Rezension: Conni - 41 - Conni und die wilden Tiere

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Conni - 41 - Conni und die wilden Tiere

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Meine Freundin Conni - 41 - Conni und die wilden Tiere

Zum Inhalt:
Conni und ihr kleiner Bruder Jakob besuchen Oma und Opa. Die zeigen ihren Enkeln Bilder und ein Video von ihrer Afrika-Safari. Conni und Jakob sind begeistert und wollen auch dorthin. Zufälligerweise sieht Conni am nächsten Tag in einer Zeitschrift ein Preisauschreiben mit einer Safari als Hauptgewinn. Klar, daß sie da mitmacht, doch leider gewinnt sie die Reise nicht. Da haben Oma und Opa eine super Idee...


Zur Produktion:
Man sollte meinen, daß Autorin Julia Boehme nach 40 Folgen so langsam die Ideen für ihre Conni-Geschichten ausgehen müssten. Erfreulicherweise ist das aber nicht der Fall, und ihre zahlreichen kleinen und größeren Fans bekommen auch diesmal ein brandneues Abenteuer der liebenswerten Heldin geboten.
Das Manuskript wurde wie immer von Ludger Billerbeck verfasst und beinhaltet alle wesentlichen Elemente der Buchvorlage. Zugegebenermaßen war ich anfangs etwas skeptisch, was die Thematik angeht, da ich eigentlich der Meinung bin, daß afrikanische Tiere hier in Deutschland nichts verloren haben. Andererseits sind Zuchtprogramme in Zoos und Safariparks heutzutage oft die letzte Möglichkeit, das Überleben einiger Arten zu sichern. Genau dieser Aspekt wird auch im Hörspiel aufgegriffen und entsprechend gerechtfertigt. Er ist aber beileibe nicht das Einzige, was den Hörern an lehrreichen Informationen vermittelt wird. So erfährt man unter anderem auch, warum die Wärter das Futter für die Tiere immer wieder verstecken oder wie viele Halswirbel eine Giraffe hat. Eine der Stärken der Reihe liegt darin, solche Erklärungen ganz unauffällig in die Handlung mit einzubauen, ohne sie explizit hervorzuheben und so möglicherweise trocken wirken zu lassen. Die Geschichte wird flüssig erzählt, und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Diesmal gibt es sogar eine ziemlich aufregende Szene, in der Conni von einem Löwen bedroht wird, was sich aber im Nachhinein als Traum herausstellt.
Mein einziger Kritikpunkt wäre die Laufzeit von 72 Minuten, welche, wie ich finde, etwas zu lang ist für die anvisierte Zielgruppe ab 5 Jahren.
Hans-Joachim Herwald, verantwortlich für Regie und Produktion, findet erneut genau das richtige Maß an Geräuschen und Musik. Nicht zu viel, um die Jüngeren nicht zu überfordern, aber auch nicht so wenig, daß es steril klingen würde. Musikalisch greift er auf das bewährte Repertoir an fröhlichen Zwischenmusiken zurück, ansonsten gibt es nur noch das Titellied am Anfang und Ende des Hörspiels. Neben alltäglichen Geräuschen, wie dem Klappern von Geschirr, einem fahrenden Auto oder Vogelzwitschern, bekommt man diesmal auch jede Menge zum Teil exotischer Tierlaute zu hören, beispielsweise das Blöken von Ziegen und Schafen, Elefantentrompeten oder kräftiges Löwengebrüll. Erfeulicherweise handelt es sich dabei immer um echte Tiere und nicht, wie sooft in anderen Kinderhörspielen, um Menschen, die sich, leider meist vergeblich, bemühen, "tierisch" zu klingen. Eine Ausnahme bildet der Papagei, aber dazu mehr bei den Sprechern.


Zu den Sprechern:
Mit seiner ausgezeichneten Betonungsweise und seiner freundlichen Stimme ist Wolf Frass(Erzähler) einfach der perfekte Kandidat für diese Aufgabe, und es macht wieder viel Spaß, ihm zuzuhören. Sprecherisches Highlight war für mich aber einmal mehr die Hauptdarstellerin Lea Sprick(Conni). Sie klingt jederzeit so natürlich, daß man als Hörer den Eindruck hat, es handele sich bei Conni um eine reale Person. Das liegt vor allem daran, daß sie in der Lage ist, sämtliche Emotionen, von Interesse über Ungeduld, bis hin zum Erschrecken, virtuos darzustellen. Philipp Draeger(Jakob) ist zwar immer noch nicht so gut wie Sprick, aber man kann eine deutliche Verbesserung hören. Allerdings finde ich, daß seine Stimme inzwischen fast ein wenig zu alt für die Rolle des kleinen Bruders klingt. Barbara Fenner(Mama) hat diesmal zwar nur einen sehr kurzen Auftritt, bei dem es ihr aber trotzdem gelingt, das Bild der liebevollen Mutter zu vermitteln. Henry König(Opa) und Ingeborg Christiansen(Oma) sind eine hervorragende Besetzung für die Großeltern. Als König mit leicht brummiger Stimme beginnt, sich Sorgen um sein Auto zu machen, hatte ich sofort ein fettes Grinsen im Gesicht, und die Szene, in der Christiansen von der Giraffe abgeschleckt wird, bildet sicher den komödiantischen Höhepunkt der Folge. Achim Buch(Parkranger Tom) ist gut als zunächst strenger Parkwächter, der sich für die Kinder interessiert und ihnen viel Verständnis entgegenbringt. Die angenehme Stimme von Alexandra Doerk(Nora) passt ausgezeichnet zu ihrer Rolle als Tierpflegerin. Das Wiederhören mit Robert Missler(Loro) als Papagei hat mich sehr gefreut, da man diesen Ausnahemsprecher in letzter Zeit leider nicht mehr so oft zu hören bekommt, wie er es eigentlich verdient. Daß der Papagei für mich dabei ein wenig zu klug rüberkommt, tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Micha Walther(Verkäufer) hat zwar nur eine extrem kleine Rolle, füllt diese aber zur vollsten Zufriedenheit aus. Der Ticketverkäufer bleibt ohne Sprecherzuordnung, es könnte sich dabei aber ebenfalls um Robert Missler handeln.


Fazit:
Das Hörspiel hat alles, was sich Kinder wünschen: Spaß, Spannung und Tiere.

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Keeper of the Monsters

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