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Studie: Social Media ist wohl nicht mehr zu retten
- Astro
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Studie: Social Media ist wohl nicht mehr zu retten
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Re: Studie: Social Media ist wohl nicht mehr zu retten
Interessanter Artikel Astro, aber mit seinen Fachbegriffen und -sichtweisen sind die Phänomene schwer nachzuvollziehen, und daß eine Gesprächssimulation tausender echter Teilnehmer gelang, können wir als Laien lediglich glauben.
Eines stimmt immerhin: Auch ich habe in Internet-Gesprächen Verhaltensweisen beobachtet, die ein deutliches Rotieren in Filterblasen und Echokammern aufzeigen, teilweise sogar nur noch mit Blindheit im gehirnmedizinischen Sinne zu erklären sind. Das Blühen der Empörungskultur ist auch besonders gut in Journalistenkreisen zu studieren, und bei Massendemos, die ihren Witz dann verlieren, wenn man erfährt, daß sie über Umwege von der Regierung als sogenannte "Demokratieförderung" mit dem Geld der Steuerzahler finanziert wurden.
Das Grundproblem liegt eventuell am Mensch als Individuum: Die einen sehen ihren Lebenssinn im Beschuldigen, Bekehren, und Erziehen, und profitieren somit von Polarisierung und Widerspruch auch emotionell. Streit kann für solche Menschen sogar Lustgewinn darstellen, wenn sie glauben damit "Gutes" zu tun. Andere hingegen wollen einfach nur in Frieden und Harmonie leben, was aber im Widerspruch dazu steht, selbst Zeit, Geld, und Nerven in eigenen Interessenschutz zu investieren. Sie empfinden das aufwendige Werben für ihre selbstverständlichen Rechte eher als Opfer, denn als begleitenden Lustgewinn. Wedler mit dem Zeigefinger haben somit stets einen natürlichen Vorteil.
Zumindest kann ich das seit gefühlt 15 Jahren wieder und wieder beobachten. Nimmt man die christliche Kirche als Beispiel, lässt sich die Lust am Bekehren sogar schon seit 2000 Jahren beobachten. Wenn solche Unzulänglichkeiten aber am Menschen an sich liegen, müssen wir lernen damit umzugehen, statt Kommunikationsmedien unter eine Generalbeschuldigung zu stellen.
Ein Ausgleich wäre, wenn die Einen ihre Gehirnreizschwelle senken könnten und weniger "Skandale" und "Soundso-ismen" sähen, die Anderen den Hintern besser hochbekämen um selbstbewußt klarzumachen "Hier ist die rote Linie". Aber wenn solche Lernprozesse tatsächlich einsetzen, dauert es normalerweise viele Jahrzehnte, bis sich Grundlegendes verändert.
Und jetzt wird's interessant, denn etwas verändert sich tatsächlich seit etwa einem Jahr in Deutschland, das heißt so kräftig, daß es dabei die Barriere zu den redaktionellen und offiziellen Kommunikationsmultiplikatoren durchbrochen hat. Privat schwelte es schon lange, und es wächst schon längst eine junge Generation heran, die am eigenen Leibe die Erfahrung macht, daß mit Belehrungen aus der Echokammer allein die eigene Zukunft eher bedroht, denn gesichert wird. Dies kann ein solcher gesellschaftlicher Lernprozeß sein, durch den sich in der Zukunft Grundlegendes ändern wird. Zumindest geben die Berufsempörten ganz offen zu, daß ihnen angesichts mancher aktueller Tendenzen heftig die Knie schlottern.
Wenn wir dabei nun diese großen sozialen Internetmedien verlören... wär das so schlimm ? Ich muß weder wissen was Heidi Klum zum Fühstück hatte, oder welches Toilettenpapier Prinz Harry mag; noch muß ich mich ununterbrochen belehren und beim Denken betreuen lassen. Sinn gibt mir eher eine filmische Raumschiffinvasionen mit rosaroten Todesstrahlen, als eine trügerische Abkapselung von jedem Widerspruch. Und gibt es Widerspruch, sind Eier in der Hose vermutlich hilfreicher als japsende Rufe nach "safe spaces".
Sollen diese sozialen Medien kommen oder gehen. 90 % ihrer Inhalte sind banal und vertane Lebenszeit (Widerspruch ist okay). Kleinere Foren, so wie dieses hier, erfüllen ihre Aufgabe auch, sind technisch zuverlässiger, und fokussierter am jeweiligen Thema dran, wenn nicht gerade die Grillen zu hören sind, statt der Teilnehmer... -ZIRP ZIRP-.
