Ein Thema, dass Vielen Amatfilmemachern ein Dorn im Auge ist

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mercury

Ein Thema, dass Vielen Amatfilmemachern ein Dorn im Auge ist

Beitrag von mercury »

Ja, die Musikindustrie. solange man sich außerhalb des Kommerzes aufhält läuft man bei vielen Künstlern auf halbwegs festem Boden. Sobald auch nur der Anschein von Geldfluss vorhanden ist tanzen die Anwälte den Tanz der tausend Klagen um einen herum.
Natürlich kann ich es ein wenig verstehen, dass jemand sein geistiges Eigentum schützen möchte, das will ich auch, und natürlich muss mn irgendwo eine Grenze ziehen von der man nicht abweichen will, wenn man den echten "Bösewichten" nicht ein Stückchen zu viel Boden lassen möchte.
Man sollte aber auf der anderen Seite auch gewissermaßen in der Lage sein... sagen wir mal "Dinge zu übersehen" oder eben im Notfall auch gerne schriftlich abgemachte Ausnahmen anzubieten.
Soviel zu meiner Meinung, ich komme jetzt zu dem Fall um den es mir hier geht:

http://arbroath.blogspot.com/2010/07/ch ... ences.html

Ja, das ist nicht in Ordnung, auch wenn sie so deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen hat, als sie es sonst jemals hätte ;). Dennoch frage ich mich, warum noch kein freischaffender Musiker ihr angeboten hat den Track durch einen selbst komponierten zu ersetzen...
Zudem muss man sagen, dass die Aufmerksamkeit, die dieses Video mittlerweile haben dürfte jedem kleinen Youtube Musiker eine enorme Durchbruchsmöglichkeit bieten müsste ;).
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Beitrag von FavoriteCheezyMovies »

Du kennst ja meine Einstellung dazu, weil ein Freund von mir selber Musiker und Komponist ist. Solange es keinem kommerziellen Zweck dient, dass ich mir selbst die Taschen fülle, würde ich da Ausnahmen machen.

Dient es dazu sich selbst oder anderen Zwecken, die nicht "Charity" sind, die Taschen zu füllen, müssen Gebühren fällig werden, um das geistige Eigentum des Künstlers zu schützen.

Ansonsten sollen sich Künstler doch freuen, dass sie kostenlose Werbung bekommen, ob nun durch witzige Amateurproduktionen oder wenn sogar durch ihren Sound hilfsbedürftigen Menschen was Gutes getan wird.

Ätzend finde ich, dass viele Künstler erst aus dem Loch gekrochen kommen, wenn sie merken, da könnte was zu holen sein.

Das heisst für mich, jahrelang wollte von dem Künstler niemand was wissen, nur jetzt, wo ein kleiner Amateur diesen kreativen "Loser" für sein kleines Werk entdeckt hat.


@mercury

Du weisst ja wer heiß darauf ist, deinen nächsten Film mit Musik zu vertonen. Im Kontakt müsst ihr selber bleiben. +++ :)
oliver
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Beitrag von oliver »

ja, die copyright streitereien sind echt ätzend. bushido klaut diverse songs und macht richtig viel kohle damit und darf trotzdem weiter musik machen aber wenn irgend jemand eine aktion macht und ein ganz kleines fitzel von irgend einem lied dabei zu hören ist, wird der verklagt bis zum geht nicht mehr.

da fehlt einfach oft das verhältniss. auf der einen seite muss es natürlich copyrights geben, ich mache ja schließlich auch selber musik und möchte nicht, dass die musik missbraucht wird. aber der typ in dem fall ist einfach widerlich. anstatt sich drüber zu freuen dass die musik da läuft wird erstmal schön verklagt.

solange kein geld damit gemacht wird sollte sowas finde ich in ordnung sein, so auch bei einer charity aktion.

so ist es zb bei dj mixen, wenn das ganze nur zur promotion dient und kein geld im spiel ist wird ein auge zugedrückt. genauso wie beim genre speedcore beispielsweise, da werden filmzitate verwendet, gitarrenriffs genommen usw, das interessiert aber keinen weil die abnehmergruppe viel zu klein ist, als dass da mit irgendeiner klage geld zu holen wäre.
mercury

Beitrag von mercury »

Dr. Who hat geschrieben:Ätzend finde ich, dass viele Künstler erst aus dem Loch gekrochen kommen, wenn sie merken, da könnte was zu holen sein.

