Der Anschlag (2002):
Jahrzehnte nachdem ein israelisches Kampflugzeug, bestückt mit einer Atombombe, abgeschossen wurde, wird diese wiederentdeckt und gerät in die Finger einer internationalen Gruppe von Neonazis. Diese nutzen die angespannte Situation zwischen den USA und Rußland, die durch
Missverständnisse und dem neuen russischen Staatspräsidenten ausgehen, aus um mit jener Bombe einen Anschlag in den USA zu verüben um beide Staaten in einen Krieg zu verwickeln, der junge CIA-Agent Jack Ryan versucht alles um mit seinem umfassenden Wissen nach einigen Recherchen, über den Präsidenten und der Situation, einen
Atomkrieg zu verhindern.
Basierend auf einem Tom Clancy Roman, jedoch hat man die arabischen Terroristen gestrichen und statt dessen ein paar Neonazis genommen, da sie als realistischer galten. Naja, wie dem auch sei, ist der Film eine wirklich beklemmende und sogar beängstigende Version eines Under Attacks in den USA, denn eine geschmuggelte Atombombe ist weitaus schrecklicher als entführte Flugzeuge. Allein schon die Vorstellung davon ist wirklich unheimlich und heutzutage gar nicht mehr so unrealistisch, da man schon gesehen hat wozu Terroristen mittlerweile in der Lage sind. Der Film macht wirklich Angst und allein daraus hätte man schon einen separaten Film drehen können, über die Ausführung und den Anschlag selber, was jedoch hierbei rauskam ist nicht minder spannend, schließlich werden hier die Großmächte Russland und die USA gegen einander ausgespielt, so dass ein Atomkrieg wirklich kurz vor dem Ausbruch stehen, wenn man dem nicht auf die Schliche kommt.
Die Handlung ist wirklich recht gut, durch den gut durchdachten und bis ins kleinste Detail geplanten Anschlag scheint der Atomkrieg von Minute zu Minute unausweichlicher zu werden, was einfach eine unglaubliche Spannung erzeugt, denn außer Jack Ryan weiß kaum einer die Wahrheit und da er nicht grade eine hohes Tier beim CIA ist hört man ihn nur selten zu bzw. nimmt ihn auch richtig ernst und das zusätzliche Chaos macht es nochmal um einiges schwerer die dringend benötigte Aufmerksamkeit zu erlangen. Auch interessant war, bei beiden Seiten zu sehen, wie sich die Berater und hohen Politiker um den russischen und amerikanischen Präsidenten gescharrt haben und die einen jeweils versucht haben den jeweiligen Präsidenten einzureden, dass ein Krieg längst unabwendbar sei, während die anderen jeweils immer versucht haben, dass Gegenteil ihren Präsidenten einzureden.
Die Präsidenten werden hier von James Cromwell, als US Präsident und von Ciarán Hinds gemimt. Beides sind stolze Staatsmänner, die ihr Land auf keinen Fall als schwach dar stehen lassen wollen und sich gegenüber doch auch recht mißtrauisch sind, was auch die drohende Katastrophe noch mehr anstachelt.
James Cromwell spielt den US Präsidenten Fowler, doch recht glaubwürdig. Typisch amerikanisch, wirkt sympathisch, aber nicht dumm und zumindest ist er nach diesem Film so wie man den aktuellen amerikanischen Präsidenten gerne hätte, d.h. nicht so dumm und heuchlerisch, aber naja in Filmen können selbst Politiker sympathisch rüberkommen. Ansonsten bringt Cromwell all die Attribute seines Präsidenten Charakters recht gut rüber.
Ciarán Hinds hingegen als russischer Präsident weiß aber doch besser zu gefallen, er spielt den typischen russischen Präsidenten, sehr stolz, will aber auf keinen Fall als Schwach angesehen werden und deshalb, kann er den Amerikanern nicht jede Wahrheit auftischen, da er um seinen Ruf fürchtet. Hinds schauspielerische Leistungen sind wirklich sehr überzeugend und auch sein Charakter kommt wirklich sehr authentisch rüber, auch hier sind all seine Charakterzeichnungen wirklich mehr als angebracht dargestellt.
