Rezension: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

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Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Zum Inhalt:
Das siebte Schuljahr verlangt Conni einiges ab. Neben den ganzen Hausaufgaben und Vorbereitungen auf kommende Tests und Klassenarbeiten, macht sie ihr Sportlehrer noch zum Mitglied der Leichtathletik-Schulmannschaft,und auf Drängen einer Klassenkameradin tritt sie dem Schwimmverein bei. Derart gestresst stellt sie plötzlich fest, daß sie kaum noch Zeit für Phillip oder ihre Freundinnen hat. Und dann ist da noch die Sache mit Paul, dem Nachbarsjungen, dem sie so gern helfen würde. Wie soll sie das alles nur schaffen und vor allem, was soll sie zuerst machen?


Zur Produktion:
Dass Autorin Dagmar Hoßfeld ein Gespür für die Sorgen und Nöte von Kindern und Jugendlichen hat, ist nichts Neues. Auch das vorliegende Hörbuch bildet da keine AUsnahme, und Cornelia Klawitter, wie Conni mit vollem Namen heißt, steht hier stellvertretend für die nächste Generation. Dass diese oft unter einem enormen Druck steht, wird zwar hin und wieder von Politik und Gesellschaft halbherzig diskutiert, ohne aber zu einem nennenswerten Ergebnis zu kommen bzw. ein Umdenken zu bewirken. Dabei wird man zwar nicht müde, darauf hinzweisen, dass unsere Kinder und Jugendlichen doch das Wichtigste seien, ihnen aber tatsächlich Unterstützung zu bieten oder ihren Sorgen und Ängsten auf Augenhöhe zu begegnen, das gibt es eher selten. Umso notwendiger sind Hörbücher wie dieses. Hier werden so unterschiedliche Themen wie Leistungsdruck und damit verbundener Freizeitschwund, die erste zarte Liebe, die Bedeutung von Freundschaft und sogar der Tod für die angepeilte Zielgruppe ab 8 Jahren altersgerecht in die Geschichte eingearbeitet. Gleichwohl bin ich mir nicht sicher, ob das Publikum nicht doch etwas älter sein sollte, um den größtmöglichen Nutzen aus dem Gehörten zu ziehen. Schließlich sind Achtjährige gewöhnlich erst in der dritten Klasse und haben hoffentlich noch nicht mit derartigen Herausforderungen zu kämpfen. Das Geschehen wird locker erzählt, und die Verteilung der 148 Minuten Laufzeit auf zwei CDs ist durchaus angemessen, wenngleich es sich hier trotzdem noch um eine gekürzte Lesung handelt.
Obwohl "Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft" ein Hörbuch ist, muss der geneigte Hörer doch nicht ganz auf Musik und Effekte verzichten, die allerdings längst nicht so üppig ausfallen, als dass man von einer inszenierten Lesung sprechen könnte. Musikalisch gesehen, gibt es neben der Titelmelodie, die auch am Schluß wieder erklingt, nur ein weiteres Stück, welches mehrfach zwischendurch eingespielt wird. Die Tatsache, daß dieses eine Stück, komponiert von Ansgar( der auch für die Aufnahme verantwortlich ist) und Johannes Döbertin, an unterschiedlichsten Stellen ertönt, lässt seinen Einsatz nicht nur willkürlich erscheinen, sondern verläuft teilweise sogar kontraproduktiv zur Handlung. Bei den Geräuschen gibt es etwas mehr Abwechslung, und man kommt z.B. in den Genuss von Vogelzwitschern, typischen Freibadgeräuschen oder einem ganz leichten Halleffekt, wenn Conni ihre Tagebucheinträge macht.


Zu der Sprecherin:
Ann-Cathrin Sudhoff ist nunmehr schon zum achten Mal mit viel Enthusiasmus als Vorleserin dabei. Ihr Sprechtempo wirkt angenehm zügig, ohne jedoch auf notwendige Pausen oder Stimmveränderungen zu verzichten. Dass Sudhoff zudem eine erfolgreiche Theater-, Film- und Fernsehdarstellerin ist, merkt man ihr vor allem bei den Textpassagen an, wo sie männliche Charaktere spricht. Dabei versucht sie nicht großartig, ihre Stimme zu verstellen, sondern beschränkt sich darauf, deren sprechweise, inklusive der emotionalen Betonung, perfekt nachzuahmen. Auch sonst klingt sie jederzeit überzeugend, was vor allem daran liegt, dass sie ihren Vortrag mit den zur Szene passenden "Nebengeräuschen" wie Seufzen oder Gähnen versieht. Abgerundet wird diese sehr gute Leistung durch ihre klare, deutliche Aussprache, die heutzutage bedauerlicherweise keinen Selbstverständlichkeit mehr ist.


Fazit:
Gut gemachter Einblick in den turbulenten und teilweise problematischen Alltag von Teenagern.

Das Hörbuch Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft gibt es bei
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