Da bin wohl auch ich schuldig. Schuldig schon längst neue Infos in der Pipeline zu haben, deren saubere Aufbereitung ich aber verschiebe und verschiebe. Hach, es ist empörend, selbst hier... einfach empörend.
Eines stimmt immerhin: Auch ich habe in Internet-Gesprächen Verhaltensweisen beobachtet, die ein deutliches Rotieren in Filterblasen und Echokammern aufzeigen, teilweise sogar nur noch mit Blindheit im gehirnmedizinischen Sinne zu erklären sind. Das Blühen der Empörungskultur ist auch besonders gut in Journalistenkreisen zu studieren, und bei Massendemos, die ihren Witz dann verlieren, wenn man erfährt, daß sie über Umwege von der Regierung als sogenannte "Demokratieförderung" mit dem Geld der Steuerzahler finanziert wurden.
Das Grundproblem liegt eventuell am Mensch als Individuum: Die einen sehen ihren Lebenssinn im Beschuldigen, Bekehren, und Erziehen, und profitieren somit von Polarisierung und Widerspruch auch emotionell. Streit kann für solche Menschen sogar Lustgewinn darstellen, wenn sie glauben damit "Gutes" zu tun. Andere hingegen wollen einfach nur in Frieden und Harmonie leben, was aber im Widerspruch dazu steht, selbst Zeit, Geld, und Nerven in eigenen Interessenschutz zu investieren. Sie empfinden das aufwendige Werben für ihre selbstverständlichen Rechte eher als Opfer, denn als begleitenden Lustgewinn. Wedler mit dem Zeigefinger haben somit stets einen natürlichen Vorteil.
Zumindest kann ich das seit gefühlt 15 Jahren wieder und wieder beobachten. Nimmt man die christliche Kirche als Beispiel, lässt sich die Lust am Bekehren sogar schon seit 2000 Jahren beobachten. Wenn solche Unzulänglichkeiten aber am Menschen an sich liegen, müssen wir lernen damit umzugehen, statt Kommunikationsmedien unter eine Generalbeschuldigung zu stellen.
Ein Ausgleich wäre, wenn die Einen ihre Gehirnreizschwelle senken könnten und weniger "Skandale" und "Soundso-ismen" sähen, die Anderen den Hintern besser hochbekämen um selbstbewußt klarzumachen "Hier ist die rote Linie". Aber wenn solche Lernprozesse tatsächlich einsetzen, dauert es normalerweise viele Jahrzehnte, bis sich Grundlegendes verändert.
Und jetzt wird's interessant, denn etwas verändert sich tatsächlich seit etwa einem Jahr in Deutschland, das heißt so kräftig, daß es dabei die Barriere zu den redaktionellen und offiziellen Kommunikationsmultiplikatoren durchbrochen hat. Privat schwelte es schon lange, und es wächst schon längst eine junge Generation heran, die am eigenen Leibe die Erfahrung macht, daß mit Belehrungen aus der Echokammer allein die eigene Zukunft eher bedroht, denn gesichert wird. Dies kann ein solcher gesellschaftlicher Lernprozeß sein, durch den sich in der Zukunft Grundlegendes ändern wird. Zumindest geben die Berufsempörten ganz offen zu, daß ihnen angesichts mancher aktueller Tendenzen heftig die Knie schlottern.

Wenn wir dabei nun diese großen sozialen Internetmedien verlören... wär das so schlimm ? Ich muß weder wissen was Heidi Klum zum Fühstück hatte, oder welches Toilettenpapier Prinz Harry mag; noch muß ich mich ununterbrochen belehren und beim Denken betreuen lassen. Sinn gibt mir eher eine filmische Raumschiffinvasionen mit rosaroten Todesstrahlen, als eine trügerische Abkapselung von jedem Widerspruch. Und gibt es Widerspruch, sind Eier in der Hose vermutlich hilfreicher als japsende Rufe nach "safe spaces".
Sollen diese sozialen Medien kommen oder gehen. 90 % ihrer Inhalte sind banal und vertane Lebenszeit (Widerspruch ist okay). Kleinere Foren, so wie dieses hier, erfüllen ihre Aufgabe auch, sind technisch zuverlässiger, und fokussierter am jeweiligen Thema dran, wenn nicht gerade die Grillen zu hören sind, statt der Teilnehmer... -ZIRP ZIRP-.

Da bin wohl auch ich schuldig. Schuldig schon längst neue Infos in der Pipeline zu haben, deren saubere Aufbereitung ich aber verschiebe und verschiebe. Hach, es ist empörend, selbst hier... einfach empörend.