Hauptdarsteller Ben Affleck hingegen spielt recht solide, er wirkt zwar oft auch etwas tölpelhaft, aber vielleicht liegt das auch am Drehbuch, da er einen recht jungen Jack Ryan ja mimt und einen nicht so alten bzw. erfahrenen wie Alec Baldwin und Harrison Ford. Auch die Romanze zwischen seinem Charakter und der Krankenschwester Cathy Muller wirkt doch ein wenig aufgesetzt. Aber ganz so mies wie in „Paycheck“ ist es nicht oder auch sicher nicht so schlimm wie in dem mir noch „unbekannten“ Gigli, der ja von den Kritikern nur so zerrissen wurde. Naja Ben Affleck’s schauspielerischen Leistungen sind nicht besonders gut, aber dennoch recht solide, er stellt die Angst und die Sorgen, die sein Charakter plagen, aber auch vorantreiben doch recht angebracht dar.
Ansonsten gibt es noch ein Wiedersehen mit dem Charakter John Clark, den man schon aus diversen anderen Tom Clancy Büchern und ihren Verfilmungen kennen mag. In "Das Kartell" wurde er von Willem Dafoe verkörpert, in "Der Anschlag" ist es Liev Schreiber, der den smarten und charismatischne Mann für's Grobe. Diese kleine, aber feine Nebenrolle scheint genau das Richtige für ihn zu sein und bringt auch etwas mehr Abwechslung ins Geschehen, da Jack so direkt bei den Untersuchungen mit dabei ist und nicht alles erst aus zweiter Hand oder von Dritten erfährt.
Schließlich gibt es auch noch schauspiel Legende Morgan Freeman zu sehen, der den CIA-Direktor William Cabot mimt. Er komplettiert das Star Ensemble. Seine Leistungen sind ebenfalls sehr solide, er sticht zwar nicht besonders raus und diese Rolle gehört auch nicht zu den besten in seiner Karriere, aber er weiß mal wieder souverän zu überzeugen und bereichert somit den Cast mit seinen Darstellungen des William Cabots.
Action gibt's in diesem Polithriller zwar eher weniger zu sehen, aber dafür ist sie um so heftiger geraten. Der Anschlag selber ist wirklich knallhart in Szene gesetzt, zunächst sieht man überall die Glücklichen Menschen und dann aufeinmal nur noch die Explosion, alles vergeht in dem gigantischen Feuerball oder wird von der Druckwelle regelrecht umgeworfen. Anschließend gibt's ein völlig verwüstetes Baltimore zu sehen und zu bedauern, einfach grausam und knallhart die Bilder, da wünscht man sich, dass ein Anschlag von solchen Ausmaßen wirklich nie Realität wird. Ansonsten sieht man noch ein paar militärische strategische Manöver und Präventivschläge mit anschließender Vergeltung, die auch allesamt recht wuchtig, aber auch sehr bodenständig und kein Bisschen übertrieben auf die Leinwand gebracht wurden. Alle Actionszenen wirken sehr authentisch, wie es sich für einen ordentlichen Politthriller auch gehört. So wirken sie auch am besten und intensivsten, da alles doch sehr real wirkt.
Die musikalische Untermalung von Jerry Goldsmith unterstreicht das Geschehen wirklich sehr gut. Zu Beginn und am Ende gibt es ein, unter die Haut gehendes Opernstück zu hören, was als perfekte Einführung ins Geschehen und perfekten Ausklang aus jenem heraus ist. Es ist ruhig und wird eher im direkten Kontrast zum jeweiligen Geschehen gespielt, um den Ereignissen eine wirklich spezielle Note zu verleihen. Dazwischen gibt es wirklich sehr spannend klingende orchestrale Musik, welche noch mehr Spannung mit in das ohnehin schon aufregende Geschehen bringt. Mit Jerry Goldsmith als Komponist konnte Regisseur Phil Alden Robinson nicht viel falsch machen und bewies ein glückliches Händchen.
Alles in Allem kann man also sagen, dass Regisseur Phil Alden Robinson mit "Sum of all Fears", wie "Der Anschlag" im Original heißt, ein glückliches Händchen bewiesen hat. Er hat mehr als solide Regiearbeit geleistet. Lediglich einige Mängel haben sich kleinen Details der Story eingeschlichen und der Hauptdarsteller geht leider nicht ganz in seiner Rolle auf wie er sollte, doch die gelungene musikalische Untermalung und das äußerst harte Thema mit dem sich der Film befasst, machen ihn zu etwas sehr schwer Verdaulichem und zeigt uns, dass die Mittel von Terroristen heutzutage nicht mehr ganz so begrenzt und ihre Taten nicht mehr ganz so durchschaubar sind, was einen üblen und beängstigen Nachgeschmack hinterlässt, daher gibt's von mir satte
(1/2).
So What If You Can See The Darkest Side Of Me? No One Will Ever Change This Animal I Have Become. Help Me Believe It's Not The Real Me Somebody Help Me Tame This Animal