Rezension: Monika Häuschen - 50 - Warum haben Rehe einen weissen Po?

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Monika Häuschen - 50 - Warum haben Rehe einen weissen Po?

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Monika Häuschen - 50 - Warum haben Rehe einen weissen Po?

Zum Inhalt:
Die kleine Schnirkelschnecke Monika Häuschen und ihre Freunde, Regenwurm Schorsch und Graugänserich Günter, wollen, statt des üblichen Picknicks, an diesem schönen Maitag etwas Besonderes machen. Schorsch schlägt vor, bis zum Gartenzaun zu gehen, um mal etwas anderes zu sehen. Dort angekommen, schauen alle auf die angrenzende Wiese. Nur Schorsch ist leider zu klein und kann auch nicht, wie Monika, am Zaun hochklettern, um die Aussicht zu genießen. Aber so leicht gibt ein Regenwurm nicht auf, und er beschließt, ein paar unter Spannung stehende Gräser als Trampolin zu benutzen. Leider verschätzt er sich dabei total und wird in hohem Bogen in die Wiese geschleudert. Glücklicherweise landet er aber weich auf dem Rücken des jungen Rehs Rosi. Die beiden schließen schnell Freundschaft, und als Schorsch erfährt, daß Rosi Geburtstag hat, will er diesen auch mit ihr feiern.

Zur Produktion:
Bevor ich auf den Inhalt der Folge eingehe, möchte ich zunächst dem gesamten Team herzlich zur 50. Folge gratulieren!
Seit Erscheinen des ersten Teils: "Warum stolpern Tausendfüßler nicht?" am 10.10.2008, haben große und kleine Hörer viel Spaß mit den amüsanten "Abenteuern" der kleinen Schnirkelschnecke, wobei erfreulicherweise noch kein Ende abzusehen ist.
Zum Jubiläum gibt es diesmal ein großes Poster im Booklet, auf dem Monika Häuschen, ihre Freunde und alle bisher vorgekommenen Tiere abgebildet sind. Außerdem findet sich ein Hinweis auf die gerade erschienene erste DVD, die 12 neue Geschichten in Form von Zeichentrickfilmen enthält.
Thematisch geht es diesmal um das Reh. So erfährt man nicht nur, weshalb es einen weißen Po besitzt, sondern auch noch, wie Rehbabies heißen (Kitze), was sie fressen, weshalb die Kleinen weißgefleckt sind und warum sie alle fast zeitgleich Geburtstag haben. Ich bin immer wieder begeistert, wie es Autorin Kati Naumann scheinbar mühelos gelingt, die biologischen Fakten mit dem menschlichen Alltag zu verknüpfen. So zieht sie hier eine Parallele zwischen dem bei Dämmerung bzw. Dunkelheit gut sichtbaren weißen Hinterteil des Rehs und unserem Tragen heller Kleidung, um bei schlechten Lichtverhältnissen besser gesehen zu werden.
Da es sich um eine Geburtstagsfolge handelt, dürfen natürlich auch lustige Tipps zum Feiern nicht fehlen. Neben der leckeren Idee, "Knusperwaffeln" aus Blätterteig zu backen, gibt es außerdem noch jede Menge Spielvorschläge, wie die "Tiersafari", "Wer bin ich?", oder "Topfschlagen". Daß es aber ausgerechnet die guten, alten Murmeln sind, mit denen die Freunde dann letztlich den größten Spaß haben, finde ich sehr bemerkenswert. Am besten gefallen hat mir aber die Umsetzung von Schorschs Wunsch nach einer Nase. Als die klebrigen Ahornsamen erwähnt wurden, fühlte ich mich sofort an meine eigene Kindheit erinnert, denn auch wir hatten damals immer viel Spaß dabei, uns die Flügelsamen auf die Nase zu setzen. Daß diese Folge, wie bereits die vorherige, wieder länger ausfällt als üblich, empfinde ich nach wie vor als kleines Manko, aber in Anbetracht der Tatsache, daß es sich ja um die Jubiläums- bzw Geburtstagsfolge handelt, erwarten die Käufer wohl auch mehr als üblich, und wer hat schon etwas dagegen, wenn ein Geburtstag länger dauert?
Was Tonregie und Sounddesign angeht, hat Dirk Posner wieder ganze Arbeit geleistet. Die einzelnen Szenen sind sorgfältig mit passenden Geräuschen versehen worden. So hört man beispielsweise anfangs die unterschiedlichsten Küchengeräte, wie das Waffeleisen oder den Pürierstab. Sobald sich das Geschehen dann nach draußen verlagert, werden Vogelgezwitscher, Gänseschnattern und ein rufender Kuckuck eingespielt. Besonders erheiternd finde ich, neben den "Comic-Sounds", den langgezogenen Schrei, den Schorsch ausstößt, als er in Richtung Wiese davonfliegt. Genau wie in der vorangegangenen Folge, kommt die Musik nur spärlich zum Einsatz. Abgesehen von der Titelmelodie, sind nur noch zwei weitere, sehr kurze Stücke zu hören. Einmal sorgt eine mit der Fidel gespielte "Squaredance" Melodie für Westernfeeling, und die kurz angeschlagene Harfe unterstreicht auch hier wieder eine "romantische" Szene.

Zu den Sprechern:
Monica Deininger(Erzähler) überzeugt einmal mehr als freundliche, ältere Gartenbesitzerin, die so gut backen kann und immer am Geschehen auf ihrer Grünfläche interessiert ist. Gleiches gilt auch für Kathrin Bachmann(Monika Häuschen) und ihr liebevolles Portrait der kleinen Hauptfigur. Bachmann schafft es, nach wie vor sehr kindlich zu klingen, und sie ist entzückend, wenn sie auf ihrem Geburtstagsgeschenk, einem Kuss von Schorsch, besteht. Steffen Lukas(Ganter Günter) und Tobias Künzel(Regenwurm Schorsch) können es einfach nicht lassen, sich gegenseitig aufzuziehen, obwohl sie ja eigentlich gute Freunde sind. Meines Wissens passiert es hier auch zum ersten Mal, daß der gelehrte Ganter erst ins Stottern kommt und schließlich sogar einen Rückzieher machen muss, da er Schorschs Argumentation nichts entgegenzusetzen hat. Ich bin ja bekennender Fan des leicht miesepetrigen Regenwurms, der alles auf sich bezieht und mindestens einmal pro Folge die Sätze: "Das ist ungerecht!" und "So ein Mist aber auch!" von sich gibt. Künzels Intonierung erinnert mich dabei immer an ein bockiges Kind, welches auf seinem "Recht" beharrt. Gastsprecherin ist diesmal Antje Dieckmann(Reh Rosi), deren zarte Stimme ausgezeichnet zu einem scheuen Tier passt. Ihre Darstellung des schüchternen, freundlichen Waldbewohners fällt derart sympathisch aus, daß nicht mal Monika protestiert, als sie Schorsch ein Kompliment macht. In einer weiteren winzigen Nebenrolle ist noch Neil Kingsbury(Kind) als kleiner, aufgeregter Geburtstagsgast zu hören.

Fazit:
Nie wurde biologisches Wissen unterhaltsamer vermittelt.

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