Rezension: Mein Freund Max - 07 - Max baut ein Piratenschiff

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Mein Freund Max - 07 - Max baut ein Piratenschiff

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Mein Freund Max - 07 - Max baut ein Piratenschiff/Wünscht sich ein Kaninchen

Zum Inhalt:
Max baut ein Piratenschiff:
Max und seine allerbeste Freundin Pauline spielen für ihr Leben gern Piraten. Leider haben sie statt einem richtigen Piratenschiff nur eine alte Holzpalette. Als sich sein älterer Bruder Felix auch noch darüber lustig macht, beschließt Max, zusammen mit Pauline ein ganz tolles Schiff zu bauen. In Papas Garage finden sie alles, was sie brauchen, nur der Mast ist noch zu lang. Obwohl Papa es ihm ausdrücklich verboten hat, geht Max an seinen Werkzeugschrank, um sich eine Säge zu holen...

Max Wünscht sich ein Kaninchen:
Max steht kurz vor seinem Geburtstag und wünscht sich nichts sehnlicher als Zorro, das schwarze Kaninchen aus der Tierhandlung. Blöderweise sind seine Eltern der Meinung, er sei noch viel zu klein für ein eigenes Haustier. Da hat Pauline eine Idee, wie Max sie doch noch überzeugen könnte.


Zur Produktion:
Eigentlich richtet sich die Reihe "Mein Freund Max" an Hörer ab drei Jahren, doch die Sprecher klingen nicht nur älter, sondern auch der Inhalt der Geschichten passt eher zu Kindern ab sechs. Jüngere würden sich wohl größtenteils mit einem Schiff aus Decken und Stühlen zufriedengeben, Buden oder Schiffe aus Holz und mithilfe von irgendwelchen Gerätschaften zusammenzubauen, passt doch eher zu den schon etwas Älteren. Die Handlung an sich läuft flüssig ab, und wie bereits nach der Inhaltsangabe zu vermuten, verletzt sich Max beim unsachgemäßen Umgang mit dem Werkzeug. Natürlich ist alles nicht so schlimm, und nach einer angemessenen Standpauke hilft sein Vater auch beim weiteren Bau. Für mich liegt hierin die Stärke dieses Hörspiels. Die Kinder haben zwar einen Fehler gemacht, aber statt sie nur auszuschimpfen und auf Verbote hinzuweisen, nimmt sich der Vater danach die Zeit, seinen Sohn bei der Bastelei zu unterstützen. Bedauerlicherweise wird das im realen Leben wohl längst nicht immer geschehen, und umso löblicher sind die Erläuterungen über den richtigen Umgang mit Werkzeug und dessen fachgerechten Einsatz. Was mir in diesem Zusammenhang besonders gut gefallen hat, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Pauline die Mutter darum bittet, ein Loch zu bohren, was diese prompt professionell erledigt.
Obwohl ich die Buchvorlage von Christian Tielmann nicht gelesen habe, bin ich mir doch ziemlich sicher, daß es der Autor ebenfalls nicht unbedingt gutheißen würde, wenn ein Vierjähriger schon sein eigenes Haustier bekommt. Erst recht nicht, wo es sich um ein vergleichsweise arbeitsintensives Tier wie ein Kaninchen handelt. Genau das wird aber fehlerhafterweise in der Inhaltsangabe auf der Rückseite suggeriert. Im Hörspiel selbst bleibt das Alter von Max nämlich unerwähnt, und da die erste Folge mit seiner Einschulung begann, müßte er jetzt eigentlich sieben werden. In diesem Alter kann ein Kind schon wesentlich mehr Verantwortung für ein Tier tragen als im Kindergartenalter. Nichts desto trotz handelt es sich um eine unterhaltsame, stellenweise witzige kleine Story, die nur ungefähr ein Drittel der Gesamtlaufzeit ausmacht.
Regie und Produktion liegen wie immer in den bewährten Händen von Hans-Joachim Herwald, in dessen Studio die Serie auch aufgenommen wird. Die erste Geschichte ist mit einem durchgängigen Vogelzwitschern und Grillenzirpen unterlegt, darüber hinaus hat jede Szene eigene Geräusche, wie das absolut stilecht klingende Garagentor, das schrille Heulen eines Bohrers und ähnlich passende Sounds. In der zweiten Geschichte gibt es zwar weniger, aber ebenfalls immer der Handlung angemessene Geräusche, zum Beispiel der Straßenlärm vor der Tierhandlung. Die Illustrationsmusik von Axel Mackenrott, der auch das zum Mitsingen verführende Titellied komponiert hat, kommt nur in der zweiten Geschichte zum Einsatz.


Zu den Sprechern:
Durch seinen emotionalen Vortrag ist Volker Hanisch(Erzähler) beinahe schon ein eigener Charakter, der mit den Figuren nicht nur leidet, sondern auch lacht. Philipp Draeger(Max) verkörpert auch diesmal wieder sehr natürlich den fröhlichen, manchmal etwas leichtsinnigen Jungen, dem man seine Freude genauso anhört, wie seine Unzufriedenheit. Jenny Böttcher als liebevolle Mama, die auch in handwerklichen Dingen Bescheid weiß, ist in ihrem Portrait ebenso sympathisch wie Lennardt Krüger als mahnender, aber verständnisvoller und vor allem immer hilfsbereiten Vater, der auch mal einen Fehler macht. Anton Wilms(Felix) wird seiner Rolle des älteren Bruders ebenso gerecht wie Feline Günther(Pauline) als Max allerbeste Freundin. Günther ist zwar wirklich gut, aber so langsam erscheint sie mir stimmlich ein wenig zu alt für diesen Part. Abgerundet wird das passend besetzte Ensemble mit Elena Wilms(Verkäuferin), die bestürzt auf Max' Tränenausbruch reagiert.


Fazit:
Schöner Start ins Frühjahr für alle Jungen und Mädchen ab 6 Jahren.

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Keeper of the Monsters

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