Das heisst für mich, jahrelang wollte von dem Künstler niemand was wissen, nur jetzt, wo ein kleiner Amateur diesen kreativen "Loser" für sein kleines Werk entdeckt hat.
Ja, das ist seltsam, da gabs ja einige Fälle bei denen sich herausgestellt hat, dass gerade die, die ja auch so künstlerisch und alternativ und "Punk" sind und von dem ganzen "giftigen Kapitalismus" nichts wissen wollen und "Freiheit für jeden und für die Kunst" auf ihren Webseiten in großen Leuchtbuchstaben stehen haben, auch die sind, die am schnellsten zum Anwalt rennen, wenn jemand es wagen sollte ihre Musik pseudokommerziell zu verwendet... Tja, dazu fällt mir nur ein, dass der mensch eben doch Geld zu Leben braucht ;).
@mercury

Du weisst ja wer heiß darauf ist, deinen nächsten Film mit Musik zu vertonen. Im Kontakt müsst ihr selber bleiben.
Sind wir, keine Sorge. aber dazu brauche ich erstmal einen Film. BLOCK! kommt sehr gut vorran, auch wenn ich noch nichtmal weiß ob ich da überhaupt Musik brauche... vermutlich aber schon... ganz leise... Guitarrenklänge ohne Zusammenhang oder so was ;). "Uuuuh, mercury macht Kunst..." und wehe einer klaut was davon, dann... dann... dann gehe ich zu meinem Anwalt und verklage euch alle :cry: :stupid:

oliver hat geschrieben:ja, die copyright streitereien sind echt ätzend. bushido klaut diverse songs und macht richtig viel kohle damit und darf trotzdem weiter musik machen aber wenn irgend jemand eine aktion macht und ein ganz kleines fitzel von irgend einem lied dabei zu hören ist, wird der verklagt bis zum geht nicht mehr.
Ja, der Bushido ist ein echtes Arschloc* (ich habs Zensiert :P). Meine Fresse, die Type hat echt Nerven, da muss wirklich was passieren. Andererseits kann ich ihn verstehen, ich meine wenn man schon so absolut talentfrei ist und trotzem Musik machen will, dann muss man sich eben auch nach andern Verdienstmöglichkeiten umschauen. Armer kleiner Kotzbrocke*, armer, armer kleiner %$§$%§%& :mrgreen: .
da fehlt einfach oft das verhältniss. auf der einen seite muss es natürlich copyrights geben, ich mache ja schließlich auch selber musik und möchte nicht, dass die musik missbraucht wird. aber der typ in dem fall ist einfach widerlich. anstatt sich drüber zu freuen dass die musik da läuft wird erstmal schön verklagt.

solange kein geld damit gemacht wird sollte sowas finde ich in ordnung sein, so auch bei einer charity aktion.
Das Problem ist, dass bei Spendenaktionen Geld gemacht wird. Zwar nicht in die eigene Tasche, aber Geld fließt und damit ist es kommerziell. Das hat auch alles seinen Sinn. Angenommen ich mache einen Spendenaufruf für mich "spendet an mercury Productions für bessere Filme". Das wäre vom Grundkonzept das Selbe.
Das problem ist die Trennlinie zu erkennen. Ganz besonders wenn man bedenkt wie viele teils auch echt nahmenhafte Spendenorganisationen es da draußen gibt, die viele der Einnahmen aus solchen Spendenaufrufen in die eigene Tasche wirtschaften (ja, Br** für die W***, ich schaue dich an). Wo trennt man da? Ich würde da auch nicht trennen. Wer sagt mir denn, dass es in diesem fall anders ist? wo sind die Belege? das Mädchen selber machts ja über eine Spendenseite. Wer sagt mir, dass diese Spendenseite all das Geld nur den Kindern zukommen lässt? Wer zahlt denn für die Seite, die Serverkosten, die Kontogebühren, die Mitarbeiter?
Es ist enorm schwer und ich kann die Seite der Lizenzbesitzer wirklich verstehen. Was ich nicht verstehen kann ist, dass man gleich mit dem Anwalt kommt anstatt erstmal zu Recherieren und das gespräch zu suchen. Ja, man hat besseres zu tun... aber hat man das wirklich?
hier ist der Knackpunkt. Hätte er das Gespräch gesucht und einen Medienwirksamen leivertrag für die Lizenz ausgehandelt, dann hätte er seinem Label einen ordentlichen PR Aufschwung zukommen lassen, dem niemals die beste Marketingstrategie das Wasser hätte reichen können. So hassen ihn alle.
Das war einfach dumm und unüberlegt. Und der Typ hat beschissene Berater... so etwas darf keiner Firma passieren, erstrecht nicht auf einem so heiß umkämpften Markt mit so übermächtiger Konkurrenz wie z.B. Universal, die sowas ja einfach mal so als nettes Nebeneinkommen laufen lassen können etc.

