart Krüger, Rüdiger Kuhlbrodt(Minotaur), Jan-David Rönfeldt, Achim Schülke und dem obligatorischen ehrenamtlichen 15-köpfigen Trollchor unter der Regie von Sebastian Breidbach artikuliert.


Fazit:
Beeindruckende Umsetzung einer spannenden Fantasy-Saga.

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Keeper of the Monsters

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