Rezension: Typisch Max - 14 - und das gelungene Weihnachten

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Typisch Max - 14 - und das gelungene Weihnachten

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Typisch Max - 14 - und das gelungene Weihnachten

Zum Inhalt:
Es sind nur noch 6 Tage bis Weihnachten, und plötzlich müssen die Eltern von Max unbedingt wegfahren. Wer soll denn jetzt Plätzchen backen und den Weihnachtsbaum schmücken? Da können nur noch Opa und Oma helfen. Obwohl Max und sein Bruder Felix zunächst etwas skeptisch sind, müssen sie bald zugeben, daß sie die coolsten Großeltern überhaupt haben.

Zur Produktion:
Wenn man so zum Fenster hinausschaut, scheint Weihnachten noch ziemlich weit entfernt zu sein. Aber wie jedes Jahr beginnt die Zeit, spätestens ab November, zu rasen. Der Weihnachtsbaum muss gekauft und geschmückt werden, Plätzchen wollen gebacken sein und Geschenke sollte man ja auch noch besorgen. Genau in dieser hektischen Jahreszeit lässt Christian Teilmann seine Geschichte spielen. Und als ob das alles nicht an sich schon aufregend genug für die Kleinen wäre, setzt er mit der Abwesenheit der Eltern noch eins drauf. Klar, daß man sich als Kind Sorgen macht, ob Weihnachten so überhaupt gut werden kann!
Das Manuskript zum Hörspiel stammt wie üblich von Ludger Billerbeck, der die Geschichte gekonnt adaptiert. Inhaltlich passiert eigentlich die ganze Zeit über etwas, ohne daß das Geschehen zu aufregend wird. Schließlich ist das Hörspiel für Kinder ab 6 Jahren gedacht. Die Laufzeit von 72 Minuten scheint mir ein wenig lang für diese Zielgruppe, aber die gestressten Eltern werden das wohl anders sehen und können sich ja derweil um die Vorbereitung des Festes kümmern. Übrigens, wer noch ein paar Ideen für die diesjährige Baumdekoration braucht, der sollte sich diese CD anhören, da sie einige Basteltipps enthält, wie man mit Kindern auf einfache Weise schönen Weihnachtsschmuck herstellen kann.
So wie sich L. Billerbeck jeweils um das Skript kümmert, liegen Regie und Produktion stets in den Händen von Hans-Joachim Herwald. Der Einsatz von Musik bleibt hier eher zurückhaltend. Abgesehen von dem Hiphop-angelehnten Titelsong zu Beginn, gibt es im Verlauf nur noch wenige Melodien zu hören. Wenn sie ertönen, sind sie immer zwischen den Szenen plaziert, lediglich der Weihnachtschoral gegen Ende bildet eine Ausnahme. Die einzelnen Stücke klingen durchweg fröhlich und bieten eine willkommene "Atempause", sollte es dann doch mal ein wenig spannender werden. Ebenso dezent wie die Musik, fällt auch die Geräuschkulisse aus. Meist werden nur ein bis zwei verschiedene Geräusche eingespielt, die auch alle passend und natürlich wirken. So sehr mir auch das Handyklingeln, der Bahnhof-Sound, der Bus nebst dazugehörigem Strassenlärm oder die Kirchturmglocken gefallen haben, einen Laut fand ich extrem unpassend. Immer, wenn es Abend bzw. Nacht ist, sind nämlich Grillen zu hören! Ich weiß ja nicht, wo in Deutschland die Geschichte spielen soll, aber egal, ich zumindest wage schwer zu bezweifeln, daß es bei uns im Dezember (noch dazu bei starkem Schneefall) irgendwo zirpende Grillen gibt.
Kinder werden darauf vermutlich auch nicht so sehr achten, aber mich haben diese komischen Töne jedesmal vollkommen aus der, ansonsten durchaus atmosphärischen, Winter-Soundkulisse gerissen.

Zu den Sprechern:
Volker Hanisch(Erzähler) gelingt es mit seinem emotionalen Vortrag, jeder Szene von Beginn an die entsprechende Gewichtung zu verleihen. Daniel Kirchberger(Max) macht sich ausgezeichnet als der quirlige Titel-Charakter, und er ist in der Lage, jederzeit natürlich zu klingen. Dabei nimmt man ihm seine Enttäuschung genauso ab, wie seine Freude. Besonders gut gefallen hat mir die Szene, als er ein wenig ängstlich wird. Sehr nuanciert gespielt, wirklich eine tolle Leistung! Jenny Böttcher ist die stets besorgte, aber immer liebevolle Mama, und Patrick Elias spielt den Vorzeige-Papa, der seine Söhne stets ernst nimmt, ohne dabei ihre kindlichen Bedürfnisse zu vergessen. Auch wenn in der Geschichte nicht erwähnt wird, wie alt der große Bruder von Max sein soll, empfand ich die Stimme von Anton Wilms(Felix) trotzdem stellenweise als zu alt für die Figur. Seine sprachliche Leistung ist an sich aber tadellos. Von Max' bester Freundin Josie Martz(Pauline) gibt es diesmal leider nicht viel zu hören, ihre wenigen Sätze als immer hilfsbereite Grundschülerin, die auch mal ihrem Frust ordentlich Luft macht, bringt sie allerdings perfekt. Philipp Draeger(Nico) hat nur sehr kurze Auftritte, aber wenn er mal zu Wort kommen darf, bleibt seine Stimme angenehm im Ohr. Elena Wilms(Frau Geisburg) ist die ideale Besetzung der jungen, lockeren Lehrerin, Micha Walther spielt den freundlichen, geschäftstüchtigen Tannenbaumverkäufer1, während Eduardo Garcia(Tannenbaumverkäufer2) viel Spaß als sein Bruder macht, dem Omas Dreistheit die Sprache verschlägt. Und damit kommen wir auch zu meinen sprecherischen Highlights. Isabella Grothe passt geradezu optimal auf den Part der Oma. Ihre Stimme klingt nicht zu alt, um noch viel Lebendigkeit zu versprühen, weist aber andererseits schon eine gewisse Reife auf, so daß man sie nicht mehr für eine junge Frau hält. Ihr scheint die Rolle auch richtig Spaß gemacht zu haben, und die Blitz-Aufräumaktion dürfte ihrem Charakter den Status als "coolste" Oma wohl wirklich sichern. Mindestens ebenso amüsant ist Bernd Stephan(Opa) als ihr etwas vergesslicher Gemahl, in dessen brummiger Stimme ständig ein Augenzwinkern mitschwingt. Die Durchsage am Bahnhof sowie die Mitschüler von Max (Jamal, Salima, Lena etc.), bleiben ohne Sprecherzuordnung.

Fazit:
Schönes Vorweihnachtshörspiel für Kinder - und damit ein perfektes Nikolausgeschenk!

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Keeper of the Monsters

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