Und genau da hast du auch wieder recht: das fehlt das Verhältnis. Die Menschen dort haben einfach nicht mehr das feine Gespühr, dass in der normalen freien Wirtschaft einen schmierigen Vertreter von einem guten Verkäufer unterscheidet. Ein guter Verkäufer kennt sein Gegenüber und weiss wie er mit dem minimalten Aufwand das Boot maximal zu seinen gunsten kippen kann. er kann dynamisch in jeder Situation angepasst reagieren und immer auf einen Konsenz kommen der dem Gegenüber das Gefühl gibt gerne wieder geschäfte mit ihm zu machen und einen Mehrwert für sich herausgehandelt zu haben. Das ist die Kunst den Menschen das Geld abzunehmen und sie sich dabei gut fühlen zu lassen. Ich hab solche Verkäufer am eigenen Leib erlebt und ich habe selten so gerne von jemandem eine Reismühle kaufen wollen. Da mir das nötige Kleingeld von ein paar Milliarden Dollar fehlten fühlte ich mich mies :(.
Um aufs Thema zurückzukommen: das Gespühr fehlt in dieser ganzen Abmahn- und Verklagungsmanie. Es sind nicht bloß verpasste Gelegenheiten die Konkurrenz auszustechen, es sind Situationen, die man aus eigenem Antrieb zum absolut Schlimmsten für sich gewendet hat. Ein findiger Konkurrent würde jetzt auf das Mädchen zugehen und ihr anbieten seine Musik kostenlos drüber zu ziehen. Der jenige wäre in aller Munde für Monate.
so ist es zb bei dj mixen, wenn das ganze nur zur promotion dient und kein geld im spiel ist wird ein auge zugedrückt. genauso wie beim genre speedcore beispielsweise, da werden filmzitate verwendet, gitarrenriffs genommen usw, das interessiert aber keinen weil die abnehmergruppe viel zu klein ist, als dass da mit irgendeiner klage geld zu holen wäre.
Es gibt eine bestimmte Anzahl von Takten, die man aus Liedern nehmen kann, ohne dass man Copyrightprobleme bekommt. Vielleicht ist dir das schonmal in Dokus etc aufgefallen, wo Lieder ein-zwei Sekunden lang angespielt werden. Das sind Lieder, für die der Produzent keine Lizenzen besitzt. Wenn man also in ein Lied "nur" ein paar Guitarrengiffs einbaut kann man ohnehin nicht belangt werden, Ansonsten würde es in jedem Fall passieren, da drücken die keine Augen zu.
Filmzitate sind etwas anderes, die Fallen nicht unter Copyright. Ist das ledige Thema: darf ich Screenshots von Filmen/Spielen verwenden? Wenn ja, wie viele? und Wie siehts mit Audioaufnahmen aus?
Soweit ich weiss ist das so: Man darf Screenshots verwenden, aber aus diesen darf nicht der Film zu rekonstruieren sein. Bei Spielen ist das egal solange man die Screenshots selber macht.
Audiotracks werden wie Musik behandelt, ein paar Sekunden können nicht geschützt werden, der Rest ist geschützt.
Bei selbst gemachten Trailern darf eine bestimmte zeit nicht überschritten werden, die richtet sich nach der kompletten Länge des Films, ich glaube man darf ca. 20% der gesamten Filmzeit nicht übersteigen oder sowas. Da wirds schwammig und kompliziert. Idr. sind 10 Minütige selbst gemachte Trailer kein Problem.
oliver
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Beitrag von oliver »

mercury hat geschrieben: Es gibt eine bestimmte Anzahl von Takten, die man aus Liedern nehmen kann, ohne dass man Copyrightprobleme bekommt. Vielleicht ist dir das schonmal in Dokus etc aufgefallen, wo Lieder ein-zwei Sekunden lang angespielt werden.

Audiotracks werden wie Musik behandelt, ein paar Sekunden können nicht geschützt werden, der Rest ist geschützt.
das ist ein märchen was immer wieder auftaucht. aber es gibt keine richtlinie wie "soviele takte oder sekunden dürfen benutzt werden". genauso wenig wie man angeblich nur soundso viele noten einer melodie benutzen dürfte, das ist alles quatsch.

http://www.musotalk.de/talks-interviews ... usikrecht/

hier wird das ganz gut erklärt bzw drüber diskutiert
mercury

Beitrag von mercury »

Ja, stimmt aus anderen Gründen doch trotzdem immernoch: auf Töne etc gibts kein Urheberrecht, Aufnahmeschutzrecht schön und gut, niemand kann nachweisen, dass dus, wenn dus so verzerrst nicht selber erzeugt hast. ;)
Na, aber guter Link, war mir nicht so konkret bewusst.
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